Treasure Stack – TEST

Egal wie viele unterschiedliche Puzzle-Spiele wir schon gesehen haben, es gibt immer wieder neue Titel, die uns mit frischem Gameplay und tollen Ideen überraschen. Leider sind diese Überraschungen sowohl positiver als auch negativer Natur, wie uns Treasure Stack offenbart.

 


Treasure Stack reiht sich in die Riege der Puzzle-Spiele ein, die ähnlich wie Tetris, Dr. Mario oder Puyo Puyo aufgebaut sind. In einem vertikal ausgerichteten Spielbereich fallen von oben nach unten Schatztruhen und Schlüssel herab. Anstatt diese stets quadratischen Elemente auf Knopfdruck zu drehen, laufen wir am Boden des Spielfelds mit einer kleinen Figur umher und greifen mit deren Fanghaken die einzelnen Truhen, die jeweils unterschiedliche Farben haben. Das einzige, was wir im Grunde erledigen müssen, ist die Neupositionierung der Truhen am Boden. Haben wir beispielsweise fünf blaue Truhen in der rechten unteren Ecke angeordnet, müssen wir nur darauf warten, dass der passende blaue Schlüssel hinunterfällt. Dieser sollte dann schleunigst neben die Truhen geworfen werden, damit sich alle gleichzeitig öffnen und vom Spielfeld verschwinden.

In regelmäßigen Abständen wird der Boden, der entsprechend auch die gelagerten Truhen einschließt, mit Dämonenblöcken belegt. Diese werden pulverisiert, wenn wir neben ihnen Truhen öffnen. Ebenfalls ist es möglich, mit verschiedenen Items wie Schwertern diese Elemente zu entfernen. Ziel von Treasure Stack ist, so lange wie möglich durchzuhalten. Erreichen die gelagerten Truhen den oberen Rand des Spielbereiches, so endet die jeweilige Partie und es bleibt ein Highscore, auf den wir stolz sein dürfen.

Leichte Theorie, umständliche Praxis

Theoretisch funktioniert das Gameplay mitsamt der Spielmechanik hervorragend, da es sich an großen Vorbildern orientiert und diese neu interpretiert. In der Realität läuft Treasure Stack aber nicht so rund, wie wir es von dem Titel erwarten würden. Die Einstiegshürde ist relativ hoch, was vor allem an der hakeligen Steuerung liegt. Insbesondere wenn wir mit unserer Spielfigur an eine höher gelagerte Truhe gelangen wollen, ist das mehr als umständlich, da wir zunächst in die Höhe springen und erst dann im richtigen Moment die Kiste greifen müssen. Ebenfalls problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass auch alle anderen darüber liegenden Elemente gestapelt aufgenommen werden.

Treasure Stack ist eine unglaublich mühselige Angelegenheit, die erst mit sehr viel Einarbeitungszeit funktioniert. Ärgerlich ist außerdem, dass es nur einen einzigen Spielmodus für Einzelspieler gibt. Der Fokus von Treasure Stack liegt voll und ganz auf Mehrspielerpartien, die sowohl offline als auch online funktionieren. Wer jedoch keine Freunde mit einer Affinität für Puzzle-Spiele auf der Couch mit sich sitzen hat, sucht sich online auch trotz plattformübergreifendem Matchmaking zu Tode. Zum Testzeitpunkt am 25. März 2019 haben wir keinen einzigen Kontrahenten online finden können. Wer mit den Defiziten leben kann, genug Einarbeitungszeit und vor allem lernbereite Freunde mitbringen kann, wird mit Treasure Stack trotz aller Unkenrufe seinen Spaß haben.

Geschrieben von Eric Ebelt

Fazit:

Puzzle-Spiele sollten mit einem leicht verständlichen Gameplay stundenlang motivieren. Was Tetris und Konsorten mit Leichtigkeit gelingt, verfehlt Treasure Stack weitgehend. Grundsätzlich ist die Spielmechanik simpel und schnell verinnerlicht, doch hapert es vor allem an der Umsetzung. Das Verschieben einzelner Elemente im Spielbereich ist mühselig und aufgrund der hakeligen Steuerung alles andere als schnell umgesetzt. Da Zeit ein entscheidender Faktor in Treasure Stack spielt, weil unaufhörlich Truhen, Schlüssel und Dämonenblöcke im Spielfeld landen, weicht anfänglicher Euphorie schnell unangenehmen Frustgefühlen. Die Tatsache, dass kaum bis gar keine Spieler plattformübergreifend online unterwegs zu sein scheinen, macht den Titel höchstens für beinharte Genre-Fans mit lernbereiten und motivierten Freunden zur einer zumindest kleinen Empfehlung.