Embers of Mirrim – TEST

Licht und Schatten vereint in einem einzigen Wesen im Kampf gegen die Verderbnis. Das ist die Ausgangslage des Puzzle-Plattformers Embers of Mirrim von Creative Bytes Studios. Dabei präsentiert das Geschicklichkeitsspiel eine interessante Spielmechanik und einen an mystische Fantasy erinnernden Artstil.


In Embers of Mirrim spielen wir ein majestätisches Fabelwesen, das die Kräfte von ursprünglich zwei gegensätzlichen Wesen dieser Gattung vereint. Dadurch ist es möglich, Licht und Schatten zu kontrollieren, was zur Absolvierung der Level erforderlich ist. Gespielt wird Embers of Mirrim mit klassischem 2D-Gameplay. Wir bewegen uns von links nach rechts, unten nach oben oder umgedreht. Dabei reicht es allerdings nicht wie in vielen anderen Jump & Runs gut getimte Sprünge und den Einsatz der Gleitfähigkeit zu beherrschen. Weitaus wichtiger ist die Licht-Schatten-Spielmechanik, die es uns ermöglicht, unsere Kreatur in zwei leuchtende Kugeln aufzuteilen.

Licht & Schatten

Dies erfolgt durch das Drücken der hinteren Schultertasten unabhängig voneinander. Mit den Sticks steuern wir anschließend die beiden Kugeln unabhängig voneinander. Allerdings lösen sie sich mit der Zeit auf und vereinen sich schließlich wieder automatisch. Durch spezielle Orbs können wir die Zeit verlängern, in der wir in dieser Form bleiben können. Mit Hilfe unserer Fähigkeit gilt es nun Abschnitte zu absolvieren, indem wir Abgründe überqueren, durch Dornenpassagen oder Höhlen schweben oder höhere Plattformen erreichen. Das gestaltet sich kniffliger als es klingt, da wir stets beide Kugeln getrennt voneinander steuern und häufig unterschiedliche Routen nehmen müssen. Hohe Konzentration und die Fähigkeit mit beiden Sticks unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig zu absolvieren sind zwingend erforderlich. Besonders dank des stets fairen, aber dennoch mit der Zeit anziehenden Schwierigkeitsgrades. Durch die gut verteilten Rücksetzpunkte bleiben Frustmomente jedoch aus.

Dank regelmäßiger neuer Mechaniken kommt zudem keine Langeweile auf. So finden wir später Pilze, die auf Licht und Schatten unterschiedlich reagieren, Kristalle, die uns wie Kanonen in eine bestimmte Richtung schießen, wenn wir sie mit dem richtigen Element berühren, oder Abschnitte, in denen wir unsere Licht-Schatten-Fähigkeit nicht einsetzen können. Das sorgt für Abwechslung. Leider funktioniert nicht jede Passage einwandfrei und manchmal sind kleinere Geschicklichkeitsaufgaben oder Rätsel zwar nicht schwierig in der Lösung, aber in der Umsetzung eine unnötige Herausforderung. Auch kommt es ab und an dazu, dass sich trotz der vorhandenen Abwechslung Abnutzungserscheinungen zeigen, wenn ein Abschnitt zu lang ausfällt und wir hintereinander zu oft ein und das selbe machen müssen. Dafür wissen die Bossgegner durchaus zu überzeugen.

Wer aufgrund des eleganten Artstils auf eine ähnlich märchenhafte Fantasy-Story hofft, könnte etwas enttäuscht werden. Zwar bietet Embers of Mirrim mit dem Kampf gegen die Verderbnis eine Handlungsgrundlage, aber letztlich ist die Geschichte nur Beiwerk und tritt als solches nur selten wirklich glänzend hervor. Dank des insgesamt ordentlichen Level-Designs, der zwar nicht fehlerfreien, aber hübsch anzusehenden Grafik, dem flüssigen Gameplay und der schönen musikalischen Begleitung, fällt das jedoch nicht weiter ins Gewicht, so dass Embers of Mirrim trotz kleinerer Schwächen ein guter Puzzle-Plattformer ist.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Ehrlich gesagt war ich skeptisch, ob mich Embers of Mirrim wirklich überzeugen kann. Die Demo war zwar nicht schlecht, löste bei mir aber auch keine Begeisterung aus. Trotzdem habe ich mich an den Puzzle-Plattformer heran gewagt und wurde zumindest etwas überrascht. Embers of Mirrim macht im Kern-Gameplay alles richtig, so dass ich über die kleineren Schwächen hinwegsehen kann. Allerdings ist für die Licht-Schatten-Fähigkeit ein Mindestmaß an Fingerfertigkeit und das gleichzeitige Handeln mit beiden Daumen getrennt voneinander erforderlich, was mich in manchen Abschnitten vor eine zusätzliche Herausforderung gestellt hat. Ärgerlich wird es, wenn die Steuerung die richtige Lösung oder den Erfolg erschwert. Zum Glück passiert das nur selten. Genre-Fans können also ruhig einen Blick wagen oder sich zumindest die Demo herunterladen, um Probe zu spielen. Wer auf der Suche nach einem Plattformer für zwischendurch ist, macht auch wegen der eher überschaubaren Spielzeit nichts falsch.