Mario + Rabbids Kingdom Battle – VORSCHAU

Auf der E3 2017 hat Ubisoft in Kooperation mit Nintendo in Person von Shigeru Miyamoto das in Gerüchten bereits zuvor heiß gehandelte Mario + Rabbids Kingdom Battle angekündigt. Bereits Ende August soll das Strategie-Rollenspiel exklusiv für die Nintendo Switch erscheinen. Wir hatten die Gelegenheit das Crossover anzuspielen.


Wenn Nintendo-Maskottchen Mario und Ubisofts verrückte Rabbids in einem Spiel auftreten, fallen uns einige Genres an, in denen die Kultfiguren gemeinsam agieren könnten. Jump-’n’-Run, Minispielsammlung, Renn- oder Sportspiel wären ein logischer Gedanke. Stattdessen hat sich das Team hinter Mario + Rabbids Kingdom Battle jedoch für ein Taktik-Rollenspiel mit Rundenkämpfen im Stile eines XCOM entschieden. Das war vor der offiziellen Ankündigung und erstem Gameplay-Material nur schwer vorstellbar, hat aber überzeugt und konnte auch in unserer etwa zwanzigminütigen Anspielsession beweisen, dass der Genre-Mix funktioniert.

Chaos im Pilzkönigreich

Wie nicht anders zu erwarten, bringen die Rabbids einiges Chaos in das Pilzkönigreich. Dieses gilt es nun wieder zu beseitigen. Dafür treten wir mit insgesamt acht Helden, von denen immer drei gleichzeitig spielbar sind, an. Bei ihnen handelt es sich um Mario, Luigi, Peach und Yoshi sowie vier Rabbids in Kostümen der vier Nintendo-Charaktere. Viel mehr ist zur Geschichte nicht bekannt. Lediglich die Beteiligung von Bowser Jr. ist durch Videomaterial bereits bestätigt. Dafür lässt sich bereits einziges zum Gameplay sagen.

In der Demo, die wir spielen konnten, ist uns als erstes aufgefallen, dass wir die Helden nicht direkt steuern. Stattdessen folgen sie einem kleinen Roboter mit dem wir die Umgebung erkunden und der uns in den Kämpfen als Cursor dient. Der spielbare Abschnitt ist im klassischen Mario-Design. Grüne Wiesen, Blöcke, Röhren und dazwischen allerlei Rabbids-Chaos. Während wir dem recht linearen Level-Verlauf folgen, können wir an bestimmten Stellen mittels Lupen-Funktion den Hintergrund genauer ansehen und bekommen dadurch mit, welchen Blödsinn die im Pilzkönigreich gelandeten Rabbids anstellen. Das garantiert den typischen Humor der Ubisoft-Hasen, kann jedoch auch einen leicht aufgesetzten Eindruck hinterlassen. Auch fehlte uns im spielbaren Abschnitt noch ein wenig die Abwechslung. Es entstand der Eindruck, dass die Gebiete zwischen den Kämpfen lediglich als Verbindungsglied dienen. Zwar mussten wir ein kleines, recht einfaches Labyrinth absolvieren und konnten in diesem optional rote Münzen sammeln, um dadurch eine Truhe mit einer neuen Waffe freizuschalten, dennoch hat uns der Weg stets geradeaus geführt. Angesichts des kleinen Abschnitts ist jedoch noch kein Rückschluss auf das gesamte Spiel, das vier Welten mit jeweils zehn Kapiteln umfassen soll, möglich.

Taktische Scharmützel

Das Herzstück von Mario + Rabbids Kingdom Battle sind ganz klar die Kämpfe. Rundenbasiert treten wir mit unseren drei Helden – in der Demo Mario, Peach-Rabbid und Luigi-Rabbid – gegen die Gegner an. Zuvor dürfen wir unsere Spielfiguren in einem begrenzten Bereich frei platzieren und auch die Reihenfolge in der sie agieren ändern. Anschließend gilt es durch taktische Züge die Feinde zu besiegen. Dafür gehen wir hinter zerstörbaren Blöcken in Deckung und schießen mit unseren Waffen auf Gegner in Reichweite, setzen Sonderfähigkeiten wie Heilen oder sofortige Konter ein und nutzen Kameraden, um unsere Laufreichweite durch einen unterstützten Sprung zu erweitern.

Auch die Umgebung lässt sich mit einbeziehen. So haben wir im zweiten Kampf mit unserem Peach-Rabbid erst Mario genutzt, um zu einer Röhre zu gelangen, haben diese durchquert und anschließend mittels Rutschangriff einen Gegner umgeworfen, bevor wir durch eine andere Röhre wieder zurück sind. Anschließend haben wir Peach-Rabbid in Position hinter einem Block gebracht und auf den zuvor umgeworfenen Gegner geschossen. Dank solcher Taktiken wirkt das Kampfsystem bereits in der kurzen Demo, die allem Anschein nach aus einem frühen Abschnitt stammt, angenehm tiefgründig. Ergänzt wird es durch abwechslungsreiche Ziele, wenn etwa nicht das Bezwingen aller Feinde, sondern das Erreichen eines bestimmten Punktes zum Sieg führt, sowie die verschiedenen Waffen und Fähigkeiten unserer Charaktere. Beides lässt sich im Verlauf des Spiels noch ausbauen.

Farbenfroh

Ebenfalls früh aufgefallen ist uns die farbenfrohe Optik, die mit einer hochwertigen Grafik überzeugen kann. Das Pilzkönigreich ist überaus schön umgesetzt und überzeugt mit Details, dank denen es überall etwas zu entdecken gibt. Sicherlich bleibt das Spiel dem Stil der beiden Marken treu, setzt diese aber gut um. Zu verdanken ist das der Snowdrop-Engine, die bereits bei Tom Clancy’s The Division von Ubisoft zum Einsatz kam und überraschend zeigt, dass sie auch bunte Comic-Grafik gut umsetzen kann.

Geschrieben von Alexander Geisler

Prognose:

Mario + Rabbids Kingdom Battle hat schon bei der Ubisoft Pressekonferenz und im Nintendo Treehouse auf der E3 einen guten Eindruck hinterlassen. Die Anspiel-Session hat das noch einmal bestätigt. In den etwa 20 Minuten der Demo hatte ich viel Spaß mit dem Strategie-Rollenspiel. Besonders das rundenbasierte Kampfsystem hat mich mit den taktischen Möglichkeiten und der Einbindung der Umgebung überrascht. Etwas skeptisch stimmt jedoch noch der Level-Aufbau, der bisher etwas zu linear wirkt, aufgrund der kurzen Spielzeit aber nur bedingt einzuschätzen ist. Für genügend Abwechslung und Umfang dürfte dank der Rollenspiel-Elemente, Fähigkeiten und Waffen aber auf jeden Fall gesorgt sein. Außerdem überrascht gerade bei einem Crossover von Mario und Rabbids wie gut der Genre-Mix funktioniert und alleine deshalb, dürfte der Titel für alle Taktik-Freunde ein Pflichtkauf werden.