When the Past was Around – TEST

When the Past was Around entführt uns in ein bittersüßes Märchen, eine emotionale Liebes- und Selbstfindungsgeschichte im Point-and-Click-Adventure-Gewand. Als junge Frau Eda erinnern wir uns an vergangene Tage, die wir mit unserem Liebsten, einem Eulenmann, verbracht haben.

Schon die ersten Minuten in When the Past was Around ziehen uns in die zauberhafte, verträumte Atmosphäre des Adventures. Die malerische Optik in Einklang mit der wundervollen Musik erzielen früh ihre Wirkung und lassen uns in den knapp zwei Stunden der schön erzählten, emotionalen Geschichte nicht mehr los. Alleine diese hervorragende audiovisuelle Präsentation zeigt bereits, das When the Past was Around von Mojiken Studio das Potenzial zu einem besonderen Erlebnis hat.

Bittersüße Lebensgeschichte

In When the Past was Around schlüpfen wir in die Haut der jungen Eda, deren Name im Spiel selbst nicht genannt wird. Allgemein verzichten die Entwickler auf Texte. Lediglich Sprechblasen mit Bildern und andere optische Hinweise verraten uns, was wir als nächstes zu tun haben. Das passt wunderbar zum Spiel und entwickelt im Einklang mit Optik und Musik schnell einen angenehmen Spielfluss, der uns immer tiefer in die bittersüße, romantische, emotionale und traurige Geschichte eintauchen lässt. Um was es in When the Past was Around geht, erschließt sich uns aus den gezeigten Szenen und gefundenen Hinweisen. Hauptfigur Eda hat ihr Lebensziel verloren und fühlt sich verloren. Genau zu diesem Zeitpunkt trifft sie in der Stadt einen Mann mit Eulenkopf und eine sanfte Romanze zwischen ihnen beginnt. Mutet die Beziehung vielleicht beim Lesen seltsam an, fügt sich im Spiel alles wunderbar zusammen. Der Eulenmann passt gut in Welt und Geschichte.

Zu viel zur Handlung wollen wir an dieser Stelle – auch aufgrund der überschaubaren, aber vollkommen ausreichenden Spielzeit – nicht verraten. Sicher ist aber, dass When the Past was Around uns bewegt und fasziniert hat. Jede Sekunde mit dem bittersüßen Märchen haben wir genossen. Die kurze Spielzeit fällt dabei keineswegs negativ auf. Vielmehr passt sie perfekt, um die Geschichte zu erzählen und uns gleichzeitig vor so manche Knobelaufgabe zu stellen – schließlich ist When the Past was Around im Kern ein Point-and-Click-Adventure.

Eda oder den Eulenmann können wir allerdings nicht direkt steuern. Stattdessen betrachten wir die wunderschön gezeichneten 2D-Umgebungen und dürfen uns in den Räumen und Gebieten umsehen. Dafür scrollen wir mittels Schultertasten einfach nach links und rechts und untersuchen etwa Wohnzimmer, Café oder Strand. Eingeteilt in Kapitel sind die Räume nicht immer direkt miteinander verbunden und es kommt schonmal vor, dass eine Tür ein Zimmer mit dem Strand verbindet. Unlogisch ist das aber nicht, da es sich lediglich um Momentaufnahmen in den Erinnerungen von Eda handeln. Die Rätsel selbst finden sich in der Umgebung genauso wie Hinweise auf deren Lösung. Wir suchen Objekte, kombinieren diese oder müssen die richtigen Kombinationen für Schlösser herausfinden. Dabei fallen die Rätsel teilweise durchaus knackig aus, sind aber niemals zu schwer und relativ schnell zu lösen. Eine gelungene Bereicherung der schönen Geschichte sind sie aber definitiv. Besonders weil sie sich sehr gut einfügen und niemals fehl am Platz oder aufgesetzt wirken und dadurch die Handlung zu keiner Zeit stören. Das unterstützt den Spielfluss und sorgt für ein angenehmes Adventure-Erlebnis, das wir allen Genre-Fans und Anhängern emotionaler und bittersüßer Geschichten ans Herz legen können.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Anfangs wusste ich nicht, was ich von When the Past was Around erwarten soll. Aber aufgrund der schön gezeichneten Optik und der wundervollen Musik, war ich neugierig und habe mich gerne auf das Adventure eingelassen. Schon nach kurzer Zeit hatte mich When the Past was Around mit dem angenehmen Spielfluss aus bittersüßer und wunderschöner Geschichte sowie motivierenden Rätseln gefesselt. Ich wollte stets wissen wie es mit Eda und dem Eulenmann weitergeht und hatte gleichzeitig viel Spaß daran die Knobelaufgaben zu lösen. Dabei entwickeln Handlung, Gameplay, Optik und Musik eine emotionale Atmosphäre, die schnell in ihren Bann ziehen kann. Wer auch nur ein bisschen was mit Point-and-Click-Adventures und/oder schön erzählten Märchen sowie Liebes- und Selbstfindungsgeschichten anfangen kann, sollte sich das zwar recht kurze aber schöne When the Past was Around nicht entgehen lassen.