Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin – VORSCHAU

Fast fünf Jahre nach dem Vorgänger kehrt Capcom am 9. Juli 2021 mit Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin zum klassischeren Japan-Rollenspiel- und Monster-Fang-Spin-off der erfolgreichen Reihe zurück. Erneut erwartet uns ein rundenbasiertes Kampfsystem, Monster als Freunde und eine bunte Cel-Shading-Grafik.


Im Oktober 2016 erschien in Japan Monster Hunter Stories. Das im September 2017 auch in Europa und Nordamerika veröffentlichte Nintendo-3DS-Rollenspiel entfernte sich von den Action-Rollenspiel-Wurzeln der Reihe und präsentierte sich stattdessen mit einem rundenbasierten Kampfsystem und einer an Pokémon erinnernden Monster-Fang-Mechanik. Trotz durchaus guter Kritiken war es im Anschluss still um das Spin-off – bis Capcom im September 2020 überraschend Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin unter anderem für die Nintendo Switch angekündigt hat. Erneut brechen wir im Rollenspiel als Rider zu einem großen Abenteuer auf, das verspricht noch umfangreicher zu werden als im Vorgänger.

Monster Reiter

Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin lässt uns wie schon der Vorgänger in die Rolle eines sogenannten Riders schlüpfen. Diese leben im Gegensatz zu den Huntern in Koexistenz mit einigen Monstern, freunden sich mit diesen an und leben mit ihnen als stetige Begleiter. Wie der Name schon vermuten lässt, nutzen die Rider Monster auch als Reittiere. Vor Spielbeginn erstellen wir unseren Charakter selbst und bestimmten dabei neben dem Aussehen auch das Geschlecht der Hauptfigur. Ausgangspunkt der Geschichte ist das Dorf Mahana, das auf einer tropischen Insel liegt. Dort leben wir zu Beginn des Spiels als Enkelkind des legendären Riders Red, der einen Pakt mit dem Wächter-Ratha, der die Insel beschützt, eingegangen ist. Eines Tages sind jedoch alle Rathalos aus der Welt verschwunden. Als das Wyverianer-Mädchen Ena, das unseren Großvater kannte, mit einem Rathalos-Ei auftaucht, beginnt für uns ein großes Abenteuer, das direkt mit dem möglichen Untergang der Welt zusammenhängt.

Gezeigte Trailer und Storydetails lassen auf eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte mit unterschiedlichen Fraktionen und ein paar gelungenen Wendungen hoffen. Noch bleibt aber abzuwarten, ob Capcom hier mehr bieten kann als Genre-Standard. Interessant ist immerhin, dass einige Charaktere aus dem Vorgänger erneut auftauchen. Darunter der selbst ernannte katzenartige Felyne-Held Navirou, der erneut als Ratgeber und Begleiter fungiert.

Monster-Freunde

Wie bereits erwähnt, freunden wir uns auch in Monster Hunter Stories 2 wieder mit allerlei Monstern an. Aktuell ist nicht bekannt, wie viele sogenannte Monsties wir als Begleiter an unsere Seite holen können, im Vorgänger waren jedoch bereits über sechzig Monsties enthalten. Es ist damit zu rechnen, dass wir Eier erneut aus Nestern stehlen müssen, um diese anschließend auszubrüten. Zu hoffen bleibt hierbei allerdings, das Capcom die bisherige Monstie-Fang-Mechanik angepasst hat, so dass es leichter ist, anhand der Ei-Farbe und -Musterung zu erkennen, welches Monstie wir letztlich tatsächlich ausbrüten.

Treffen wir auf feindliche oder wilde Monster, beginnt wenig überraschend ein Kampf. Hierbei hält Monster Hunter Stories 2 am System des Vorgängers fest, baut das rundenbasierte Kampfsystem allerdings deutlich aus, um eine größere Möglichkeit an Strategien zu ermöglichen. Gemeinsam mit unserem aktiven Monstie sowie eventuellen Begleitern treten wir gegen unsere Kontrahenten an. Wichtig dabei ist erneut ein Schere-Stein-Papier-Prinzip. Die Angriffe sind nach Kraft, Geschwindigkeit und Technik eingestuft. Dabei gilt: Kraft schlägt Technik, Technik schlägt Geschwindigkeit und Geschwindigkeit schlägt Kraft. Es ist entsprechend wichtig, unsere Angriffe an die Attacken unserer Gegner sowie deren Typen und Angriffsmuster auszurichten, um möglichst erfolgreich zu sein. Ergänzt wird das grundlegende Kampfsystem von zahlreichen Feinheiten wie Doppel-Angriffen, Talente, Bindungsfähigkeiten und der Möglichkeit, Teile von Monstern abzubrechen oder diese umzuwerfen. Ergänzt wird das von unterschiedlichen Waffenarten wie dem Großschwert, dem Jagdhorn oder der Gewehrlanze. Monster Hunter Stories 2 lässt entsprechend auf taktische und vielschichtige Kämpfe, an denen inklusive Monsties bis zu vier Charaktere aktiv teilnehmen können, hoffen.

Zusätzliche Abenteuer

Ein großes Fragezeichen schwebt für uns derzeit noch über einem wichtigen Aspekt: den Nebenquests. In Monster Hunter Stories folgt diese meist gewohnten Genre-Standards. Wir müssen eine bestimmte Zahl Monster erledigen, Materialien sammeln und dergleichen. Ob Monster Hunter Stories 2 hier Besserung verspricht, bleibt abzuwarten, da Capcom zu möglichen Nebenbeschäftigungen bisher nichts verraten hat.

Monster Hunter Stories 2 bietet zudem einen Koop-Modus, der es uns erlaubt, mit anderen Spielern gemeinsam Koop-Erkundungsquests zu erledigen oder in Wettkämpfen anzutreten. Dabei ist es möglich, dass Spieler sich in Kämpfen gegenseitig unterstützen, gemeinsam seltene Eier suchen und besonders starke Monster erlegen. Wie umfangreich der Mehrspielermodus letztlich wird, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Optisch setzt Monster Hunter Stories 2 wie der Vorgänger wieder auf eine bunte Cel-Shading-Optik, die in bisher gezeigten Trailern, Gameplay-Videos sowie auf Screenshots einen guten Ersteindruck hinterlässt. Ein großes Problem des 3DS-Vorgängers sind auf technischer Seite matschige Texturen sowie eine nicht konstante Framerate. Wie gut Monster Hunter Stories 2 letztlich aussieht und wie gut das Rollenspiel auf der Switch läuft, wird jedoch erst die Vollversion am 9. Juli 2021 verraten.

Geschrieben von Alexander Geisler

Prognose:

Bereits mit Monster Hunter Stories hatte ich auf dem Nintendo 3DS viel Spaß. Das klassischer gehaltene Rollenspiel hat bewiesen, dass Monster Hunter auch abseits der Jäger- und bekannten Action-Rollenspiel-Pfade funktioniert. Mit Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin erscheint im Juli 2021 die von mir lange gewünschte Fortsetzung, mit der ich nicht gerechnet habe. Bisher hat Capcom bereits einige Details verraten und diese lassen darauf schließen, dass sich der zweite Teil deutlich am Vorgänger orientiert. Ausgebaute, taktischere aber weiterhin rundenbasierte Kämpfe, Monster als Begleiter sowie der charmante Cel-Shading-Grafikstil versprechen wieder ein spaßiges Rollenspiel-Erlebnis. Besonders die Geschichte, die dank zurückkehrender Charaktere auch Verweise auf den Vorgänger enthalten könnte, verspricht Spannung. Allerdings bleibt noch abzuwarten, ob hier im Gegensatz zum ersten Teil über Genre-Standards hinausgegangen wird. Auch in Sachen Nebenquests sowie technischer Umsetzung bin ich aufgrund der Erfahrungen mit dem Vorgänger etwas skeptisch, hoffe aber das Beste. Monster-Hunter-Fans, die ein etwas anderes Erlebnis innerhalb des Franchises suchen, sollten Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin definitiv im Blick behalten.