Back to Bed – TEST

Die visuellen Visionen aus Maurits Cornelis Eschers Bildern haben wir auf der Wii U schon 2015 im Spiel The Bridge kennen gelernt. Back to Bed schöpft diese Thematik allerdings nicht vollends aus.


Schlafwandler haben es oft nicht leicht. Während sie nachts durch das Haus stolpern, können sie nicht nur sich selbst verletzen, sondern auch andere einen gehörigen Schrecken einjagen. Dazu erinnern sie sich am nächsten Morgen oft nicht mehr an ihre nächtlichen Aktivitäten. In Back to Bed streift Bob mit geschlossenen Augen in seinen surrealen Traumwelten ziellos umher. Damit ihm nichts geschieht, übernehmen wir die Kontrolle von Subob, einem Hundewesen mit Menschengesicht, und dirigieren ihn zurück ins sichere Bett.

Nur noch fünf Minuten

Um die Laufwege des Schlafwandelnden zu lenken, legen wir Bob grüne Äpfel in den Weg, an denen er stets im Uhrzeigersinn abprallt und weitergeleitet wird. Die geflieste Oberfläche der Spielwelt und Bobs Fußspuren zeigen immer deutlich an, wohin es Bob als Nächstes treibt und welche Pfade wir für ihn bestimmen müssen. Im Bett angekommen ist das Level absolviert. Die Spielwelt wurde zur Traum-Thematik passend gestaltet und punktet mit vielen wunderlichen wie surrealen Elementen. Dank Eschers Vorlage können durch perspektivische Spielereien auch Wege bestritten werden, die physikalisch nicht erreichbar sind. Leider nutzt Back to Bed seltener das architektonische Potential wie The Bridge und verarbeitet die bekannte Thematik der „unmöglichen Figuren“ hauptsächlich mit schönen Hintergrund-Designs.

Back to Bed bietet eine nette Anzahl an Level, die meisten lassen sich allerdings recht schnell und mit sehr ähnlichen Lösungsansätzen meistern. Im Laufe der Zeit kommen zwar weitere Mechaniken hinzu, wie zum Beispiel nervige patrouillierende Wecker, die Bob aus seinem Traum reisen und bedacht umgangen werden wollen, aber insgesamt hätte unserer Meinung nach das Schlafwandel-Spielprinzip noch weitaus mehr hergegeben. Das Spiel hat seine Wurzeln auf dem PC- und Smartphone-Markt, der Preis auf der Wii U ist mit knapp zehn Euro damit der höchste.

Verdrehte Welt

Kurioserweise ist im gesamten Spiel die Button-Belegung der wichtigen A- und B-Knöpfe von Bestätigen und Ablehnen vertauscht. Nach jahrelanger Gaming-Erfahrung sollten wir davon ausgehen können, dass A zum Bestätigen und B zum Abbrechen genutzt wird. Back to Bed hält sich allerdings nicht an diese ungeschriebene Regel und lässt uns oft mit einer gewissen Unsicherheit durch die Menüs navigieren. Das wäre vertretbar, wenn das Spiel uns diese relevante Steuerungs-Eigenheit zumindest mitgeteilt hätte. Dazu lassen sich manche Menüs auch nicht immer griffig und direkt bedienen.

Geschrieben von Jonas Maier

Fazit:

Wer auf der Suche nach einem simplen Puzzle-Spiel mit einfachen Mechaniken ist, kann mit Back to Bed seine Freude haben. Während die Level nur langsam schwieriger werden und nur selten neue Elemente eingeführt werden, habt ihr genug Zeit, euch an den interessanten wie skurrilen Elementen sattzusehen. Allerdings ist die Wii-U-Version des Spiels nicht nur die teuerste, sondern bringt auch noch ein paar Bedienungsprobleme mit sich. Diese mindern zwar nicht den Spielspaß, hätten aber sehr wahrscheinlich mit wenig Aufwand behoben werden können.