Redaktionsvoting: Die zehn schaurigsten Friedhöfe in Videospielen – SPECIAL

Der gruseligste Monat des Jahres nähert sich dem Ende und Halloween rückt näher. Passend dazu hat die NMag-Redaktion über die zehn schaurigsten Friedhöfe in Videospielen abgestimmt.


Horror und Grusel sind nicht nur dank Halloween, sondern auch aufgrund der düsteren Tage eng mit dem Oktober verbunden. Seit einigen Jahren auch als Schocktober bekannt, ist der Gruselmonat ein fester Bestandteil in der Gaming-Branche. So manches Horrorspiel erscheint pünktlich zur vielleicht erschreckendsten Zeit des Jahres oder direkt an Halloween. Die NMag-Redaktion hat dieses Jahr Mut gefasst und sich für ein Redaktionsvoting auf die Suche nach den zehn schaurigsten Friedhöfen in Videospielen begeben.

Das Ergebnis der Gänsehaut bereitenden Suche und der Abstimmung findet ihr in der nachfolgenden Top Ten. Fehlt euch ein schauriger Friedhof? Verratet uns eure liebsten Friedhöfe aus Videospielen in den Kommentaren!

 

10. Platz: Castlevania: Aria of Sorrow

Was wäre eine Liste mit den unheimlichsten Friedhöfen in Videospielen ohne einen Eintrag aus Konamis Castlevania-Reihe? Selbstverständlich besitzt Graf Draculas Gruselschloss in vielen Inkarnationen einen Friedhof. Den unheimlichsten hat unserer Meinung nach Castlevania: Aria of Sorrow aus dem Jahr 2003 zu bieten. Der Underground Cemetery befindet sich am tiefsten Punkt unter Draculas Schloss. Betritt Protagonist Soma Cruz diese unheimlichen Katakomben, stoppt die Musik, und es ist lediglich ein unheimliches Stöhnen zu hören. Aus den Wandnischen erscheinen dürre, blasse Gestalten, die wie in Trance in eine Richtung wandern und Soma erst gar nicht zu beachten scheinen. Je tiefer wir in den unterirdischen Friedhof vordringen, desto mehr dieser Gestalten reihen sich in die unheimliche Prozession ein. Das Stöhnen im Hintergrund schwillt zu einer ohrenbetäubenden Kakophonie an und offenbart seine Herkunft: Die blassen Zombie-Männer sind Teile von Legion, einem wiederkehrenden Bossgegner der Reihe, der sich aus den Körpern verlorener Seelen formt. [Markus Schoenenborn]

9. Platz: Bayonetta

Ikonisch in Bayonetta ist nicht nur die Anfangssequenz, in der die namensgebende Hexe auf herabstürzenden Trümmern einer Kirche gegen Engel kämpft, sondern auch die direkt anschließende Szene auf dem Friedhof. Eine nahezu perfekt inszenierte und choreographierte Zwischensequenz stellt nicht nur Enzo und Rodan, sondern auch Bayonetta und ihren Kampf gegen die Engel vor. Auf einem nebelverhangenen, düsteren Friedhof dürfen wir anschließend bei Regen selbst gegen allerlei auftauchende morbide gestaltete Engel kämpfen und die schaurig-actionreiche Atmosphäre regelrecht aufsaugen. Untermalt mit der Bayonetta-Version von Fly Me To The Moon, mag hier zwar kein echter Grusel aufkommen, dennoch präsentiert sich der Friedhof als schaurig-schöner Einstieg in das Actionspiel von Platinum Games. [Alexander Geisler]

8. Platz: Dark Souls

Der Tod ist ein allgegenwärtiger Begleiter in FromSoftwares Meisterwerk Dark Souls, dessen Remaster 2018 auch für die Switch erschien. Das wir aufgrund des knackigen Schwierigkeitsgrades öfters das Zeitliche segnen, ist allgemein bekannt, und so können wir relativ am Anfang schon durch übermäßigen Forscherdrang sterben. Kaum ist unser untoter Protagonist nach einem kurzen Tutorial im Land Lordran gelandet und hat sich im Firelink Shrine erst einmal etwas ausruhen können, landet er, wenn er falsch abbiegt, auf einem alten Friedhof. Dieser beherbergt zwar einige wertvolle Gegenstände, wird aber von äußerst wehrhaften und überraschend starken Skeletten bewacht, die kurzen Prozess mit uns machen. Kehren wir viel später im Spiel an diese Stelle zurück, können wir es mit den Knochenmännern aufnehmen und entdecken zudem den Eingang zu einem verschachtelten Netzwerk düsterer Katakomben, welche nur ein Tor in die weit verzweigte Unterwelt in Lordran sind, in der wir auf noch größere Gefahren treffen. [Markus Schoenenborn]

7. Platz: Terranigma

Um die Komplexität des Rollenspielklassikers Terranigma auszudrücken, reicht der Platz nicht. Eine der ersten von Menschen bevölkerten Orte, die Held Ark auf seiner Reise über die Oberwelt betritt, ist das verschlafene, wenn auch schon stark verfallene Dörfchen Luran. Sobald der Protagonist in der Herberge ins Reich der Träume entschwindet und am nächsten Morgen aufwacht, ist es vorbei mit der Ruhe. Die Bewohner haben sich in Untote verwandelt. Außerdem hindern in den Kellern der Häuser Geister Ark beim Vorankommen. Selbst auf dem Friedhof erheben sich die Toten aus ihren Gräbern. Haben wir vor dem Besuch der Herberge Tem-Jin, den reichsten Mann des Dorfes, geraten, sein Geld mit ins Grab zu nehmen, so kann Ark Tem-Jins Reichtum ausgraben. Später findet Ark heraus, dass die Idylle und das Grauen das Werk eines jungen Mädchens war. Puh, gruselig! [Eric Ebelt]

6. Platz: Ghosts ’n Goblins Reihe

Arthur, der Held von Capcoms Ghosts-’n-Goblins-Reihe nimmt es bei der Rettung seiner geliebten Prinzessin mit allerlei Monstern und Dämonen auf. Die Spiele beginnen klassischerweise auf einem Friedhof, der wohl der ikonischste Level der Reihe ist, nicht zuletzt weil viele Spieler aufgrund des knackigen Schwierigkeitsgrades oftmals nicht viel mehr von den Spielen gesehen haben. Auch in Ghosts ’n Goblins Resurrection, das 2021 unter anderem für die Switch erschien, präsentiert sich der Friedhof als schauriges Einstiegslevel, in dem die unzähligen Grabsteine von einem blutroten Vollmond beschienen werden, während tote Bäume ihre kahlen Äste gegen den düsteren Himmel recken. Hier tritt unserer tapferer Rittersmann nicht nur gegen Horden von Zombies an, die sich aus dem Boden erheben, sondern auch gegen Schwärme von fiesen Krähen. Wenn uns einer der Gegner erwischt, verliert Arthur wie üblich seine Rüstung und darf fauligen Gesellen in modischen Herzchen-Boxershorts gegenübertreten. In Super Ghouls ’n Ghosts für das Super Nintendo sehen wir auch, was sich unter dem Friedhof befindet. Hier sorgen Erdbeben dafür, dass sich der Boden des Totenackers hebt und senkt und die zahllosen Gebeine offenbart, die unter der Erde verscharrt wurden. [Markus Schoenenborn]

5. Platz: Banjo-Kazooie

Das nächtliche Mad Monster Mansion ist nicht nur eines der besten Banjo-Kazooie-Level, sondern dazu auch noch ein richtig schauriges. Wie ein einem Horror-Themenpark hat jeder Levelabschnitt einen anderen Fokus, vereint von der Horror-Thematik. Verrückte Labyrinthe, eine verlassene Holzhütte, eine Kirche samt gruseligem Friedhof und viele Geheimnisse geben diesem Level einen ganz besonderen Halloween-Flair. Als Gegner müssen hier Skelette, Fledermäuse und ein dicker schnarchender Geist herhalten, geprägt vom typischen Rare-Humor. Trotzdem wird das Level nicht zur Lachnummer. Dafür sorgt der knackige Schwierigkeitsgrad und der skurrile Rare-Touch. Den Abschluss macht der phänomenale Soundtrack voller spukiger Orgel- und Geigen-Töne. Klar eines der besten Horror-Level, nicht nur im Jump-’n’-Run-Genre! [Jonas Maier]

4. Platz: Super Mario Land 2: Six Golden Coins

Mit seiner hellgrün-dunkelgrünen Grafik wirkt Super Mario Land 2: Six Golden Coins zwar grundsätzlich wenig gruselig, aber auch auf dem Game Boy kam damals schon viel Atmosphäre auf. Das lag vor allem an der Musik und der Tatsache, dass wir damals ja sonst nichts hatten! Im Ernst, die Pumpkin-Zone in der nordöstlichen Ecke der Weltkarte offenbart schön-schaurige Grusel-Level. Einmalige Gegner wie Hockeymasken, die mit Dolchen durchstochen sind, sich aber wie Gumbas benehmen, treffen auf seltsame Zungenmonster und Stachelwesen an Ketten. Auf von den japanischen Folklore-Wesen Yōkai inspirierte Gegner treffen wir in der gesamten Welt, aber besonders auf dem Friedhof in Level 2, etwa herunterschießende Regenschirme. Zusammen mit dem zwar aus Piepstönen bestehenden, aber dennoch dezent verstörenden gruseligen Soundtrack, bietet Super Mario Land 2 eine tolle Furchtwelt. [Arne Ruddat]

3. Platz: Luigi’s Mansion

Der Friedhof stellt mit Sicherheit den schaurigsten Schauplatz der Villa von Luigi’s Mansion dar. Bevor wir jedoch Zugang zu diesem erhalten, müssen wir aber erst im wahrsten Sinne des Wortes den geisterhaften Wachhund Hector beseitigen. Mit Hilfe von Luigis Game Boy Horror gelangen wir dann in einen Luftzug, der uns in den geschlossenen Friedhof bringt. Außer zwei Fackeln ist es stockfinster und es erwartet uns eine Reihe von Skelett-Geistern, die aus den Gräbern emporsteigen. Am Ende steht das Königsgrab, wo uns Herr Finsterling begrüßt. Als Gemälde-Bossgeist wird der Kampf in einer geschlossenen Arena ausgetragen. Herr Finsterling ist dabei die meiste Zeit unsichtbar und wir müssen bei einer angespannten Atmosphäre einen Weg finden, ihn zu materialisieren, bevor wir ihn mit Luigis Schreckweg aufsaugen können. [Sören Jacobsen]

2. Platz: Pokémon Rot/Blau/Gelb

An sich wirken der Pokémon-Turm und die Stadt Lavandia nicht direkt schaurig im Vergleich zu anderen Grabstätten dieser Liste. In der Beschreibung der Spiele wird die Stadt sogar als „elegant“ oder „Stadt mit dem gewissen Etwas“ umrissen. Der Grund, weswegen uns Lavandia als einer der schaurigsten Orte in Videospielen in Erinnerung bleibt, sind die Mythen, die sich um die Stätte der gefallenen Taschenmonster ranken und im Zuge dessen die Hintergrundmusik. In der ersten Version des Spiels, die in Japan im Jahre 1996 erschien, soll die Abfolge von Tönen hunderte Kinder in den Wahnsinn und deren Suizid geführt haben. Wenn man darüber nachdenkt, dass wir in dem Turm ausschließlich gegen Exorzistinnen mit ihren Geist-Pokémon kämpfen, wirkt das ganze eher wenig einladend. [Sören Jacobsen]

1. Platz: The Legend of Zelda: Ocarina of Time

In vielen Episoden der The-Legend-of-Zelda-Reihe werden Friedhöfe thematisiert. Vor allem bleibt jedoch der Friedhof von Kakariko aus The Legend of Zelda: Ocarina of Time in Erinnerung. Kaum betritt Held Link die Ruhestätte, verstummt die fröhliche Musik des Dorfes. Stattdessen ertönt in der Ferne leicht ein Gewitter. Auch das unaufhörliche Rattern der Mühle ist zu vernehmen. Betritt Link den Friedhof nachts, trifft er zu alledem auf den im Takt trottenden Totengräber Boris, der mit seinem leicht abstoßenden Aussehen wohl kein Halloween-Kostüm benötigt. Boris kann Link für einen kleinen Obolus bitten, die Wertsachen der Verstorbenen auszubuddeln. Wagt sich Link als Kind selbst einmal hinab in eine Krypta, können ihn die mumifizierten, aber zum Leben erweckten Leichnahme das Blut in den Adern gefrieren lassen. Abscheulich, aber definitiv wirkungsvoll! [Eric Ebelt]