The Journey Down: Chapter One – TEST
Das Point & Click-Adventure The Journey Down: Chapter One hat bereits einen langen Weg hinter sich. Vom Freeware-Spiel zur Neuprogrammierung für PC über Mobile-Versionen auf Nintendos Switch. Dabei stellt das erste Kapitel von 2012 lediglich den Anfang des dreiteiligen Episoden-Adventures dar.
Auffällig bei The Journey Down ist auf den ersten Blick das Charakterdesign. Das schwedische Studio Skygoblin setzt bei den Gesichtern auf zentralafrikanische Masken. Hintergrund ist laut Kreativchef Theodor Waern, die Konzentration auf die Vermittlung von Emotionen. Bereits nach kurzer Zeit hatten wir uns daran gewöhnt und Hauptfigur Bwana und seinen Bruder Kito ins Herz geschlossen. Die beiden Reggae-Fans mit englischer Rasta-Slang-Vertonung stolpern unfreiwillig in ihr Abenteuer. Vollkommen gelassen führen die beiden ihre Tankstelle am Pier und den damit verbundenen Flugzeug-Charter-Dienst. Allerdings hatten sie schon lange keine Kunden mehr, weshalb sie nicht sicher sind, ob ihr Flugzeug überhaupt noch fliegt. Da sie auch noch Probleme haben ihre Stromrechnung zu bezahlen, weshalb der Strom abgestellt wurde, springen sie natürlich sofort darauf an, als eine Frau auftaucht, die ein bestimmtes Buch sucht. Dieses scheint unter dem Besitz des Ziehvaters von Bwana und Kito zu sein. Anschließend möchte die Frau namens Lina auch noch das Flugzeug chartern. Es ist an uns, es wieder in Schuss zu bringen.
Albernheit, die funktioniert
The Journey Down verknüpft sowohl grafisch als auch im Setting afrikanische und westliche Kultur miteinander und verbindet das mit Reggae-Einflüssen, die besonders beim Soundtrack und den Hauptfiguren zum tragen kommen. Das sorgt für eine tolle Atmosphäre, die den an LucasArts-Adventure erinnernden Humor, der eine Mischung aus Slapstick und Situationskomik ist, unterstreicht. Verbunden ist das alles durch die ernste Hintergrundgeschichte rund um eine mögliche Verschwörung, Gangster und ein Geheimnis über das Unterland genannte Gebiet jenseits der Kante. Mehr als Erwähnungen wird im ersten Kapitel darüber jedoch noch nicht verraten, wodurch ein hervorragendes Mysterium aufgebaut wird.
Als Bwana ist es im ersten Kapitel vorwiegend unsere Aufgabe unser Flugzeug zu reparieren. Dafür müssen wir die Orte rund um den Pier nach Ersatzteilen absuchen, Rätsel lösen und Dialoge führen. Klassisch Adventure eben. Wir verknüpfen Gegenstände, kombinieren diese oder setzen sie in der Umgebung ein. Zusätzlich dürfen wir uns Schalterrästeln widmen. Wirklich schwer sind die zwar abgedrehten, aber logischen Aufgaben nicht. Ein wenig Herausforderung wird trotzdem geboten. Interessant sind die Dialoge, in denen wir genretypisch auswählen dürfen, was Bwana sagt. Allerdings passen sich die Optionen dem Gespräch an, was auch dazu führen kann, dass manche Möglichkeiten nicht mehr zur Verfügung stehen. Das Gefühl etwas zu verpassen, hatten wir jedoch nicht. Stattdessen erscheinen die Gespräche realistischer als in so manch anderem Genre-Vertreter.
Späte Umsetzung
Obwohl uns der Stil von The Journey Down gefällt, fällt in manchen Szenen das Alter des Adventures auf. Wissen die schönen Hintergründe und gut animierten Figuren zu überzeugen, sind es manche Bewegungsabläufe und die CGI-Zwischensequenzen, die teilweise etwas seltsam wirken. Untermalt ist das Geschehen mit einem entspannten Gute-Laune-Reggae-Soundtrack. Hinsichtlich Synchronisation können viele der englischen Sprecher überzeugen. Lediglich einige wenige hinterlassen einen schwächeren Eindruck. Dem Spielspaß schadet das jedoch zu keiner Zeit. Außerdem ist die Portierung auf die Switch gut gelungen.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
The Journey Down: Chapter One hat mir durchaus Spaß gemacht. Das Adventure ist genauso liebenswert wie Protagonist Bwana. Reggae- und Afrika-Stil sorgen für eine ganz eigene Atmosphäre, die es schafft die ernste Story mit dem tollen Humor zu verbinden. Lediglich die kurze Spielzeit von drei bis vier Stunden fällt trotz der beiden Fortsetzungen etwas negativ auf. Dennoch kann ich The Journey Down: Chapter One Adventure-Fans, die keine zu große Herausforderung erwarten, empfehlen und hoffe, dass die beiden anderen Episoden die Qualität halten können.