Mario vs. Donkey Kong – VORSCHAU

Seit der Erfindung der beiden titelgebenden Helden liegen Mario und Donkey Kong im Klinsch miteinander. Im Jahr 2004 erreichte diese Feindschaft im Geschicklichkeitsspiel Mario vs. Donkey Kong einen Höhepunkt, der im Februar 2024 für die Switch neu aufgelegt wird.


Gerade die einfachen und schlichten Nintendo-Spiele, die sich besonders über ihre Gameplay-Mechaniken vom Rest der Videospiellandschaft abheben, sind nicht unbedingt für ihre originellen Geschichten bekannt. In Mario vs. Donkey Kong, so verrät es uns zumindest die deutsche Produktseite auf der Nintendo-Homepage, hat der arme Donkey Kong keines der angesagten Mini-Mario-Spielzeuge ergattern können. Gierig wie der Gorilla nun einmal ist, bricht er kurzerhand in die Fabrik ein und mopst einfach mal so alle übrigen Spielzeuge. Wenn es eines ist, das Klempner und Fabrikant Mario nicht leiden kann, dann ist das ganz klar Ungerechtigkeit. Also müssen wir uns in seiner Haut aufmachen, um dem Treiben des Antagonisten ein Ende zu setzen.

Beim Gameplay hat sich seit dem Game-Boy-Advance-Original ebenfalls nichts geändert. Nach wie vor laufen wir mit Klempner Mario durch kleine Levels und lösen dabei verschiedene Rätsel. Unter anderem aktivieren wir blaue und rote Schalter, um jeweils blaue oder rote Blöcke sichtbar beziehungsweise unsichtbar zu machen, und mit Trampolinen und anderen Sportgeräten können wir hingegen neue Ebenen erreichen, die Mario aus eigener Sprungkraft nicht erreichen kann. Um über ein mit Stacheln überzogenes Loch zu gelangen, müssen wir uns beispielsweise am Schwanz eines Affen haltend über den Abgrund hangeln. Mario vs. Donkey Kong bietet auch im Remake die gewohnte Abwechslung.

Kooperatives Rätsellösen

Ziel eines Levels ist das Erreichen einer verschlossenen Tür, für die wir einen Schlüssel benötigen. Dieser versteckt sich in der Stage. Soll heißen, dass wir das Rätsel durchschauen müssen, bevor es weitergeht. Damit steht der Titel wie der Quasi-Vorgänger Donkey Kong aus dem Jahr 1994 und die Nachfolger für den DS, den 3DS und die Wii U in starkem Kontrast zu den üblichen Super-Mario-Jump-’n’-Runs. Nintendo beschreibt das Konzept im Trailer als „Beobachten und Handeln“ – und das trifft den Nagel auf den Kopf. Ebenso zu unseren Aufgaben gehören das Einsammeln der Mini-Marios und das Besiegen von Donkey Kong in Bosskämpfen.

Im Gegensatz zur Game-Boy-Advance-Version bietet Mario vs. Donkey Kong auf der Switch einen kooperativen Zwei-Spieler-Modus, der laut Herstellerangaben an einem einzelnen System funktionieren soll. Während ein Spieler mit Mario unterwegs ist, schlüpft der andere Spieler in die Haut von Toad. Ob es weitere spielbare Charaktere gibt, die sich in puncto Spielbarkeit unterscheiden, ist unklar. Zu wünschen wäre es, da Mario in diesem Spiel nur wenig akrobatisch ist und andere Spielfiguren sich mit einem davon unterscheidenden Moveset abheben könnten. Wir wollen keine Gedankenspielverderber sein, doch da Nintendo seit einigen Jahren die Praxis verfolgt, fast alle Spielelemente in Trailern vorzustellen, glauben wir nicht so wirklich daran. Gerne lassen wir uns aber eines Besseren belehren!

Überholtes Gesamtbild

Die auffälligste Neuerung des Spiels dürfte aber die Grafik sein. Statt des Pixel-Looks des Originals erwartet uns eine aufpolierte Optik auf Polygonbasis. Wie auf den Screenshots zu erkennen ist, reißen die visuellen Merkmale keine Bäume aus. Sie dürften aber ausreichen, um die wichtigsten Elemente gut zu erkennen. Unserer Meinung nach ist das auch vollkommen in Ordnung, damit die puzzleartigen Strukturen zur Geltung kommen können. Wie gut Mario vs. Donkey Kong läuft, können wir – ohne es selbst gespielt zu haben –, noch nicht abschätzen. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Qualitätssicherung wie bei den allermeisten Nintendo-Titeln ein Auge auf die Spielbarkeit legt.

Auf dem Game Boy Advance so nicht möglich sind jedoch die Zwischensequenzen, die wir im Trailer für das Nintendo-Switch-Remake sehen können. Wir bezweifeln stark, dass es allzu viele Filmchen zu sehen gibt, da die Reihe nicht dafür bekannt ist. Auch wie das Spiel klingt, können wir zu diesem Zeitpunkt nur mutmaßen. Die Musikstücke aus dem Trailer klingen allerdings angemessen und dürften das Puzzle-Gameplay positiv unterstützen. Schlussendlich sind wir zwar noch nicht ganz von der Notwendigkeit des Remakes überzeugt, doch stehen die Chancen gut, dass das Spiel in der Neuauflage etliche Fans findet wird, die das originale Mario vs. Donkey Kong noch nicht kennen.

Geschrieben von Eric Ebelt

Prognose:

Obwohl ich ein Fan der Mario-vs.-Donkey-Kong-Reihe bin und gerade den Quasi-Vorgänger Donkey Kong auf dem Game Boy in den 1990er-Jahren rauf und runter gespielt habe, ist Mario vs. Donkey Kong von 2004 der einzige Serienteil, den ich bisher noch nicht kenne. Daher freue ich mich schon sehr darüber, das Spiel in überholter Form endlich einmal nachholen zu können. Ohnehin ist es um die Reihe viel zu ruhig geworden. Gerne löse ich in Videospielen Rätsel, um voranzukommen – und die Mitarbeiter bei Nintendo sind dafür bekannt, dass sie gerade so etwas mit einfachen Mitteln wie kein anderes Unternehmen können. Da lasse ich auch gerne außer Acht, dass die Story einfach viel zu albern ist und für das Remake vermutlich nicht angepasst wurde. Viel Neues gibt es bei dem Spiel offenbar ohnehin nicht. Einen kooperativen Zwei-Spieler-Modus zu integrieren, bei dem noch nicht klar ist, ob sich alle Levels so spielen lassen, und dem Grundgerüst einen neuen Anstrich zu geben, sind für Kenner des Originals vielleicht zu wenig. Wer Mario vs. Donkey Kong auf dem Game Boy Advance aber noch nicht gespielt hat und Rätselkost mag, darf den Release jedoch ruhig im Auge behalten.