Winter Burrow – TEST

Ursprünglich im Juni 2024 für den PC, die Xbox One und die Xbox Series X angekündigt, war schnell klar, dass das Wohlfühlspiel Winter Burrow auch eine Version für die Switch erhalten wird. Diese erschien zusammen mit den anderen Ausgaben im November 2025.


Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, verkriechen wir Menschen uns häufig drinnen und noch dazu unter einer Decke mit einer heißen Tasse Kakao dabei. Diesen Luxus hat der Mäuserich, den wir in Winter Burrow verkörpern, nicht – oder zumindest noch nicht. Vom Leben in der großen Stadt desillusioniert kehrt er als Waise zurück in den Wald, seine Heimat. Dort angekommen muss er jedoch feststellen, dass sein Elternhaus völlig marode ist. Er lässt sich jedoch nicht entmutigen und beginnt mit den Reparaturarbeiten. Das heißt, wir beginnen mit den Reparaturarbeiten an der Wohnung, die sich in einem für Mäuseverhältnisse großen Baumstumpf befindet.

Da es draußen im winterlichen Schnee für den Nager äußerst kalt ist, müssen wir den Ofen reparieren und ein Feuer machen. Schnell wird uns klar, dass sich die Wohnung im Baumstumpf zu unserem sicheren Rückzugsort mausern wird. Zum Glück funktioniert die Werkbank noch, mit der wir uns aus verschiedenen Materialien, die wir notdürftig im Wald zusammenklauben müssen, ein Bett basteln können. Irgendwann ist so eine Maus nach getaner Arbeit sicherlich erschöpft – und auch hungrig, wie die Hungerleiste in der unteren linken Bildschirmecke verrät. Winter Burrow ist zwar ein Wohlfühlspiel, aber das heißt noch lange nicht, dass wir den Winter ohne große Anstrengungen überleben können.

Leben im Einklang mit der Natur

Um uns ein gemütliches Zuhause zu schaffen, benötigen wir wie bereits erwähnt Materialien, die wir im Wald finden. Glücklicherweise handelt es sich dabei nicht um endliche Ressourcen, denn trotz der kalten Wintertage finden wir jeden Tag aufs Neue kleine Äste, die wir mit einer kleinen Holzaxt zu Baumaterial verarbeiten können. Mit gefundenem Flachs können wir uns hingegen neue Kleidung stricken. Zum Glück ist unser Mäuserich vielseitig begabt, denn so sind auch neue Mahlzeiten am Herd kein Problem. Die Käferpopulation wächst im Wald weiter und weiter und auch Pilze sprießen jeden Tag nur so in die Höhe.

Allzu lange dürfen wir aber auch mit wetterfester Kleidung nicht im Wald umherstolzieren, denn dadurch, dass es in Winter Burrow einen Tag-und-Nacht-Zyklus gibt, wird es nicht nur tagsüber während der Erkundungs- und Sammelmission derart kalt, dass wir Schutz in unserem Heim suchen müssen. Nachts sollten wir also tunlichst im Haus bleiben und uns lieber eine Mütze Schlaf abholen. Dementsprechend sollten wir auch regelmäßig auf die Bedürfnisse des Mäuserichs achten. Sind wir dabei zu erfrieren oder zu verhungern, nimmt die Lebensenergie ab, bis wir irgendwann ohnmächtig werden. Dies gilt es zwar zu verhindern, doch entpuppt sich Winter Burrow als kein unfaires Spiel, was dem Wohlfühlcharakter ohnehin zuwiderlaufen würde.

Winterliche Stimmung

Eine Einstiegshürde gibt es in der Überlebenssimulation nicht. Gerade zu Beginn haben wir ohnehin noch nicht so viele Möglichkeiten, wodurch Experimente uns schnell Aufschluss darüber geben, wie der Hase beziehungsweise die Maus läuft. Nach und nach öffnet sich der Wald in Winter Burrow mit den Möglichkeiten, was vor allem an den Rezepten zum Basteln liegt, die wir versteckt in der Spielwelt finden können oder von Nicht-Spieler-Charakteren erhalten. Alles dreht sich darum, dass wir uns in unserem neuen respektive alten Haus wieder so richtig wohl fühlen. Dementsprechend können wir neben dem Bett auch weitere Möbelstücke anfertigen, was uns wiederum dazu motiviert, nach neuen Materialien Ausschau zu halten.

Leider kommt es recht schnell dazu, dass die Arbeitsaufträge etwas kryptisch bleiben. Das kann je nach Spielertyp dazu führen, dass die tagtägliche Erkundung mühsam ist und ohne nennenswertes Ergebnis bleibt. Auch die im Menü hakelige Steuerung ist in unseren Augen zu sehr auf Maus und Tastatur ausgelegt. Davon abgesehen macht Winter Burrow aber sehr viel Spaß, was am zuckersüßen Konzept und nicht zuletzt der winterlichen Atmosphäre liegt. Die Musik unterstreicht das Geschehen liebevoll. Auf der Switch 2 läuft der Titel zudem butterweich und gibt uns auch nicht nur den geringsten Anlass zur Klage. So muss das sein!

Geschrieben von Eric Ebelt

Fazit:

Eric Ebelt

Auf Winter Burrow habe ich mich schon seit der Ankündigung gefreut. Das Spiel erzählt eine tragische Geschichte, die sich für den spielbaren Mäuserich aber bitte in eine positive Richtung entwickeln darf. Es macht Spaß, den Wald zu erkunden, Ressourcen zu sammeln und neue Möbelstücke zum Verschönern der eigenen vier Wände anzufertigen. Dass sich die Spielwelt peu à peu mit neuen Gebieten öffnet, motiviert darüber hinaus weiterhin. Schade finde ich jedoch, dass einerseits die Arbeitsaufgaben früher oder später recht kryptisch bleiben und der Steuerung anzumerken ist, dass sie auf Maus und Tastatur ausgelegt ist. Wer sich mit diesen Defiziten aber anfreunden kann oder diese gar nicht als solche empfindet, wird mit Winter Burrow aufgrund von Grafikstil, Musik und nicht zuletzt dem unverbrauchten Konzept sehr viel Freude haben!