Dragon Quest VII Reimagined – VORSCHAU

Als am 12. September 2025 während einer Nintendo-Direct-Ausgabe Dragon Quest VII Reimagined angekündigt wurde, bestätigte dies die Gerüchte, die seit ein paar Monaten durchs Internet geisterten. Allzu lange müssen wir auf das Rollenspielremake auch nicht warten.


Wenn sich Gerüchte hartnäckig halten, steckt dahinter oft ein wahrer Kern. So war es auch der Fall beim siebten Serienteil der langlebigsten Rollenspielserie aus Japan. Obwohl diverse Episoden von Dragon Quest bereits mehrfach in neuem Gewand aufgelegt wurden, existiert vom siebten Teil bislang nur ein einziges Remake für den Nintendo 3DS und eine Portierung für mobile Endgeräte. Trotzdem wird Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit, das Enix ursprünglich im Jahr 2000 für die PlayStation veröffentlichte, immer wieder als einer der besten oder zumindest liebsten Serienteile der Fans gehandelt. Das ist gerade deshalb bemerkenswert, da der Schwierigkeitsgrad des Rollenspiels für manch einen zu hoch ausfällt.

Ebenso verfügt der Titel über teils extreme handlungstechnische Längen. Bevor überhaupt der erste Kampf startet, kann es je nach Spielertyp auch schon mal zwei Stunden dauern. Auch in späteren Abschnitten des Spiels gibt es etliche Längen. Wer alles im Spiel erleben will, kommt schon mal auf achtzig bis einhundert Stunden, was quasi die Spielzeit des Vorgängers verdoppelt. Diese Längen sorgten dafür, dass der Titel in so mancher Rezension nicht ganz so gut weggekommen ist. Interessant ist, dass Square Enix sein Werk als Dragon Quest VII Reimagined und nicht als Dragon Quest VII Remake vermarktet und damit Spekulationen anheizt.

Spannende Neukonzeptualisierung

Als klar definiertes Remake wäre es durchaus denkbar, dass der Konzern einfach noch einmal das gesamte Spiel in ein neues grafisches Konstrukt zwängt. Reimagined bedeutet hingegen, dass das Werk neu erdacht und konzipiert wurde. Hier wäre es natürlich großartig, wenn sich dies nicht nur auf die audiovisuelle Oberfläche bezieht, sondern auch tatsächlich inhaltliche und spieltechnische Änderungen mit sich bringt, sodass Dragon Quest VII Reimagined auch für jene Spieler interessant ist, die das Werk schon kennen und es nochmals in neuer Form erleben wollen. Zumindest auf der offiziellen Homepage des Spiels ist bereits von einer „verbesserten Spielmechanik und einer überarbeiteten Story“ die Rede.

Am Grundgedanken hat sich aber nichts verändert. Wir übernehmen die Rolle eines Helden, den wir zu Beginn selbst benennen dürfen. Mit ihm und seinen Freunden, die sich ihm im Verlauf des Abenteuers peu à peu anschließen, reisen wir in die Vergangenheit und erfahren so, warum es auf der Welt nur noch seine Heimatinsel gibt. Das ändern wir, indem wir die von einer bösen Macht versiegelten Länder befreien, die wir anschließend in der Gegenwart ansegeln können. Ein wenig erinnerte dies an den Klassiker Terranigma, aber Dragon Quest VII Reimagined dürfte das unverbrauchte Konzept erneut in einem deutlich epischeren Ausmaß auf die Mattscheibe bringen.

Grafische und spieltechnische Anpassungen

Auch am Gameplay dürfte sich nichts ändern, wenn wir dem Ankündigungstrailer Glauben schenken möchten. Nach wie vor erkunden wir per pedes, via Segelschiff oder auf einem fliegenden Teppich die Spielwelt, lösen kleinere Schiebe- und Schalterrätsel und legen uns in rundenbasierten Kämpfen mit Monstern an. Wie schon im 3DS-Remake aus dem Jahr 2017 sind die Feinde auf der Oberwelt jederzeit sichtbar. Ob es Komfortfunktionen wie beispielsweise in Dragon Quest I & II HD Remake geben wird, also unter anderem die Kampfgeschwindigkeit zu erhöhen, ist bislang noch nicht bekannt. Sollte der Schwierigkeitsgrad nach wie vor stetes Aufleveln erfordern, um eine Chance gegen die stärkeren Monster zu haben, wäre dies zumindest ein feiner Zug seitens der Entwickler.

Eine spannende Idee ist in jedem Falle die Mondlicht-Mechanik, durch die wir zwei erlernte Berufungen im Spiel gleichzeitig verbessern. Es lassen sich sogar Zauber und Fähigkeiten beider Jobs zugleich verwenden, wodurch ganz neue Taktiken möglich sind. Genauso gelungen ist in unseren Augen auch die optische Gestaltung. Die Spielwelt von Dragon Quest VII Reimagined ist dioramenartig aufgebaut, was ein wenig an Fantasian: Neo Dimension erinnert, hier aber aufgrund des durchgehenden Anime-Looks noch einmal etwas stimmiger wirkt. Wahrlich rosige Aussichten!

Geschrieben von Eric Ebelt

Prognose:

Eric Ebelt

Als großer Fan des Franchises habe ich nahezu alle Serienteile von Dragon Quest durchgespielt. Lediglich die zehnte Episode, die hierzulande leider immer noch nicht veröffentlicht wurde, und den siebten Teil habe ich bislang nicht beendet. Für mich hat Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit ein paar Längen, die mich irgendwann aus dem Spielfluss gebracht haben. Dragon Quest VII Reimagined könnte genau diesen Umstand korrigieren, denn die vielen kleinen Geschichten, die ich auch hier wieder erleben kann, könnten nun in deutlich komprimierter Form besser in die eigentliche Handlung eingewoben werden. Inwiefern sich meine Hoffnung bestätigt, bleibt aber abzuwarten. Spannend finde ich hingegen, dass es im Spiel nun die Möglichkeit geben wird, zwei Berufungen gleichzeitig auszuüben, um somit von beiden Klassen auf einmal zu profitieren. Nicht zuletzt sticht der dioramenartige Look heraus, der dank der Anime-Grafik auf mich deutlich konstanter wirkt als beispielsweise in Fantasian: Neo Dimension. Ein Glück, dass das Spiel bereits am 5. Februar 2026 erscheinen soll und die Wartezeit damit nicht allzu lang ausfällt. Ich freue mich schon sehr darauf!