Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirage – TEST
Nach ihrer Fantasy-Spin-off-Anime-Serie Yohane the Parhelion: Sunshine in the Mirror zu Love Live! Sunshine! und einem Metroidvania-Abenteuer, kehrt Yohane in Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirage mit einem weiteren Spiel zurück. Der Roguelike-Deckbuilder führt die junge Hellseherin in eine Spiegelwelt, in der sie mit magischen Karten Monster bezwingen muss, um ihren Freundinnen zu helfen.
Bereits im November hat Yohane, Protagonistin der Love-Live!-Sunshine!-Spin-off-Anime-Serie Yohane the Parhelion: Sunshine in the Mirror in Yohane the Parhelion: Blaze in the Deepblue ihr Nintendo-Switch-Debüt gefeiert. Nach dem Metroidvania schickt Publisher und Entwicklerstudio BeXide die Fantasy-Inkarnation des School Idols in ein Roguelike-Deuckbuilder-Abenteuer. Dabei wird die Geschichte vorwiegend in Dialogen mit minimal animierten Charakterdarstellungen und Textboxen wiedergegeben. Das ist allerdings keinesfalls negativ, da Yohanes Versuche, ihre Freundinnen vor dem Einfluss der Spiegelwelt zu retten, angenehm kurzweilig und ausreichend motivierend sind. Den Kern von Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirror stellt sowieso das Gameplay dar.
Magische Karten im Spiegel
Der von Yohane gerade erst gekaufte Spiegel beginnt nach einem gemeinsamen Abend mit ihren Freundinnen plötzlich zu leuchten an. Kurz darauf erkranken Hanamaru, Dia, Ruby, Mari, Chika, You, Kanan und Riko nacheinander. Zufällig gerät Yohane durch ihren Spiegel in eine andere Welt, in der verdrehte Versionen ihrer Freundinnen existieren und Einfluss auf die Originale außerhalb der Spiegelwelt haben. Yohane muss die sogenannten Nightwickeds besiegen, um den anderen zu helfen. Dafür zücken wir als Yohane magische Karten und stellen uns rundenbasierten Kämpfen gegen allerlei Monster und die Nightwicked-Versionen unserer Freundinnen.
Ganz Roguelite müssen wir unser Ziel in einem Durchgang erreichen. Scheitern wir, beginnen wir von vorne. Allerdings setzt Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirage auf mehrere Kapitel, so dass wir immer wieder Storyfortschritt haben. Außerdem schalten wir neue Boni, Karten und Anhänger frei, wodurch wir stets stärker werden. Das Kampfsystem selbst fällt relativ simpel aus. Abwechselnd mit unseren Gegnern dürfen wir agieren. Dafür setzen wir die magischen Karten aus unserem Deck ein. Je nach Karte führen wir einen Angriff aus, laden unseren Schild auf oder nutzen unterschiedliche Effekte. Wie viele Karten wir spielen können, hängt von unserer maximalen Energie und den jeweiligen Kosten für eine Karte ab. Taktisch planen wir unsere Züge und sind zugleich auf den leichten Glücksfaktor der gezogenen Karten angewiesen. Zusätzlich können wir bis zu drei Beschwörungskarten bei uns tragen, mit denen wir unsere Freunde zur Unterstützung rufen.
Orte der Spiegelwelt
Allerdings warten in der Spiegelwelt nicht nur Kämpfe auf uns. Über eine einfache (Land?-)Karte wählen wir zwischen unterschiedlichen Feldern, die wir als nächstes besuchen können. Hier warten je nach Symbol Kämpfe, Ereignisse, ein Händler, eine Schatztruhe oder ein Lager zum Ausruhen. Bei letzterem dürfen wir auch auf die Erholung unserer Lebenspunkte verzichten und stattdessen eine (Spiel-?)Karte unserer Wahl verbessern. In den Läden kaufen wir neue Karten oder Anhänger. Beides erhalten wir außerdem als Belohnung bei Kämpfen, Ereignissen oder können sie in Schatztruhen finden. Anhänger gewähren passive Boni.
Erfüllen wir bestimmte Bedingungen in einem Durchgang, sammeln wir Reputations-Punkte, die wir außerhalb der Spiegelwelt für dauerhafte und temporäre Boni wie höhere Lebenspunkte, mehr Geld oder einen kostenlosen Anhänger beim ersten Einkauf eintauschen dürfen. Zusätzlich beeinflussen wir unser Abenteuer mit freigeschalteten Outfits, die die Ausgangslage verändern. Außerdem haben wir die Wahl zwischen drei Schwierigkeitsgraden und unterschiedlichen Spielstilen wie Balance oder Power.
Schöne Spiegelwelt
Optisch setzt Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirage auf einen schicken Anime-Cel-Shading-Stil, der die Anime-Vorlage gut einfängt. Zwar verzichtet der Roguelite-Deckbuilder abseits der Charaktere und Gegner auf allzu viele Details, das fällt aber angesichts der trotzdem schönen Hintergründe nie negativ auf. Zumal der Titel durchweg flüssig läuft und keine technischen Probleme oder sonstigen Bugs zeigt. Überzeugen kann Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirage zudem mit der stimmungsvollen Musik, die viel zur angenehm leichtgängigen Atmosphäre beiträgt, die wiederum wunderbar zur Vorlage passt. Selbiges gilt für die rudimentäre japanische Vertonung, die vorwiegend auf kleine Kommentare und keine Vollvertonung setzt. Dem Charmefaktor von Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirage schadet das jedoch nicht und der Roguelite-Deckbuilder versteht es, kurzweilige Genre-Unterhaltung zu bieten.
Geschrieben von Alexander Geisler
Fazit:
Als Fan der Anime-Vorlage und nachdem ich bereits die Demo-Version gespielt hatte, war ich gespannt, was die Vollversion von Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirage zu bieten hat. Der Roguelite-Deckbuilder mag beim Gameplay zwar nicht allzu viel Abwechslung bieten, versteht es aber trotzdem, nie repetitiv zu sein. Zu verdanken ist das vor allem dem gelungenen Kampfsystem in Verbindung mit Kartenglück sowie dem stetigen Fortschritt. Regelmäßig schalte ich neue Karten und Anhänger frei oder kann Boni kaufen. Dadurch verändert sich sogar in einem laufenden Durchgang der Spielablauf und ich muss mich den neuen Gegebenheiten anpassen. Trotzdem bietet Yohane the Parhelion: Numazu in the Mirage vor allem bekannte Roguelite- und Deckbuilder-Elemente. Genre-Fans, die einen kurzweiligen Vertreter suchen, sollten einen Blick wagen. Fans der Anime-Vorlage, von Yohane und/oder dem Love-Live!-Franchise dürfen sich zusätzlich auf einen Charme-Bonus freuen.