Sam & Max: The Devil’s Playhouse – TEST
Sam & Max: The Devil’s Playhouse schloss 2010 die Telltale-Trilogie mit den beiden Freelance-Polizisten ab. Nachdem bereits die beiden Vorgänger ein Remaster spendiert bekommen haben, ist auch der dritte Teil als Neuauflage für die Nintendo Switch erschienen.
Im Gegensatz zu Sam & Max: Save the World und Sam & Max: Beyond Time and Space, ist Sam & Max: The Devil’s Playhouse bei der Erstveröffentlichung 2010 nicht für die Wii oder später für ein anderes Nintendo-System erschienen. Erst mit dem im August 2024 veröffentlichten Sam & Max: The Devil’s Playhouse Remastered, erleben die beiden tierischen Freelance-Polizisten ihr teuflisches Abenteuer auf der Nintendo Switch. Dabei hat Skunkape Games dem ursprünglich von Telltale Games entwickelten Adventure eine vor allem grafische und technische Überarbeitung spendiert.
Superkräfte, Vergangenheit und Spielzeuge
Wie die beiden Vorgänger ist Sam & Max: The Devil’s Playhouse ursprünglich in fünf zusammenhängenden, aber auch für sich stehenden Episoden erschienen. Die Nintendo-Switch-Version umfasst die gesamte Staffel und bietet uns beim Start direkt die freie Auswahl zwischen den fünf Abenteuern. Angesichts der weitgehend aufeinander aufbauenden Geschichte ist es jedoch ratsam die Episoden in vorgegebener Reihenfolge zu spielen. Trotzdem haben wir dadurch die Möglichkeit auch weiterzukommen, wenn wir an einem Rätsel hängen.
Sam & Max: The Devil’s Playhouse setzt wieder auf den gewohnten Wahnsinn der Sam-&-Max-Reihe und somit auf den abgedrehten Humor. Dieser ist sicherlich Geschmackssache und funktioniert im dritten Telltale-Spiel nicht mehr so gut wie zuvor, garantiert aber noch immer einige amüsante Szenen. Zumal Die Geschichte schön verrückt ist und auf allerlei durchgeknallte Charaktere wie den machthungrigen Weltraumgorilla General Stun-ka’fe oder die Urgroßväter des Protagonisten-Duos setzt. Dabei dreht sich die Geschichte um Superkräfte, die Max erhält und mächtige Spielzeuge.
Abgedrehtes Adventure
Beim Gameplay bleibt das Adventure den Vorgängern und vielen Genre-Vertretern der 2000er- und 2010er-Jahre treu. Sam und Max steuern wir direkt in den Umgebungen, interagieren mit verschiedenen Objekten, sprechen mit unterschiedlichen Personen und sammeln zahlreiche Gegenstände ein. Das alles benötigen wir, um die teilweise etwas abgedrehten Rätsel zu lösen. Zwar setzt Sam & Max: The Devil’s Playhouse nicht immer auf logische Lösungswege, dafür funktionieren diese in der verrückten Logik des Spiels sehr gut. Wer sich in die Welt des Adventures denken kann, wird schnell die Mechaniken durchschaut haben und trotzdem noch ausreichend knifflige Kopfnüsse geboten bekommen. Die besten Rätsel des Genres oder der Reihe solltet ihr aber nicht erwarten.
Dafür kann sich die technische Überarbeitung sehen lassen. Gerade im direkten Vergleich mit dem Original fällt auf, wie viel besser Sam & Max: The Devil’s Playhouse auf der Switch aussieht. Verbesserte Charaktermodelle, detailreichere Hintergründe, überarbeitete Licht- und Schatteneffekte und die höhere Auflösung sorgen dafür, dass das Remaster in den meisten Szenen das Original überstrahlt. Leider verlieren manche Umgebungen oder Abschnitte aber auch an Atmosphäre sowie Charme. So sorgt die veränderte Beleuchtung manchmal dafür, dass Details verloren gehen und die angepasste Farbgebung lässt Umgebungen komplett anders wirken. Das ist schade und trübt den Eindruck des sonst gelungenen Remasters. Ebenfalls bedauerlich ist, dass auf eine deutsche Vertonung verzichtet wurde. Zwar gibt es deutsche Texte und eine gelungene englische Synchronisation, dennoch fehlen uns die bekannten deutschen Stimmen von Sam und Max. Ein gelungenes Adventure bleibt Sam & Max: The Devil’s Playhouse dennoch.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
Sam & Max: The Devil’s Playhouse erfüllt all das, was ich von einem Telltale-Spiel rund um die beiden Freelance-Polizisten erwarte. Mit reichlich Humor löse ich teilweise etwas abstruse Rätsel und erlebe eine abgedrehte Geschichte. Leider kann der dritte Telltale-Teil nicht ganz an die Qualität der Vorgänger anknüpfen, ist aber trotzdem ein gelungenes Adventure. Das Remaster spendiert dem mittlerweile rund vierzehn Jahre alten Spiel zudem einen frischen Anstrich. Davon profitieren besonders die deutlich überarbeiteten Charakteremodelle, doch auch Umgebungen und Licht- und Schatteneffekte wurden sichtlich überarbeitet. Das führt zwar in manchen Szenen zu verlorenen Details und weniger Charme, insgesamt ist die Neuauflage aber wirklich gut. Bedauerlich finde ich das Fehlen einer deutschen Synchronisation, da ich Sam & Max deutsche Stimmen bereits seit dem LucasArts-Adventure aus den 1990er-Jahre schätze. Unabhängig davon können alle Sam-&-Max- und Adventure-Fans einen Blick wagen. Sam & Max: The Devil’s Playhouse ist vielleicht nicht das beste Adventure auf der Switch, aber ein gelungener Genre-Vertreter mit viel Humor.