Punch Club – TEST

Mit dem Indie-Spiel Punch Club veröffentlichten Entwickler Lazy Bear Games einen bisher nur selten genutzten Mix aus Sportsimulation und Rollenspiel. Eben dieser Titel fand knapp ein Jahr nach der Erstveröffentlichung nun auch seinen Weg in den eShop.


Wer hat nicht schon immer davon geträumt, nach Wochen langer und harter Arbeit zu einem erfolgreichen Boxer zu werden? In Punch Club können wir diesem Verlangen nachgehen, ganz ohne das Verbrennen echter Kalorien. Wer sich das virtuelle Aufsteigen zum gefeierten Boxer einfach vorstellt, der liegt allerdings komplett daneben.

Der beschwerliche Weg zum Profi-Boxer

Grund dafür stellen die zahlreichen Manager-Aspekte dar, die es in Punch Club zu bewältigen gibt. Unser Charakter verfügt über vier verschiedene Anzeigen wie beispielsweise Hunger, Gemütszustand und Müdigkeit. Je nachdem welchen Aktivitäten wir nachgehen, leeren sich die verschiedenen Balken. So kann es beispielsweise vorkommen, dass wir mitten im Training abbrechen müssen, da unser Charakter müde wird. Nach der Schlafkur gilt es allerdings etwas Essbares zu besorgen, um fit für das Training zu sein, mit dem wir wiederum die drei Statuswerte Kraft, Geschwindigkeit und Technik verbessern können. Leider bauen wir die erworbenen Fähigkeiten täglich ab, weshalb es sich anbietet, diese erst kurz vor dem Kampf aufzuleveln.

Kämpfen, arbeiten, essen

 

Bei den Martial-Arts-Kämpfen nehmen wir als Spieler die Position des Trainers ein, das heißt wir weisen unserem Kämpfer Taktiken, Angriffs- und Verteidigungsmechanismen zu, die dieser im Kampf einzusetzen hat. Dabei gilt es zu beachten, dass manche Angriffe zwar stärker sind als andere, aber dafür mehr Ausdauer benötigen. Die Kickbox-Showdowns selbst laufen komplett automatisch ab. Absolvieren wir viele Kämpfe, so können wir mittels einer Währung neue Attacken freischalten. Trainingseinheiten gegen unseren Coach kosten allerdings, ebenso wie das Fitnessstudio und die Nahrung Geld, das wir uns entweder bei unserem Ansprechpartner erbetteln oder in Nebenjobs verdienen. Achtung: Wer zu viel arbeitet und der Freundin zu wenig Beachtung schenkt, für den gilt: Glück im Spiel, Pech in der Liebe!

Geschrieben von Amin Kharboutli

Fazit:

Punch Club stellt eine interessante Boxer-Lebens-Simulation mit Rollenspielelementen dar, die allerdings aufgrund des repetitiven Gameplays schnell an Fahrt verliert. Während der Boxer-Tagesablauf am Anfang noch Freude bereitet, frustriert der tägliche Abbau der eigenen Fähigkeiten fortschreitend, bis das Grinden schlussendlich in echte Arbeit ausartet. Wer eine charmante Simulation mit einem außergewöhnlichen Setting und vielen populärkulturellen Anspielungen sucht, der wird mit Punch Club einige Stunden Spaß haben. Alle anderen werden bereits nach wenigen Stunden das Handtuch werfen.