Two Point Museum

Two Point Museum – TEST

Mit Two Point Museum erscheint der erste Ableger der beliebten Aufbau-Simulation-Reihe der Two Point Studios für die Nintendo Switch 2. Ziel des Spiels ist es, ein möglichst erfolgreiches Museum aufzubauen und zu verwalten.


Nach Two Point Hospital und Two Point Campus, die ebenfalls eine Nintendo-Switch-Portierung spendiert bekommen haben, erscheint mit Two Point Museum der dritte Ableger für die zweite Generation von Nintendos Hybrid-Konsole. Wie der Name es schon vermuten lässt, ist es unsere Hauptaufgabe, das erfolgreichste Museum der Umgebung zu kreieren. Anders als es zunächst scheint, geht es dabei nicht allein um das Platzieren von Exponaten. Vielmehr müssen wir den Besuchern umfassende Erlebnisse bieten, zu dem auch passende Dekorationen und ein stimmiges Umfeld gehören. Neben Einnahmen durch Eintrittsgelder lassen sich zusätzlich Spendenboxen platzieren, um weitere Expansionen in unserer Ausstellung zu finanzieren und zu fördern. Bereits nach kurzer Spielzeit wird deutlich, wie umfangreich und motivierend das Spiel gestaltet ist.

Im ausführlichen Tutorial werden wir in die Grundlagen des Spiels und der Steuerung herangeführt. Die Schulungsabschnitte führen uns von den bescheidenen Anfängen in der Platzierung der ersten Exponate bis hin zum Management eines gesamten Wissenskomplexes inklusive Familienunterhaltung, Personalverwaltung und dekorativer Elemente. Das Spiel profitiert vom typischen Humor der Two-Point-Serie: Neben klassischen Fossilien oder Kunstwerken lassen sich beispielsweise eine in Honig konservierte Riesenbiene, ein vereister Kühlschrank oder große Aquarien mit lebenden Wasserwelten präsentieren. Die Vielzahl individueller und außergewöhnlicher Ausstellungsstücke sorgt sowohl für Abwechslung bei den Museumsbesuchern als auch beim Aufbau des eigenen Museums.

Ausstellungsstücke

Über Stock und Stein im Erkundungssystem und Personalmanagement

Besonders motivierend ist das Erkundungssystem. Um neue Exponate zu erhalten, können spezialisierte Mitarbeiter auf Expeditionen geschickt werden. Je nach Zielort bestehen unterschiedliche Risiken, die den Erfolg der Suche beeinflussen. Vor jeder Expedition lassen sich sowohl das Personal als auch unterstützende Ausrüstung auswählen. So erhöht ein Fremdenführer etwa die Erfolgswahrscheinlichkeit, während ein Erste-Hilfe-Set Verletzungen vorbeugt. Die Erkunder sammeln zudem Erfahrungspunkte und verbessern ihre Fähigkeiten. Immer mehr erschließen wir so neue Zielorte auf einer illustrierten Karte, schalten neue Themenbereiche frei und erweitern nicht nur unseren, sondern auch den Horizont unserer Experten.

Neben den Erkundungsteams spielen weitere Personalrollen eine wichtige Rolle. So benötigen wir ebenfalls Assistenten, die beispielsweise bereits erwähnte Eintrittskarten, aber auch Waren wie Speisen, Getränke oder Souvenirs verkaufen. Hausmeister kümmern sich um die Sauberkeit sowie um die Instandhaltung der Einrichtungen. Darüber hinaus stellen diese auch interaktive Geräte wie Konsolen oder Klettergerüste her, die vor allem jüngere Besucher ansprechen sollen. Abschließend benötigt unser Museum noch Sicherheitskräfte, die sich nicht nur um die Ordnung des Hauses kümmern, sondern auch beispielsweise das Geld von Spendenboxen einsammeln. Gelegentlich kommt es auch vor, dass unser Museum von Professoren und Behördenmitarbeitern auf verschiedene Faktoren bewertet wird. Erfolgreich bestandene Prüfungen wirken sich positiv auf die Besucherzahlen und das Marketing aus.

Volle Kontrolle oder Kontrollverlust?

Das Spiel präsentiert sich in einer charmanten Cartoon-Optik. Nicht nur die ganzen Exponate und Dekorationen sind in diesem Stil gestaltet, sondern auch sämtliche Charaktere. Trotz des Stils sind die Modelle – insbesondere die der Ausstellungsstücke – dennoch sehr detailliert, auch bei starker Kameravergrößerung. Diese grafische Umsetzung hat jedoch Auswirkungen auf die technische Stabilität: In großen und umfangreich ausgebauten Museen verlängern sich die Ladezeiten, und es kann zu Framerate-Einbrüchen kommen. Besonders im Handheld-Modus der Nintendo Switch 2 beeinträchtigen diese Einbrüche den Spielfluss leider merklich.

Aquarium

Es wird deutlich, dass Two Point Museum eher für den Einsatz im Dock-Modus am großen Bildschirm konzipiert ist. Dies liegt nicht nur an der technischen Performance, sondern auch an der Übersichtlichkeit: Viele Bildschirmanzeigen und Textdarstellungen fallen auf dem Display der Konsole relativ klein aus. Die Steuerung per Tastenbelegung funktioniert nach einer gewissen Eingewöhnung gut, wird im Tutorial verständlich erklärt und lässt sich intuitiv anwenden. Eine Unterstützung des optischen Sensors der Joy-Con-2-Controller wäre dafür eine sinnvolle Ergänzung gewesen, wurde aber leider nicht implementiert.

Die musikalische Gestaltung ist wiederum sehr gelungen: Das sogenannte Radio Two Point begleitet das Spielgeschehen mit thematisch passenden Soundtracks, Liedern mit Gesangseinlagen sowie Interviews und radiotypischen Sprecherbeiträgen über Neuerungen und besondere Entwicklungen. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Durchsagen, die auf Mängel im Museumsbetrieb – etwa fehlende Toiletten oder unzureichende Verpflegungsmöglichkeiten – hinweisen. Diese akustischen Elemente lockern das eher ruhige Spielgeschehen spürbar auf und bieten auch nach vielen Stunden neue Impulse.

Geschrieben von Sören Jacobsen

Fazit:

Sören Jacobsen

Two Point Museum erweist sich als gelungener Ableger der Two-Point-Reihe und überzeugt mich vor allem durch seinen großen Umfang, die hohe spielerische Vielfalt und den charakteristischen Humor. Das motivierende Erkundungssystem, die abwechslungsreichen Exponate sowie das gut strukturierte Personalmanagement sorgen bei mir für langfristige Spielmotivation und ein stetig wachsendes Museumsimperium. Die Präsentation im charmanten Cartoon-Stil gefällt mir sehr, auch wenn dies leider auf Kosten der technischen Stabilität, insbesondere im Handheld-Modus der Nintendo Switch 2 geht. Trotz kleiner Schwächen bei Performance und Lesbarkeit bleibt Two Point Museum eine unterhaltsame und tiefgehende Aufbau-Simulation, die besonders im Dock-Modus seine Stärken fast voll ausspielt. Gerne würde ich mir für ein Update in der Zukunft noch die Unterstützung des optischen Sensors der Joy-Cons wünschen.