Redaktionsdiskussion: Drei Monate später: Animal Crossing: New Horizons – SPECIAL

Vor drei Monaten hat Nintendo Animal Crossing: New Horizons veröffentlicht und einen wirklichen Hit gelandet. Gerade in einer Zeit durch Social-Distancing und gezwungen, diese in den eigenen vier Wänden zu verbringen, kam ein Spiel wie New Horizons gerade recht: Die Flucht auf eine eigene Insel ohne die Sorgen des Alltages.

Drei Monate später nun, wo sich die Situation zu entspannen anfängt, ist die Frage, ob unser Interesse für das Spiel immer noch sehr groß ist oder dieses mittlerweile abgenommen hat.
Daher wollen wir euch in dieser Redaktionsdiskussion verraten, wie wir die Zeit mit Animal Crossing: New Horizons verbracht haben, und wie es aktuell aussieht.


Sörens Meinung:

Rückblickend betrachtet würde ich tatsächlich sagen, dass mein Interesse an Animal Crossing: New Horizons über die drei Monate wirklich abgenommen hat. In der Releasezeit habe ich durchaus zwei bis drei Stunden täglich auf meiner Insel Ewanista verbracht, um alles mitzunehmen, was mir Tom Nook auf dem neuen Eiland zu bieten hat. Es war durch das neue Bastelsystem sehr spannend, immer mehr neue Werkzeuge und Möbel herzustellen und zu sehen, wie immer mehr neue tierische Bewohner auf die Insel ziehen. Der erste Knackpunkt wurde erreicht, als K.K. Slider zum ersten Mal auf meiner Insel auftrat und Tom Nook mir außer der neuen Landbearbeitung nichts mehr anzubieten hatte. Mir hat es sehr gefallen, erstmals die Insel grundlegend in Gewässer- und Terrain-Form anzupassen, jedoch habe ich, seitdem das Aussehen zufriedenstellend war, diese Funktion nicht mehr genutzt. Mittlerweile schaue ich – wenn überhaupt – nur noch maximal dreißig Minuten am Tag kurz rein, um Sternis aus Bäumen und Steinen zu holen, Fossilien auszugraben und bei Eugen analysieren zu lassen, und den Rübenpreis in Nooks Laden zu erfragen. Aber auch der Rübenmarkt wird für mich jetzt erstmal wegfallen, da sich bei über sieben Millionen Sternis auf meinem virtuellen Konto dies auch nicht mehr wirklich lohnt. Ich hoffe, dass Nintendo in Zukunft über bessere Updates wieder mehr Inhalt bringt, da mich die bisherigen Events nicht wirklich begeistern konnten. Weder die Museumsstempeljagd, noch die Maifeierei oder das Hochzeitsevent konnten mich länger als zehn Minuten beschäftigen, ohne dass ich bereits alle Belohnungen erhalten hatte.

Arnes Meinung:

Meine Motivation war genau wie bei Sören nach dem Abspann bei K.K.s erstem Auftritt ziemlich verflogen. Die Insel umzubauen schien mir unsinnig, denn ich hatte mich sehr an ihr Aussehen gewöhnt und keine weitergehenden Pläne, eine der fantastischen Welten daraus zu machen, die es inzwischen zuhauf im Internet gibt. Wo ich anfangs noch dachte, mich würden die Nook-Meilen und die ständig wechselnden kleinen Aufgaben motivieren, bin ich inzwischen sehr abgestumpft. Meine Meilen sammeln sich an, ohne dass ich da eine sinnvolle Verwendung für hätte. Ich könnte damit ein Meilen-Ticket kaufen und eine fremde Insel besuchen, aber warum sollte ich? Auf meiner Insel gibt es inzwischen auch sämtliche Früchte und Fische und Krabbeltiere. Etwas wirklich spannendes habe ich auf einer der Inseln ohnehin nie entdeckt. Tatsächlich habe ich schon darüber nachgedacht, mein Spiel komplett neu zu starten und langsamer anzugehen. Nicht direkt nach dem nächsten Update für mein inzwischen belangloses Haus zu streben, nicht mehr ständig neue Sternis zu verdienen, um sie an Tom Nook abzugeben. Aber meine Insel Sonnstrand, mit der ich so viel Spaß hatte, nun einfach aufgeben? Ich konnte mich bislang nicht dazu durchringen. Außerdem… äh… oh, da wartet ja noch die Bioshock Collection in meiner Switch. Ich muss dann mal los…

Alex‘ Meinung:

Ich könnte mich eigentlich relativ kurz fassen. Ja, ich hatte anfangs mit Animal Crossing: New Horizons viel Spaß. Weit über zweihundert Stunden habe ich seit Release auf meiner Insel verbracht. Mittlerweile ist für mich aber die Luft raus. Mein Haus habe ich abbezahlt und K.K. Slider besucht regelmäßig die Insel. Das Terraforming reizt mich nicht ausreichend und auch das Sammeln und Fangen von Fossilien, Fischen, Insekten und Kunstwerken für das Museum bringt nicht genug Motivation mit. Auch die bisherigen Events haben mein Interesse kaum wecken können. Deshalb habe ich meine Insel bereits seit einigen Wochen nicht mehr besucht und plane das aktuell auch nicht. Vielleicht schaue ich in ein paar Monaten wieder rein oder wenn ein endlich mal interessantes Event ansteht. Bis dahin bin ich mit anderen Spielen ausreichend beschäftigt.

 

Erics Meinung:

Tatsächlich spiele ich Animal Crossing: New Horizons auch drei Monate nach dem Release noch täglich – und mit einer Stunde Spielzeit pro Tag nicht gerade wenig, wie ich finde. Allerdings kann ich meinen Vorrednern zustimmen, dass die Motivation nicht mehr da ist. Der Inselbesucht hat sich als elementarer Bestandteil meines Tages regelrecht zu einer Zwangsneurose entwickelt. Seit Wochen hoffe ich nun, endlich das letzte Fossil, ein prächtiges Triceratops-Hinterteil, zu ergattern. Zudem lasse ich die Hoffnung nicht fahren, Reiner mit seinem Kutter auf meiner Insel begrüßen zu dürfen. Das ist auch irgendwie die Krux an der ganzen Sache. Es gibt immer noch freischaltbare Inhalte wie neue Musik für meine Anlage oder Kunstwerke fürs Museum. Allerdings ist es reines Glücksspiel, ob die fehlende Musik im Homeshopping angeboten wird oder Reiner auf der Insel landet. Hier sollte Nintendo nicht untätig sein und über ein faires System nachdenken, damit nicht jeder einzelne Tag zu einer Enttäuschung wird; der Zwangsneurose sei dank.

Jetzt seid ihr gefragt: Wie habt ihr die Zeit mit Animal Crossing: New Horizons bisher verbracht? Diskutiert mit uns in den Kommentaren!