Opus: The Day We Found Earth – TEST

In der fernen Zukunft schickt uns Opus: The Day We Found Earth als kleiner Roboter Emeth auf die emotionale Suche nach der zur Legende gewordenen Erde. Spielerisch an Adventures angelehnt, steht die Geschichte im Mittelpunkt des Indie-Titels, das erstmals 2015 für iOS und Android erschienen ist.


Ob es ein Überbleibsel der Mobile-Herkunft ist oder einen anderen Hintergrund hat, noch bevor wir ins Menü von Opus: The Day We Found Earth gelangen, weist uns das Spiel daraufhin, dass für das beste Spielgefühl Kopfhörer angeraten werden. Auch im Fernsehmodus. Eine kleine Kuriosität, die jedoch nicht bezeichnend ist für die dennoch gute, spärlich eingesetzte Sound- und Musikuntermalung des kleinen Indie-Adventures. Doch was ist Opus: The Day We Found Earth eigentlich?

Die Suche nach der Erde

Das Ende November im eShop der Switch erschienene Indie-Spiel stammt vom kleinen Entwicklerstudio Sigono aus Taiwan. Die Geschichte setzt in der fernen Zukunft an. Durch immerwährende Genmanipulation ist der Genpool der Menschheit in Mitleidenschaft gezogen worden. Deshalb wird eine Mission gestartet, um die längst vergessene und zur Legende gewordene Erde wiederzufinden. Hierfür setzt sich besonders die Wissenschaftlerin Lisa, die zusammen mit ihrem Kollegen Makoto die Crew des Raumschiffes Opus bildet, ein. Sie baut den kindlichen Roboter Emeth, in dessen Rolle wir schlüpfen. Nach einer kurzen Einführung gibt es einen Schnitt und wir erwachen alleine an Bord. Keine Lisa, kein Makoto. Dennoch macht sich Emeth daran seine Aufgabe – die Erde zu finden – zu erfüllen und erhält dabei Unterstützung von einer künstlichen Intelligenz.

Gerade durch Emeth erhält die Geschichte eine emotionale Note, gibt er die Hoffnung, seine Schöpferin, die er immer nur Doktor nennt, wieder zu sehen. Schließlich muss sie irgendwo an Bord sein. Getragen wird diese zusätzlich von der schwierigen Beziehung zwischen dem kleinen Roboter und der KI. Allerdings birgt Opus noch weitere Geheimnisse, die wir im Laufe des Spiels durch das Untersuchen der verschiedenen Bereiche des in der 2D-Seitenansicht dargestellten Raumschiffs lüften können. So erfahren wir immer wieder etwas Neues über die Geschehnisse an Bord. Dafür müssen wir allerdings mit Hilfe des Teleskops nach der Erde suchen.

Hier verbirgt sich der recht simple und selbst im normalen Modus nicht sonderlich anspruchsvolle Gameplay-Kern. In der dargestellten Galaxie untersuchen wir mit einem Cursor Sterne, in der Hoffnung Planeten zu finden, die der Erde ähnlich sind. Dabei gibt ein Hilfesystem recht deutliche Hinweise auf das nächste Ziel, so dass lediglich die optionalen Objekte wie Supernoven etwas kniffliger zu finden sind. Abwechslung wird durch regelmäßig hinzukommende neue Hilfsmittel und Sektoren geboten. Trotzdem bleibt Opus spielerisch eher seicht, verliert dadurch aber nicht an Faszination und kann gerade dank der kurzen Spielzeit von zwei bis drei Stunden durchweg unterhalten. Leider mangelt es der durchweg interessanten und emotionalen Geschichte an Überraschungen. Früh ist zu erahnen, worauf alles hinausläuft und nur kurzzeitig schaffen es die Entwickler am Ende so etwas wie Spannung aufkommen zu lassen. Doch das stört nicht, da wir Emeth und die KI gerne bei ihrer kurzen Suche nach der Erde begleitet haben.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Opus: The Day We Found Earth ist ein in ansehnlicher 2D-Grafik gehaltenes, kleines Indie-Spiel, das durch seine emotionale, wenn auch vorhersehbare Geschichte und die liebevollen Charaktere lebt. Besonders die Dialoge zwischen Emeth und der KI haben es mir angetan und mich dazu verleitet, immer weiter das All nach der Erde zu durchsuchen. Allerdings bietet Opus abseits davon nur wenig. Das Erkunden des Raumschiffs fällt durch die überschaubare Größe recht kurz aus, birgt aber immerhin ein paar kleine Geheimnisse, die mich genauso wie die optionalen Ziele zum Weiterspielen verleitet haben. Damit ist es schwierig eine klare Kaufempfehlung für Opus auszusprechen. Gefallen euch storybasierte, kleine Spiele, könnt ihr auch wegen des geringen Preises allerdings einen Blick wagen. Kurzweilig unterhaltsam ist Opus definitiv.