Plants vs. Zombies: Replanted – TEST
Auch sechzehn Jahre nach der Erstveröffentlichung ist Plants vs. Zombies ungeschlagen unterhaltsam. In Replanted kehrt der beliebte Tower-Defense-Hit in HD-Optik zurück und beweist, dass sein simpler Spielablauf zeitlos fesselt. Ob alleine oder zu zweit, im Vorgarten oder auf dem Dach: das fröhliche Gefecht zwischen niedlichen Pflanzen und schlurfenden Untoten macht auch 2025 noch genauso viel Spaß wie 2009.
Kaum zu glauben, aber selbst anderthalb Jahrzehnte nach seinem Debüt begeistert Plants vs. Zombies uns noch immer wie am ersten Tag. Unzählige Spielerinnen und Spieler erinnern sich sicherlich, wie sie 2009 zum ersten Mal mit grinsenden Sonnenblumen und Erbsenkanonen ihr Heim gegen eine anrückende Horde schräger Zombies verteidigt haben. Die simple Idee – Pflanzen in den Garten setzen, um Untote aufzuhalten – zündete damals sofort und tut es heute wieder. Plants vs. Zombies: Replanted knüpft genau an diesen zeitlosen Spielspaß an und liefert eine aufgehübschte Neuauflage des Klassikers.

Hinter dem Remaster steckt das ursprünglich vom Studio PopCap Games erdachte Spiel, das im Jahr 2009 zum Überraschungshit wurde. Publisher Electronic Arts hat das Konzept nun für die aktuelle Konsolengeneration wiederbelebt und dabei auch auf Feedback aus der Fangemeinde gehört. In Replanted bleibt der charmante Mix aus knuffigem Humor und strategischer Tower-Defense erhalten, während neue Inhalte den Gartenkampf frisch halten. Entwickelt wurde das HD-Remaster unter anderem von PopCap selbst, unterstützt vom Team The Lost Pixel, das bei der technischen Umsetzung geholfen hat.
Einfach zu lernen, schwer zu meistern
Das Spielprinzip von Plants vs. Zombies ist schnell erklärt: Auf unserer linken Seite steht das Haus, das wir beschützen müssen; von rechts marschieren in mehreren vertikalen Reihen langsam Zombies heran. Wir pflanzen verschiedene Gewächse auf das Rasenfeld, die automatisch nach vorn schießen oder andere Abwehrfunktionen übernehmen.

Dafür benötigen wir Sonne als Ressource, die entweder vom Himmel fällt oder von gepflanzten Sonnenblumen generiert wird. Schon nach wenigen Levels fordern uns immer stärkere Untote heraus, vom standardmäßig schlurfenden Zombie über hartnäckige Exemplare mit Verkehrshütchen oder Blecheimern auf dem Kopf bis zu Sportzombies, Disco-Zombies und anderen schrägen Gestalten. Die Auswahl der richtigen Pflanzen für jedes Level kann schnell über Sieg oder Niederlage entscheiden. Setzen wir zum Beispiel auf Verteidigung mit Wall-Nüssen, auf flächendeckenden Schaden mit Kirschbomben oder auf bremsende Eispilze? Schon nach kurzer Zeit hat sich eine beachtliche Sammlung an Gewächsen mit unterschiedlichen Fähigkeiten angesammelt, und wir dürfen jeweils nur eine begrenzte Anzahl davon ins Gefecht mitnehmen. So bleibt die Strategie stets uns überlassen und jeder Level lässt sich auf verschiedene Arten bewältigen.
Abwechslungsreiche Schauplätze
Die Kampagne führt uns durch abwechslungsreiche Szenarien. Ob Tag oder Nacht, Vorgarten oder Garten hinter dem Haus mit Swimmingpool – Plants vs. Zombies bietet viele unterschiedliche Schauplätze und Bedingungen. Nachts etwa gibt es keine Sonne am Himmel, weshalb Pilz-Pflanzen mit geringeren Kosten zum Einsatz kommen. Später verlegen die Untoten ihre Angriffe sogar aufs Hausdach, wo nur speziell angepasste Pflanzen wie das Kohlapult in einem Bogen schießen können.

Diese Neuauflage bietet dabei noch etwas mehr Abwechslung als das Original: So sorgt der neue Leicht-bewölkt-Modus für wechselhaftes Wetter, bei dem Wolken die Sonnenstrahlen blockieren und unsere Sonnenblumen einschlafen lassen – eine knackige Herausforderung selbst für erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner. In einigen Leveln zieht nun auch dichter Nebel über den Rasen, der die Sicht einschränkt und die Spannung erhöht.
Charmanter Grusel für Jung und Alt
Besonders auffällig ist der niedliche Grafikstil, der Plants vs. Zombies schon immer auszeichnete. Die lächelnden Sonnenblumen, hitzköpfigen Jalapeños und tapsigen Zombies sind liebevoll animiert und so harmlos dargestellt, dass selbst junge Spielerinnen und Spieler keinen Grund zum Gruseln haben dürften. Replanted erstrahlt in hochauflösender 2D-Grafik, sodass die charmanten Sprites nun auch auf großen Bildschirmen knackig scharf aussehen. Trotz moderner HD-Optik bleibt die Atmosphäre des Originals erhalten. Vom schlurfenden Zombie-Gang bis zu den lustigen Texteinschüben hat sich der schräge Humor nicht verändert. Verantwortlich für die skurrile Note ist weiterhin der durchgeknallte Nachbar Deppie Dave, der uns mit Topf auf dem Kopf und wirren Zwischenrufen durch die Handlung führt.
Auch akustisch setzt das Spiel auf bewährte Qualität. Der eingängige Soundtrack dudelt fröhlich im Hintergrund und unterstreicht die leichte Gruselstimmung mit verspielten Melodien. Jede Pflanze und jeder Zombie verfügt über individuelle Geräusche – vom Plopp einer platzenden Kirschbombe bis zum “Brains…”-Stöhnen der Zombies – was zum lebendigen Treiben beiträgt. Mit Patch 1.3 ist auch die ursprünglich dynamische Musik, die im alten Plants vs. Zombies zum Finale eines Levels dramatisch anschwoll, wieder zurückgekehrt. Hier haben die Entwickler dieses Detail auf den Ruf vieler Fans hin nachgepatcht, damit auch musikalisch wieder die volle Spannung aufkommt. Sehr schön! Doch Replanted bietet weit mehr als eine nostalgische Rückkehr – es erweitert das Original um clevere Extras.
Neue Modi und gemeinsames Spielen
Neben der Hauptkampagne hat Plants vs. Zombies: Replanted allerlei zusätzliche Spielmodi im Gepäck. Altbekannte Minispiele wie Wall-Nuss-Bowling – bei dem wir Zombies mit rollenden Nüssen umkegeln – und Puzzle-Herausforderungen wie Vasenbrecher feiern ihr Comeback in aufpolierter Form. Im Überlebens-Modus können wir uns endlosen Wellen stellen und testen, wie lange unsere Verteidigung standhält. Sogar der Zen-Garten ist wieder dabei: Zwischen den Gefechten dürfen wir hier Pflanzen sammeln, gießen und mit Dünger versorgen, um Münzen zu verdienen. Neu hinzugekommen sind zudem Bonuslevel, die früher einmal verworfene Ideen enthüllen – eine nette Dreingabe für Kenner des Originals, auch wenn manche dieser Experimente zeigen, warum sie es damals nicht ins fertige Spiel geschafft haben. Wer das Abenteuer einmal durchgespielt hat, kann sich außerdem in „Neues Spiel +“ nochmals allen Levels stellen, dann aber mit bereits freigeschalteten Pflanzen und zufälligen Vorgaben durch Deppie Dave, was den Wiederspielwert erhöht.

Besonders erfreulich sind die Multiplayer-Erweiterungen. Plants vs. Zombies: Replanted bietet einen lokalen Koop-Modus, in dem zwei Spielende gemeinsam ihren Garten gegen die Zombie-Invasion verteidigen. Beide Spielenden teilen sich dabei denselben Bildschirm – das sorgt für Übersicht und Chaos zugleich. Dabei übernimmt etwa eine Person das Anpflanzen der Sonnenblumen, während die andere die Angriffs-Pflanzen steuert – Absprachen sind hier der Schlüssel, doch selbst im Team entsteht schnell ein herrlich chaotischer Wettstreit um Sonnenpunkte und Platzierungen. Alternativ könnt ihr im Versus-Modus gegeneinander antreten: Eine Seite pflanzt wie gewohnt die Verteidigung, während die andere Seite die Kontrolle über die Zombies übernimmt. Diesen kompetitiven Modus gab es schon in früheren Konsolen-Versionen, und er feiert nun sein Revival. Dank exklusiver Zombie-Typen im Duell und dem Nervenkitzel, plötzlich selbst die Untoten zu kommandieren, sorgt der Mehrspieler-Modus für frischen Wind.
Technische Umsetzung auf der Switch
Auf der Nintendo Switch läuft Plants vs. Zombies: Replanted insgesamt einwandfrei. Die Bildrate ist hoch und stabil, Ladezeiten sind kurz und die Steuerung geht gut von der Hand. Im Handheld-Modus können wir sogar direkt per Touchscreen pflanzen, was das Gameplay noch intuitiver macht und an die Ursprünge auf Smartphones und Tablets erinnert. Im TV- und Tabletop-Modus steuern wir wahlweise mit dem Steuerkreuz einen Cursor über das Feld oder nutzen die Analogsticks für freiere Bewegungen. Die klassische Stick-Steuerung erweist sich hierbei als präzise genug, um schnell Pflanzen zu setzen. Für den lokalen Koop-Modus genügt bereits ein quer gehaltener Joy-Con pro Person, sodass ihr ohne Zusatzhardware gemeinsam loslegen könnt. Egal, ob mit Touch oder Stick: die Steuerung bleibt präzise und reaktionsschnell und macht den Sprung auf Nintendos Konsole erstaunlich natürlich.

Alle neu gezeichneten HD-Grafiken wirken gestochen scharf und farbenfroh, sodass Veteraninnen und Veteranen ihre Lieblingspflanzen sofort wiedererkennen. Puristische Fans dürfen sich freuen, denn PopCap hat den vertrauten Stil nicht neu erfunden, sondern behutsam überarbeitet. Replanted präsentiert sich wie der Klassiker in feinerer Auflösung, ohne seine verspielte Handschrift zu verlieren. Sämtliche Inhalte der Ursprungsversion sind enthalten: von den 50 Kampagnen-Levels bis zu den freischaltbaren Extras wie dem Baum der Weisheit, der nun praktische Umschalter für optische Spielereien bietet. Dort lassen sich etwa Retro-Zombie-Looks, Future-Brillen oder der Schnurrbart-Modus aktivieren. Der Baum liefert zudem wie einst augenzwinkernde Tipps zu Pflanzen und Gegnern. Insgesamt gelingt PopCap eine Neuauflage, die Fans nostalgisch schmunzeln lässt und Neulinge mit einem charmant runden Gesamtpaket abholt.
Zwei Versionen und keine Upgrades
Etwas verwirrend ist die Veröffentlichungspolitik auf Nintendos aktueller Konsolenfamilie. Plants vs. Zombies: Replanted ist im eShop gleich zweimal vertreten – als eigenständige Version für die ursprüngliche Switch sowie als separate Version für die neue Switch 2. Erstere läuft dank Abwärtskompatibilität auch auf der Switch 2, bietet aber nicht die exklusiven Features der Next-Gen-Fassung. Die Switch-2-Version verfügt nämlich über Maussteuerung und die Möglichkeit, den Multiplayer-Part per GameShare mit Freundinnen und Freunden online zu spielen. Diese speziellen Funktionen konnten wir mangels Switch-2-Software nicht selbst ausprobieren.

Ärgerlich ist allerdings, dass es keinen Upgrade-Pfad gibt – wer von der alten auf die neue Switch umsteigt, muss den Titel erneut zum vollen Preis kaufen. Diese Praxis sorgt nachvollziehbar für Unmut, da sie ahnungslose Fans doppelt zur Kasse bittet. Dabei hätte ein einfacher kostenloser Patch für die Switch-2-Unterstützung wohl ausgereicht, um alle Spielenden zufriedenzustellen.
Geschrieben von Arne Ruddat
Fazit:
Ich hätte nicht gedacht, dass mich Plants vs. Zombies so viele Jahre später noch einmal so packen würde. Das einfache, aber geniale Spielprinzip – Pflanzen setzen, Zombies abwehren – ist zeitlos und macht in der Replanted-Edition sofort wieder süchtig. Besonders gut gefällt mir, wie liebevoll und behutsam die Neuauflage umgesetzt wurde: Die HD-Grafik lässt den Klassiker mit gleichem Charme neu glänzen. Es ist doch erstaunlich, wie ein so simples Konzept gleichzeitig so stressig und herausfordernd sein kann. Wenn in den letzten Wellen dutzende Zombies auf meine Verteidigung zumarschieren, steigt mein Puls heute wie damals vor 16 Jahren. Plants vs. Zombies: Replanted ist für mich eine tolle nostalgische Rückkehr und eine klare Empfehlung für Strategiefans – egal ob ihr das Original kennt oder nicht. Lediglich die Entscheidung, die Switch-2-Features in eine separate Kaufversion auszulagern, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Davon abgesehen bekommen wir hier aber ein rundum gelungenes Paket, das zeigt, warum dieser Titel bis heute Kultstatus genießt. Wer lustige Tower-Defense-Action für zwischendurch sucht oder gemeinsam mit Freundinnen und Freunden ein paar Zombies pflanzen möchte, kommt an diesem Klassiker im neuen Gewand kaum vorbei.







