Clockwork Aquario

Clockwork Aquario – TEST

Einst gab es einen großen Markt für einfache Arcade-Spiele. Clockwork Aquario von Entwickler Westone Bit Entertainment hätte eigentlich im Jahr 1992 erscheinen sollen, das hat jedoch damals nicht geklappt. Nun, 29 Jahre später, haben Strictly Limited Games und ININ Games dafür gesorgt, dass das Spiel für Switch und andere Konsolen doch noch veröffentlicht wurde.


Clockwork Aquario ist in sechs Sprachen verfügbar. Damit ist zur Story des Spiels eigentlich alles gesagt. Selbige ist nämlich nicht wirklicht existent, doch das schadet auch den anderen Spielen des Genres Jump-n-Run nicht, die uns direkt ins Geschehen werfen. Na gut, es gibt ein bisschen Story, denn der böse Dr. Hangyo hat die Welt bedroht und wir müssen ihn zu Strecke bringen.

Clockwoark Aquario

Uns stehen für diese Aufgabe drei Charaktere zur Auswahl, die sich tatsächlich etwas unterschiedlich spielen. Huck Londo, Elle Moon, und Roboter Gush haben aber letztlich alle die gleichen Fähigkeiten: Auf oder von unten gegen Gegner springen betäubt diese bei der ersten Berührung. Eine zweite Berührung von oben oder unten wirft sie aus dem Spiel. Wir können Gegner dann aber auch von der Seite aufheben und in eine der vier Standardrichtungen werfen. Oder wir hauen sie frontal. Das ist das gesamte Können unserer Helden.

Mit diesen Fähigkeiten hüpfen wir durch die fünf Welten und besiegen am Ende einer jeden einen Endboss. Das wirkt recht kurz und das ist es auch, denn das gesamte Spiel lässt sich – wir haben es getestet – als Jump-n-Run-erfahrener Neueinsteiger in einer Dreiviertelstunde durchspielen. Anschließend gibt es einen Abspann und wir werden mit Musik und Artworks belohnt, die wir im Hauptmenü finden.

Clockwoark Aquario

Arcade vom Feinsten

Vor der Wahl des Charakters allerdings bietet uns Clockwork Aquario einige Features, die das Herz eines Arcade-Fans höher schlagen lassen. Es gibt vier Schwierigkeitsgrade. Im Übungsmodus können wir zwei Welten samt Endboss ohne Game-Over-Bildschirm erleben, denn hier gibt es unendlich Versuche. Im einfachen, normalen und schweren Modus haben wir zwar alle Welten, aber nur neun, fünf, respektive 3 Versuche zur Verfügung.

Hierbei gilt allerdings, dass die Versuche den Münzen entsprechen, die wir in einen Clockwork-Aquario-Automaten in der Spielhalle hätten einwerfen müssen. Jeder dieser Versuche bringt uns mehrere Leben, die wir auch durch Einsammeln von Diamanten und Tränken im Spiel langsam wieder auffüllen können. Als wirklicher Fan-Service dient jedoch der Arcade-Modus.

In allen Modi haben wir verschiedene Optionen für die Darstellung des Spiels inklusive Scanlines und Shadern, die uns mit vielen Variablen einen Röhrenbildschirm vorgaukeln. Im Arcade-Modus jedoch können wir zusätzlich all das tun, was früher ein Betreiber oder eine Betreiberin des Automaten gekonnt hätte, inklusive verschiedenen Funktionstests und Statistiken über das Spielverhalten der Kunden und Kundinnen. Das ist interessant und ein schöner Bonus.

Clockwoark Aquario

Highscore-Jagd als Motivation

Nach dem Beenden des Spiels dürfen wir unser natürlich aus drei Buchstaben bestehendes Kürzel in die Highscore-Liste eintragen und uns damit rühmen, sofort den ersten Platz gemacht zu haben. Um hier wirklich motiviert zu werden, braucht es vermutlich mehrere Spieler oder Spielerinnen, die sich gegenseitig anstacheln und übertrumpfen wollen, eben wie es in einer Arcade-Halle vor neunundzwanzig Jahren passiert wäre.

Heutzutage ist das Spiel nett und bunt und macht eine Stunde lang Spaß, aber bietet keine nennenswerte Langzeitmotivation. Das ist etwas schade, denn in die Präsentation und die Bonus-Features und -Materialien wurde viel Liebe gesteckt. Wer kurze Spiele mag oder auf das Erhöhen von arbiträren Punktwerten steht, ist hier jedoch genau richtig.

Geschrieben von Arne Ruddat

Fazit:

Ich bin schon vor einiger Zeit auf Clockwork Aquario aufmerksam geworden, da Strictly Limited Games damit geworben hatte. Meine Erwartungen waren nicht sehr hoch und wurden erfüllt. Der Umfang ist gering, aber das Spiel macht eine Weile lang Spaß. In einer Spielhalle hätte ich mich daran vermutlich eine Weile aufgehalten und ein paar Münzen in dem Automaten verzockt. Mit dem Arcade-Modus, in dem das virtuelle Einwerfen von unechten Münzen nicht mehr benötigt als das Drücken der R-Taste jedoch, halte ich mich an Clockwork Aquario trotz seines Charmes nicht lange auf, auch im spielerisch identischen, kooperativen Zweispieler-Modus nicht.