Sonic Forces – VORSCHAU

Unter langjährigen Fans steht das Sonic-Franchise seit den ersten Abenteuern des blauen Igels in dreidimensionalen Spielwelten in Verruf. Das hat auch Publisher Sega gemerkt, der mit den kommenden Abenteuern Besserung verspricht – mit Sonic Forces kann dieser Plan aufgehen.


Ähnlich wie beim direkten Kontrahenten aus dem Hause Nintendo steht die Story der Sonic-the-Hedgehog-Spiele selten im Vordergrund. Zur Handlung wollte man sich bei Sega zwar noch nicht äußern, doch macht das im Grunde nichts, da das hohe Spieltempo des Titels im Vordergrund steht. Anspielen durften wir insgesamt vier Levels. Zunächst einmal wäre hier die Modern Sonic Stage zu nennen, in der wir mit dem Sonic der neueren Spiele sowohl aus der dreidimensionalen Verfolgeransicht, als auch aus der zweidimensionalen Seitenansicht unterwegs sind.

Hier rasen wir also zunächst durch Gassen und über Straßen, sammeln die typischen Ringe ein, springen und attackieren aus der Luft Gegner, bestaunen links und rechts die wunderschön explodierende oder brennende Umgebung und an bestimmten Stellen des Spielabschnitts dreht sich die Seitenansicht in einem angenehmen Tempo und lässt uns das Spiel quasi wie zu Sega-Mega-Drive-Zeiten fortsetzen. Das funktioniert und fühlt sich gut an. In diesem Zusammenhang ist auch die Classic Stage zu erwähnen. Inwiefern sich das Gameplay hier mit dem der zweidimensionalen Abschnitte der Modern Stage unterscheidet, ist uns aktuell nicht bekannt. Hier durften wir einen Bosskampf gegen Dr. Eggman spielen, der – bis auf die Verwandlungsform des Wissenschaftlers – sehr stark an die ersten Teile erinnert.

Abwechslungsreiche Gameplay-Methoden

In der zweiten Phase des Bosskampfes müssen wir Felsblöcke, die Dr. Eggman aus dem Hintergrund auf uns schleudert, zurückfeuern. Hier zeigt das Spiel gut, dass man nicht nur hohes Tempo, sondern auch wieder ein wenig Geschick braucht, um alle Abschnitte zu meistern. Jeder Treffer sorgt wieder dafür, dass wir Ringe verlieren und sobald wir keinen mehr unser Eigen nennen, dürfen wir das Level erneut beziehungsweise vom letzten Kontrollpunkt beginnen. Neben dem modernen und klassischen Sonic wird es auch möglich sein, einen eigenen Avatar zu erstellen und mit ihm durch zweidimensionale Spielabschnitte zu sausen. Dabei dürfen wir auch Waffen wie einen Flammenwerfer verwenden, um Gegner wegzubrutzeln.

Hier bleibt allerdings offen, wie großzügig der Charakter-Editor wirklich ausfällt, da wir in der Gamescom-Demo eine vorgefertigte Spielfigur vorgesetzt bekamen. Zu guter Letzt hatten wir auch die Möglichkeit, den Tag-Team-Modus zu spielen. Hier rasen wir gleich mit zwei Charakteren durch dreidimensionale Spielabschnitte und kombinieren ihre unterschiedlichen Fähigkeiten miteinander. Alle Gameplay-Methoden funktionieren in der Praxis zwar sehr gut und wir freuen uns schon wahnsinnig auf das fertige Spiel, doch bleibt hier schlussendlich die Frage offen, wie diese unterschiedlichen Levels überhaupt miteinander verknüpft werden.

Mit Vollgas ans Ziel

Optisch sieht Sonic Forces im aktuellen Zustand dafür schon sehr gut aus. Besonders die dreidimensionalen Levels werden pompös mit glanzvollen Hintergründen in Szene gesetzt. Die Charaktermodelle und Spezialeffekte wirken hingegen nicht immer passend in die Levels integriert. Das fällt beim hohen Spieltempo aber ebenso selten auf, wie so manch matschige Textur. Letzteres dürfte eventuell für den einen oder anderen Spieler bei der Switch-Fassung ärgerlich sein, da diese zudem mit einer verringerten Bildwiederholungsrate läuft. Wer also die technisch beste Variante spielen will, muss zur PlayStation-4- oder Xbox-One-Fassung greifen.

Kaum Unterschiede sollte es hingegen bei der Soundkulisse geben, denn die rockige Musik passt jederzeit hervorragend zum Geschehen. Ob sich darunter auch Kompositionen mit Ohrwurmcharakter wie etwa bei Sonic the Hedgehog 4: Episode II befinden, können wir nach unserer halbstündigen Anspielsession bei Publisher Sega allerdings nicht beurteilen. Fakt ist jedoch, dass so gut wie alle Elemente wirklich clever ineinandergreifen und sich der Titel tatsächlich zu einem der besten Spiele des Franchises entwickeln kann. Wir sind uns sicher, dass Publisher Sega sein Versprechen halten kann, denn wirklich viel schiefgehen kann bei Sonic Forces nicht mehr. Wir drücken den Entwicklern beim Endspurt die Daumen!

Geschrieben von Eric Ebelt

Prognose:

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich in den letzten Jahren eher weniger Kontakt mit dem Sonic-Franchise hatte. Das lag nicht daran, dass die Spiele angeblich nicht so gut wie die Ursprünge der Serie sein sollten, sondern viel eher daran, dass von meiner Seite aus einfach kein Interesse an der Reihe bestand. Innovationen wie bei Nintendo bleiben bei den Sonic-Spielen nämlich gerne einmal aus. Sonic Forces hat mir aber gezeigt, dass Sega mit dem Spiel wieder eine ernstzunehmende Jump-’n’-Run-Alternative bieten will. Aufgrund vier verschiedener Spielmodi, von denen ich allerdings noch nicht so ganz überzeugt bin, dass sie vernünftig verknüpft werden, schönen und interessanten Spielwelten, toller Action bei einer hohen Geschwindigkeit und rockiger Musikuntermalung gebe ich dem Spiel definitiv eine Chance, wenn es Ende 2017 veröffentlicht wird.