The Journey Down: Chapter Two – TEST

Zwei Jahre mussten PC-Spieler auf The Journey Down: Chapter Two warten. Auf Nintendos Switch erhalten Spieler des ersten Kapitels die Fortsetzung wesentlich schneller. Trotzdem werden die Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger deutlich.


The Journey Down: Chapter Two setzt wie der Name schon erahnen lässt die Geschichte des Point & Click-Adventures The Journey Down: Chapter One fort. Auf einen einleitenden Rückblick wurde dabei verzichtet, so dass sich die zweite Episode des dreiteiligen Abenteuers wenig überraschend eindeutig an die Spieler des ersten Kapitels richtet. Spoiler bezüglich des Endes von Chapter One sind deshalb nicht vermeidbar. Wie gut der Auftakt von Bwanas Abenteuer ist, erfahrt ihr in unserem Test zu The Journey Down: Chapter One.

Verbesserte Fortsetzung

Gerade so konnten Bwana, Kito und Lina in einem provisorisch reparierten Flugzeug ihren Verfolgern entkommen. Lange hat der Flug jedoch nicht gedauert, bevor die drei mitten über dem mysteriösen Nebel abgestürzt sind. Hier setzt The Journey Down: Chapter Two an und zeigt die Drei an Bord eines Nebelschiffes, das zum Fangen von Aalen ausgelaufen ist. Allerdings offenbart sich schnell ein entscheidendes Problem: Der Leuchtturm von Port Artue ist ausgefallen, weshalb das Schiff festsitzt. Unsere erste Aufgabe ist somit schnell klar. Irgendwie müssen wir es schaffen trotzdem nach Port Artue zurück zu kehren. Dieser kurze Abschnitt dient lediglich als eine Art kurze Einführung in das zweite Kapitel. Bevor wir uns allerdings in Port Artue frei bewegen können, werden Bwana und Kito vom Polizeichef der Stadt ins Gefängnis gesteckt. Es heißt also ausbrechen und anschließend Lina finden, während Kito sich um das Flugzeug kümmert.

Der größte Teil von The Journey Down: Chapter Two, das mit gut vier Stunden etwas länger ausfällt als der Vorgänger, spielt in Port Artue. Die heruntergekommene Stadt leidet unter den Machenschaften der Reichen und Mächtigen. Zu allem Überfluss ist auch noch der Leuchtturm ausgefallen, was die einzige Wirtschaft, das Aale jagen und fangen im Nebel, unmöglich macht. Als Bwana rätseln wir uns durch die Stadt, treffen zahlreiche abgedrehte, skurrile und witzige Bewohner und schreiten so in der linearen Geschichte voran. Gerade das Setting der Hafenstadt sorgt für eine erstklassige Atmosphäre, die durch den Reggae-Soul-Soundtrack hervorragend unterstützt wird. In Sachen Stimmung braucht sich Chapter Two keinesfalls vor der ersten Episode zu verstecken. Im Gegenteil. Der zweite Teil von The Journey Down macht in dieser Disziplin fast alles noch etwas besser als im Vorgänger. Zu verdanken ist das auch der größeren Zahl an Charaktere und der sich an bestimmten Punkten in der Geschichte verändernden Umgebungen. So fängt es etwa plötzlich an zu regnen, einige Bewohner von Port Artue sind woanders anzutreffen oder gar nicht mehr da, während neue hinzukommen. Das sorgt für Abwechslung.

Ergänzt wird das alles durch ordentliche bis sehr gute und fast immer nachvollziehbare Rätsel. Wir kombinieren Gegenstände, durchsuchen Schubladen, lösen Schalterrätsel und allerlei mehr. Nur selten hatten wir das Gefühl, die Lösung ist zu unlogisch und verhindert den Fortschritt im Spiel. Dank der spannenden Geschichte rund um das mysteriöse Unterland und eine Verschwörung, ist aber immer für ausreichend Motivation gesorgt, um auch diese Abschnitte zu meistern. Wirklich schwer wird The Journey Down: Chapter Two sowieso nie, so dass selbst nicht sofort klare Rätsel relativ bald gelöst sind. Dank des gut gewählten Endes, das bereits einen Ausblick auf kommende Abenteuer verspricht, gelingt es den Entwicklern zudem die Neugier auf das abschließende dritte Kapitel zu wecken. Spätestens mit Chapter Two steht fest, dass sich Adventure-Fans The Journey Down nicht entgehen lassen sollten.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

The Journey Down: Chapter Two hat mich noch besser unterhalten als der Vorgänger. Die etwas längere Spielzeit wird gut genutzt, um der Geschichte die nötige Aufmerksamkeit zu schenken und trotz des weitgehend einzigen Schauplatzes Port Artue die nötige Abwechslung zu verleihen. Dass ein paar Rätsel nicht so gelungen sind, stört im Gesamtbild nicht und hat meinen Spielspaß zu keiner Zeit getrübt. Viel mehr war ich die ganze Zeit motiviert weiter zu spielen und wollte wissen, was Bwana, Kito und Lina noch widerfährt und welche Abenteuer auf sie warten. In dieser Hinsicht ist das Ende von The Journey Down: Chapter Two wirklich gelungen, da es neugierig auf das abschließende Kapitel macht.