Super Ping Pong Trick Shot – TEST

Auf YouTube können wir uns ohne viel Mühe schöne Zusammenschnitte von sogenannten Trickshots anschauen – besonders faszinierende und glückliche Hüpfverläufe, beispielsweise von Tischtennisbällen. Mit Super Ping Pong Trick Shot dürfen wir das auch auf der Nintendo Switch nachspielen, inklusive aller Trial-and Error-Abschnitte, die wir in einem fertigen Video nicht sehen.


In insgesamt achtzig Missionen besteht unsere Hauptaufgabe darin, stets einen oder mehrere Tischtennisbälle in Gläser zu versenken. Dabei können wir den Abstoßwinkel und die Kraft bestimmen, mit der wir den Ball durch einen 2D-Parkour schleudern wollen. Für Abwechslung sorgen unterschiedliche Materialien, auf denen sich das Sprungverhalten der Bälle ändert. Ventilatoren, Schalter und Teleporter bieten darüber hinaus ein wenig Abwechslung in den einzelnen Stages. Merklich mehr Abwechslung als die immer gleiche Hauptaufgabe bieten die Nebenmissionen. Mal müssen wir den Ball mit abgezählten Sprüngen ins Ziel bringen, dürfen bestimmte Blöcke nicht berühren oder haben nur begrenzt Zeit zur Verfügung. Hier werden wir gefordert und die vollständige Drei-Sterne-Bewertung müssen wir uns erst erarbeiten.

Um die Wette trickshoten

Das Spiel bietet noch ein paar andere Modi: Im Punktefieber versteckt sich eine Highscore-Jagd auf denselben Stages wie im gewöhnlichen Einzelspieler-Modus. Jedoch haben wir hier fünfzehn Bälle zur Verfügung, um damit so viele Punkte wie möglich aus einem Durchgang herauszuholen. Das macht am meisten Spaß, wenn man andere Spieler kennt, mit denen man die Scores vergleichen kann, ansonsten ist es auch nur eine Abwandlung des regulären Modus. Spaßiger wird es im Multiplayer-Modus: Hier probieren sich zwei Spieler in Echtzeit gleichzeitig daran, ihre Kugeln als erstes ins Körbchen zu bekommen. Symmetrische Stages sorgen für Chancengleichheit, gespielt wird an einer Konsole mit je einem Joy-Con: Ein überraschend unterhaltsamer Modus.

Super Ping Pong Trick Shot zählt zudem zu den wenigen Switch-Spielen, die einen vollständigen Touchscreen-Support besitzen. Mit lässigen Drehungenaus dem Handgelenk lässt sich der Ball auch steuern – leider fällt die Touchscreen-Steuerung und die Bewegungssteuerung per Joy-Cons eher ungenau aus. Per Knöpfchen geht das Ganze doch um einiges besser. Anstelle einen so großen Fokus auf die Steuerungsvarianten zu setzen, hätten die Entwickler vom Studio Sims mehr Zeit in die Präsentation legen können. So unspektakulär und rudimentär wie die Gegenstände in die leere Landschaft gesetzt wurden, fehlt uns eigentlich nur noch der Zugang zum Level-Editor. Das hätte der tristen Darstellung zumindest noch einen Mehrwert verpasst.

Das Spiel ist auf Deutsch spielbar, allerdings scheint sich die Lokalisierung aus der Übersetzungsfabrik an der Qualitätskontrolle vorbei geschlichen zu haben. Wir können uns sonst nicht erklären, wie die Einblendung „Go!“ vor dem Star jeder Runde effektiv mit „Gehen!“ übersetzt und abgesegnet werden konnte. Das beeinflusst natürlich nicht den Spaß, den ein Spiel bieten kann, passt in diesem Fall aber sehr gut zusammen, wie viel Liebe und Mühe insgesamt in Super Ping Pong Trick Shot geflossen ist.

Geschrieben von Jonas Maier

Fazit:

Das digitale Trickshoten macht tatsächlich nicht so viel Spaß, wie der Konterpart in der Realität. Das kann aber auch gut an der unaufregenden Aufmachung liegen und dem Aufwand, von dem in dieses Projekt kein Milliliter mehr getropft ist, als unbedingt nötig. Zwar können die optionalen Aufgaben durchaus zum erneuten Ausprobieren derselben Missionen anreizen, aber nachdem die einzige Eingabeoption unsererseits aus dem Auswählen des Winkels und dem Abwägen der Schlagstärke besteht, machte sich nach nur wenigen Stunden schon eine Monotonie breit, die auch nicht mehr verschwinden wollte. Der Multiplayer-Modus kann diesen Eindruck für einige weitere Minuten aufschieben – hängen bleiben wird bei uns Spielern aber auch bei getroffenen Bechern nur sehr wenig