Piczle Lines DX – TEST

Score Studios und Publisher RainyFrog spendieren der Nintendo Switch mit Piczle Lines DX ein weiteres Puzzle-Spiel. Ursprünglich ist der Titel bereits vor einiger Zeit für iOS- und Android-Mobile-Geräte erschienen. Die Deluxe-Variante für Nintendo Switch beinhaltet alle ursprünglich als kostenpflichte Zusatzinhalte erschienene Erweiterungen.


Piczle Lines DX erinnert ein wenig an das Spielprinzip der Picross-Rätsel. Mittels Zahlen ist es unsere Aufgabe ein Feld vollständig zu füllen und auf diese Weise ein Bild zu erschaffen. Allerdings befinden sich die erforderlichen Ziffern nicht am Rand, sondern auf dem in Kästchen unterteilten Spielfeld. Es gilt, die jeweiligen Zahlen korrekt miteinander zu verbinden. Dabei gilt es nicht nur die Farbe zu beachten, sondern auch die Distanz, die eine Linie zurücklegt. Nur wenn die angegebene Höhe an Feldern erreicht ist, ist die Verknüpfung von zwei Zahlen korrekt. So müssen zwischen zwei Fünfern etwa drei leere Kästchen liegen, während zwischen zwei Siebenern fünf leere Felder gefüllt werden müssen.

Intuitiv, aber schleppend

Das klingt komplizierter als es tatsächlich ist. Bereits nach wenigen Minuten haben wir das Spielprinzip verinnerlicht und lösen ein Rätsel nach dem anderen. Gerade zu Beginn und mit den recht kleinen Spielfeldern, schreiten wir zügig voran, vermissen dabei aber ein wenig die nötige Herausforderung. Erst nach einiger Zeit haben wir das Gefühl, dass der Schwierigkeitsgrad gemeinsam mit der Größe der Spielfelder zunimmt. Da wir immer nur einen Ausschnitt des gesamten Rätsels sehen, gilt es überlegt vorzugehen, besonders wenn wir mit der Zeit nicht mehr nur Achter oder Neuner, sondern auch Vierzehner oder noch höhere Zahlen miteinander verbinden müssen. Glücklicherweise lassen sich bereits gezogene Linien problemlos wieder entfernen, so dass wir einen erst später festgestellten Fehler wieder Rückgängig machen können. Dadurch geht aber auch etwas Anspruch verloren, da es keinerlei Bestrafung bei falschen Lösungen gibt. Auch ein Zeitlimit, einen Counter oder Punktzahlen suchen wir vergebens.

So bedauerlich das ist und unserer allgemeinen Motivation zeitweise etwas schadet, so unterhaltsam können die Rätsel trotz allem ausfallen. Obwohl die sich ergebenden Bilder kaum Überraschungen parat halten und eher dem typischen Spektrum entspringen, schafft es Piczle Lines DX uns irgendwie zur nächsten Runde zu verleiten. Erst wenn die Rätsel schwieriger und die Felder riesig werden, stellen sich mit der Zeit auch während einer Aufgabe Ermüdungserscheinungen ein. Zuvor kann das Puzzle-Spiel zumindest bis zu einem gewissen Grad motivieren. Allerdings nicht von Beginn an, da die anfänglichen Rätsel, wie bereits erwähnt, schlicht zu leicht ausfallen. Das gilt besonders für die Aufgaben in den ersten Kapiteln des Story-Modus. Ganz recht. Piczle Lines DX verfügt neben dem Puzzle-Modus, in dem wir Rätsel nach Kategorien lösen, auch über eine Geschichte. Diese wirkt eher aufgesetzt und handelt von einer außer Kontrolle geratenen Erfindung eines Wissenschaftlers, die alle nichtlebenden Objekte in Pixel verwandelt. Unsere Aufgabe ist es, diese wieder zusammen zu setzen. Als kleine Dreingabe zur Motivation bei den ersten Rätseln ist die Story ordentlich, aber auch nicht mehr.

Ähnliches gilt für die technische Seite. Grafisch wird zweckmäßige Optik mit netten Comic-Bildern für die Geschichte geboten. Ergänzt wird das durch einen dudelnden und mit der Zeit etwas nervigen Soundtrack, der sich immerhin jederzeit abstellen lässt. Dafür funktionieren die verschiedenen Eingabemöglichkeiten ausnahmslos gut. Egal ob wir im Handheld-Modus mittels Touchscreen oder Joy-Cons oder am Fernseher mit Pro Controller die Rätsel lösen, stets haben wir die volle Kontrolle über den Cursor und damit keine Schwierigkeiten, die Aufgaben zu erfüllen.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Als Picross-Fan hat mich Piczle Lines DX sofort interessiert, als ich mir einen Trailer angesehen habe. Der große Puzzle-Hit ist das Spiel von den Score Studios zwar nicht, aber das Spielprinzip hat etwas erfrischendes und kann mich immer wieder motivieren, die Switch in die Hand zu nehmen, um ein oder zwei Rätsel zu lösen. Tröpfeln diese anfangs vor sich hin, ziehen sie mit der Größe auch im Schwierigkeitsgrad an, wodurch meine Motivation steigt auch eine längere Aufgabe zu lösen. Die Geschichte ist allerdings nicht mehr als eine nette Dreingabe. Das stört jedoch nicht, da sie sowieso nur als Rahmen für einige der über 300 Rätsel dient. Der große Umfang soll zukünftig durch kostenlose Updates erweitert werden, wodurch ich auch nach Lösen aller Aufgaben einen Grund erhalte zu Piczle Lines DX zurückzukehren. Anhänger von Puzzle-Spielen, sollten durchaus einen Blick wagen.