Pocket League Story – TEST

Bereits im Jahr 2011 hat Kairosoft Pocket League Story auf Mobile-Geräten veröffentlicht. Wie viele andere und ähnlich strukturierte Spiele des Unternehmens, folgte im Mai 2019 schließlich die Switch-Fassung, in der wir kunterbunte Pixel-Fußballer trainieren dürfen.

 

 


Zu Beginn von Pocket League Story übernehmen wir die Administration eines noch wenig bekannten Fußballklubs. Unsere erste Amtshandlung besteht darin, dem Team einen Namen zu geben und die Trikotfarbe festzulegen. Anschließend treten die Spieler auf den Platz und beginnen mit dem Training. Zur gleichen Zeit müssen wir unseren Aufgaben als Manager des Klubs nachkommen, sprich weitere Spieler anwerben, die Einrichtung des Grundstücks erweitern und Matches mit anderen Mannschaften organisieren. All dies geht natürlich ins Geld, weshalb es wichtig ist, die finanziellen Mittel langfristig mit Verträgen von Sponsoren aufzustocken.

Sowohl der Vertragsabschluss mit Sponsoren oder neuen Spielern ist nicht von Anfang an unter Dach und Fach. Je besser der Spieler ist oder je mehr der Sponsor einbringen soll, desto schwieriger ist die nicht völlig kalkulierbare Verhandlung. Es kann also gut sein, dass wir einem begehrten Spieler das Zwei- bis Dreifache zahlen müssen, damit er Teil unseres Teams wird. Sponsorenverträge zehren zum Glück nur an unserem Forschungspunktekonto, doch auch die wollen mit Level-Aufstiegen unserer Mannschaftsmitglieder oder durch die Aktivitäten diverser Einrichtungen wie Geschenkartikelläden eingeholt werden. Obwohl der Fußball-Manager auf den ersten Blick nicht so wirkt, steckt recht viel Management im Spiel.

Auf dem Weg zur Weltspitze

Insgesamt bleiben uns acht Jahre, um unseren Fußballklub blitzartig auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Ziel des Spiels das Aufstellen eines möglichst guten Highscores. Nach acht In-Game-Jahren steht die Gesamtwertung fest, dennoch lässt sich Pocket League Soccer danach beliebig lange weiterspielen. Das ist ein Konzept, das auch bei anderen Kairosoft-Titeln wie Cafeteria Nipponica funktioniert und uns stets bemüht. Bis unser Klub an der Weltspitze angelangt ist, haben wir einen langen Weg vor uns, auf dem viele Matches gewonnen werden wollen. Haben wir unser Team zu einem Spiel angemeldet, bleiben ihnen ein paar Wochen, dann geht es mit dem Mannschaftsbus ins Stadion.

Hier legen wir dann eine Formation fest, wie sich die einzelnen Spieler auf dem Rasen aufstellen sollen. Auch die Spielweise, also ob die Fußballer eher offensiv oder defensiv antreten sollen, lässt sich hier einstellen. Diese Einstellungen lassen sich während des Spiels selbst nur in der Halbzeit revidieren respektive anpassen. Sind unsere Spieler erst einmal auf den Platz getreten, können wir ihnen nur noch zurufen, ob sie eher dribbeln oder längere Pässe spielen sollen. Obwohl das Match wie der Rest des Spiels sich lediglich in Pixel-Grafik präsentiert, ist es dennoch äußerst spannend, den kleinen Figürchen beim Tore schießen zuzuschauen und regelrecht mitzufiebern.

Fußballmanager im Retro-Gewand

Für jedes bestrittene Match erhalten wir verschiedene Forschungspunkte, die wir jeweils für drei Spieler gleichzeitig in unterschiedliche Trainingseinheiten investieren dürfen, um ihre Attribute zu erhöhen. Leider ist der überaus wichtige Trainingsaspekt des Spiels genau das Element, das am meisten Zeit in Anspruch nimmt und zugleich am langweiligsten ist. Da es so dermaßen interaktionslos umgesetzt wurde, bleibt uns hier nichts weiter übrig, als den Fußballern dabei zu zuschauen, wie sich ihre Statuswerte verbessern. Wer das Training vernachlässigt und nicht die Vor- und Nachteile der einzelnen Formationen in den Matches versteht, auf die wohlgemerkt kaum bis gar nicht hingewiesen wird, kann in Pocket League Story mit durchaus vielen Unentschieden in den Spielen verzweifeln.

Obwohl wir jedes Jahr einen neuen beziehungsweise besseren Coach einstellen dürfen, bleibt auch hier die meiste Arbeit an uns hängen. Somit ist auch die Umsetzung von Pocket League Story nicht perfekt, es motiviert aber vor allem jene Spieler, die ein wenig Ahnung von der Materie haben und nach einer angenehmen Alternative zu Football Manager und Co suchen. Die an 16-Bit-Spiele erinnernde Optik weiß dabei mit dem Fußballplatzwuselfaktor zu begeistern, lediglich bei der nett gemeinten Musikuntermalung hätten wir uns ein wenig mehr Abwechslung gewünscht.

Geschrieben von Eric Ebelt

Fazit:

Kairosoft schafft es mit Pocket League Story einmal mehr, ein relativ komplexes Spiel so simpel zu gestalten und in ein zuckersüßes Retro-Gewand zu stecken, das ich gar nicht genug bekomme, obwohl ich mich mit der Fußballthematik nur sehr, sehr wenig identifizieren kann! Es macht einfach Spaß, neue Spieler von meinem Verein zu überzeugen, Sponsorenverträge auf Knopfdruck auszuhandeln und meinen elf Jungs auf dem Rasen dabei zu zusehen, wie sie mit der gegnerischen Mannschaft um jedes einzelne Tor rangeln. Schade ist nur, dass der Titel vom Spieler erwartet, sich ein wenig mehr mit Fußball auszukennen. Es wird nur sehr wenig erklärt, wann es beispielsweise besser wäre, offensiv als defensiv zu spielen, und bei welchem Gegner es mehr Sinn ergibt, auf Dribbeln statt auf lange Pässe zu setzen. Wer dieses Hintergrundwissen mitbringt, wird aber gleich noch mehr Spaß mit Pocket League Story haben können.