Ninja Gaiden: Ragebound – VORSCHAU

Am 31. Juli erscheint mit Ninja Gaiden: Ragebound ein neuer Teil der bekannten, beinharten Ninja-Actionspiel-Serie unter anderem auf der Nintendo Switch. Das von dem spanischen Indie-Studio The Game Kitchen entwickelte Spiel führt die legendäre Serie zurück zu ihren Wurzeln und begeistert schon in der nur für den PC verfügbaren Demo mit flottem, herausforderndem Gameplay und hübscher Pixel-Grafik.


Ninjas sind wieder voll im Trend. Dies zeigt nicht nur der kommende Release von Shinobi: Art of Vengeance Ende August, der Segas altehrwürdige Action-Serie ein Revival beschert, sondern auch, dass dieses Jahr mit Ninja Gaiden eine zweite klassische Serie mit gleich drei Titeln an den Start geht. Bereits im Januar erschien mit Ninja Gaiden 2 Black ein Remake des ursprünglich im Jahr 2008 erschienenen furiosen Actionspiels, während am 21. Oktober mit Ninja Gaiden 4 der erste komplett neue 3D-Ableger der Serie nach dreizehn Jahren erscheint. Vorher können sich Fans der Serie aber noch auf das am 31. Juli erscheinende Ninja Gaiden: Ragebound freuen, einem 2D-Spin-Off, das die Reihe zurück zu den Wurzeln führt und sich nicht hinter den „großen“ Teilen zu verstecken braucht.

Entwickelt wurde Ninja Gaiden: Ragebound nicht von Team Ninja, den Entwicklern der Ninja-Gaiden-Reihe selbst, sondern vom spanischen Indie-Studio The Game Kitchen, welches sich schon mit den beiden Teilen der Blasphemous-Reihe einen Namen gemacht hat. Die beiden düsteren Dark-Fantasy-Metroidvanias zeigten sehr deutlich, dass die Entwickler von The Game Kitchen nicht nur wundehübsche Pixelgrafik auf den Bildschirm zaubern können, sondern auch herausforderndes und abwechslungsreiches Gameplay beherrschen, was sie in den Augen von Team Ninja zu idealen Kandidaten für die Entwicklung eines Oldschool 2D-Ninja-Gaiden macht. Bereits am 9. Juni rschien eine umfangreiche Demo für das Spiel auf Steam, weshalb wir uns diese einmal genauer angeschaut haben, um uns vorab einen Überblick darüber zu verschaffen, was das neue Retro-Ninja-Abenteuer so alles kann.

Back to the roots

Die Ereignisse von Ninja Gaiden: Ragebound spielen zur Zeit des allerersten NES-Abenteuers aus dem Jahr 1988. Anstatt uns erneut in die Rolle von Super-Ninja Ryu Hayabusa schlüpfen zu lassen, spielen wir in Ragebound stattdessen seinen jungen Schüler Kenji Mozu. Nach einer kurzen Trainings-Session, die gleichzeitig als Tutorial für die Grund-Mechaniken des Spiels fungiert, werden wir von Ryu instruiert, während seiner Abwesenheit das Dorf des Hayabusa-Clans zu beschützen. Als dieses dann prompt von einer Horde Dämonen überfallen wird, zögern wir nicht lange und stürzen uns in den Kampf gegen die höllische Übermacht.

Relativ früh im Spiel treffen wir zudem auf Kumori, eine weibliche Ninja beziehungsweise Kunoichi des verfeindeten Black Spider Clans. Während eines Duells fusioniert Kumoris Seele mit Kenji, der darauf ihre Fähigkeiten im Kampf nutzen kann. Über den weiteren Verlauf der Geschichte hüllen sich die Entwickler genau wie über den Umfang in Schweigen.

Athletischer Ninja auf tödlicher Mission

In der Demo dürfen wir neben dem Tutorial drei Level spielen, die aber nicht aufeinander folgend sind, sondern ausgewählt wurden, um die wichtigsten Spielmechaniken vorzustellen. Als Kenji laufen, springen und hangeln wir in der Seitenansicht durch die hübsch gestalteten Level und treffen dabei auf zahlreiche Gegner, die wir mit unserem Katana stilgerecht ins Nirwana befördern. Zwei Spielmechaniken stechen dabei besonders hervor, da sie bestimmen, wie wir uns durch die Level bewegen und wie wir taktisch gegen die Gegner vorgehen. Die erste Mechanik ist der so genannte Guillotine Boost, eine Wirbelattacke, die in der Luft angewandt werden kann, um von Gegnern, Projektilen und Gegenständen abzuprallen und einen zweiten Sprung zu ermöglichen. Gut getimte und aneinander gereihte Guillotine Boosts können uns über Abgründe oder nach oben befördern.

Die meisten der überwiegend dämonischen Widersacher segnen schon nach einem einzigen Treffer das Zeitliche, aber immer wieder wirft uns das Spiel dickere Brocken entgegen, die nur mit mehreren Schwerthieben niederzuringen sind. Hier kommt die zweite wichtige Spielmechanik zum Tragen: Hypercharge. Wenn wir bestimmte, von einer Aura umgebene Gegner besiegen, erhält Kenji den Hypercharge, und die nächste Attacke tötet selbst den dicksten regulären Gegner mit nur einem Schwerthieb. Ist gerade kein Gegner mit einer Aura vorhanden, können wir den Hypercharge auch im Austausch gegen etwas Lebensenergie auslösen, was eine taktische Komponente in das Kampfgeschehen bringt. Nach Kenjis Fusion mit Kumori sind die Auras dann farbcodiert: ein Widersacher mit einer lila Aura muss mit Kumoris Kunai getötet werden, einer mit einer blauen Aura mit einem Schwerthieb von Kenji. Daneben kann sich Kumori auch noch teleportieren, um Orte zu erreichen, die Kenji normalerweise nicht erreichen kann, sowie mit Dämonen-Altaren interagieren um kurz in eine alternative Parallel-Dimension zu reisen und dort Pfade zu nutzen, welche für Kenji unsichtbar sind. Das alles funktioniert in der Demo schon klasse und wir sind gespannt, wie die Spielmechaniken im späteren Spiel eingesetzt werden. Wir hoffen dabei, dass diese auch das ganze Spiel über weite Strecke tragen können, wobei es natürlich durchaus sein kann, dass noch weitere Manöver dazu kommen.

Pixel-Pracht und Ohrenschmaus

Bereits mit den beiden Blasphemous-Teilen zeigten die Entwickler von The Game Kitchen, dass sie das Pixel-Handwerk verstehen. Auch die Grafik von Ninja Gaiden: Ragebound strotzt nur so vor liebevollen Details, die dämonischen Gegner sind fantasievoll gestaltet und genau wie unser Protagonist butterweich animiert. Der tolle, oftmals rockige Soundtrack wurde von Sergio de Prado komponiert, der sich unter anderem für das Sounddesign der beiden Blasphemous-Teile verantwortlich zeichnet. Zusätzliche Musikstücke stammen von den Komponisten der ursprünglichen Ninja-Gaiden-Trilogie, Keiji Yamagishi, Ryuichi Niita, und Kaori Nakabai.

Am 31. Juli erscheint Ninja Gaiden: Ragebound zunächst in der digitalen Version auf PC, PlayStation 4 und 5, sämtlichen Xbox-Konsolen und der Nintendo Switch. Eine physische Verkaufsversion folgt am 12 .September, allerdings lediglich für PlayStation 5 und die Switch. Diese enthält neben dem Spiel auf physischen Datenträgern auch ein Booklet und einen Code für den digitalen Soundtrack. Eine gesonderte Switch-2-Version ist derzeit leider nicht in Planung.

Geschrieben von Markus Schoenenborn

Prognose:

Das Revival von Ninja Gaiden steht unter einem wirklich sehr guten Stern. Anfang des Jahres begeisterte mich schon Ninja Gaiden 2 Black, das gelungene Remake des zweiten Teils, und auch der im Oktober anstehende vierte Teil sieht richtig klasse aus. Ninja Gaiden: Ragebound braucht sich aber meiner Meinung nach überhaupt nicht zwischen den beiden „großen“ Serienteilen diesen Jahres zu verstecken, denn es macht in der Demo schon eine sehr gute Figur. Das Gameplay ist sehr schnell, die Spielmechaniken wie der Guillotine Boost und Hypercharge wurden hervorragend in die Levels integriert. Gerade der Hypercharge bringt eine taktische Note in die schnellen Kämpfe, da ich mich immer fragen muss, ob ich etwas Lebensenergie opfere, um dem Gegner schnell den Garaus zu machen, oder ob ich es lieber anders versuche. Auch Kumoris verschiedene Fähigkeiten erweitern das Repertoire an Fähigkeiten noch einmal gehörig. Präsentation und Soundtrack sind wie von dem Entwicklerteam gewohnt auf sehr hohem Niveau und fangen die Atmosphäre des actionreichen Geschehens perfekt ein. Da die Demo leider nur auf Steam für den PC verfügbar ist, lässt sich über die Switch-Version noch nicht allzu viel sagen, allerdings bin ich guter Dinge, denn auch beide Blasphemous-Teile machten eine hervorragende Figur auf Nintendos Hybrid-Konsole. Ich bin nach der Demo auf jeden Fall sehr gespannt auf die Vollversion von Ninja Gaiden: Ragebound und freue mich schon auf mehr Oldschool-Ninja-Action.