Super Mario Odyssey – VORSCHAU
Der Release der Nintendo Switch rückt immer näher und anders als bei der Wii U beschert uns Nintendo im selben Jahr der Veröffentlichung der neuen Konsole ein vollwertiges 3D-Mario-Jump’n’Run. Dieses hört auf den Namen Super Mario Odyssey und wurde während der Switch-Präsentation am 13. Januar in Form eines zweiminütigen Trailers vorgestellt.
Die Wii U schied in vielerlei Hinsicht die Geister. Ein zahlreich diskutiertes Thema stellte das Jump’n‘ Run Super Mario 3D World dar, das mit alten Tugenden der Serie brach und stattdessen auf ein generischeres Level-Design, eine vom Charakter weit entfernte Kamera-Perspektive und den Fokus auf Mehrspieler setzte.
Mit Super Mario Odyssey wagen sich die Entwickler nun wieder an ein Sandbox-Spiel á la Super Mario 64 oder Super Mario Sunshine. Das heißt die Neuerungen von Super Mario 3D World wurden über den Haufen geworfen und man besinnt sich auf offene, große Areale, wie sie vor allem beim Gamecube-Mario vorzufinden waren. Das heißt aber auch, dass wir auf kleine, kurzweilige Areale, wie sie zu Teilen in Super Mario Galaxy und in großer Menge in dessen Nachfolger zu finden waren, größtenteils verzichten müssen. Laut Miyamoto bedienten die Galaxy-Teile mehr die breite Masse und man möchte sich wieder mehr den Hardcore-Spielern zuwenden.
Schöne, neue Welt
Schauen wir uns den vorgestellten Trailer an, so springen einem die weitläufigen Areale sofort ins Auge. Die wahrscheinlich markanteste Welt wurde bereits zu Beginn des Trailers ausführlich gezeigt und scheint an New York angelehnt zu sein. Diese stellt einen krassen Kontrast zum Charaktermodell von Mario dar, da wir dort, wenn man dem Trailer glauben mag, ausschließlich auf Menschen in schwarzen Anzügen treffen. Deren Charaktermodelle wirken allerdings nicht sehr detailliert und scheinen im fernen Hintergrund sogar nur als Sprites dargestellt zu werden. Ein weiteres Areal erinnert an Mexiko, allerdings stoßen wir dort nicht nur auf heiße Wüstengebiete, sondern auch auf von Eis bedeckte Landschaften. Besagte Welt scheint sich außerdem durch ihre erstaunliche Größe auszuzeichnen. Einmal sehen wir Mario nämlich in der mexikanischen Stadt und zu einem späteren Zeitpunkt im Trailer befindet er sich an einem anderen Ort, von dem aus besagte Stadt aus weiter Ferne beobachtet werden kann. Als Transportmittel kommt hierbei ein Löwe zum Einsatz. Als dritte Welt wurde ein Wald-Level gezeigt, das neben gelben Robotern, die die Fauna bewässern, auch über eine riesige Kuppel verfügt, die wohl das gesamte Areal umhüllt. Die letzte, vorgestellte Landschaft zeichnet sich durch knallige Farben und riesige Früchte aus, die allesamt nur aus wenigen Polygonen bestehen. Insgesamt lässt der Trailer auf ein sehr abwechslungsreiches und detailliertes Level-Design hoffen, dass im besten Falle mit den hohen Standards der Vorgänger mithalten kann. Die Fortbewegung zwischen den Welten funktioniert übrigens mittels eines, im Trailer gezeigten, Luftschiffes mit dem Namen „SS Odyssey“.
Die Details machen den Unterschied
Besonders hervorzuheben sind die vielen kleinen Details im Level-Design, die im Trailer deutlich werden. So trägt der Hammerbruder in der Früchte-Welt einen Kochhut und wirft mit Pfannen, oder die Ampeln aus der an die Realität angelehnten Welt bestehen aus Fragezeichen-Blöcken. Außerdem gibt es lilafarbene Embleme in jeder Welt einzusammeln, deren Form sich mit jedem Level ändert. Des Weiteren sehen wir mehrmals in den verschiedenen Arealen einen Laden, der auf den Namen „Crazy Cap“ hört. Welche Funktion dieser erfüllt ist leider noch nicht bekannt, allerdings wissen wir, dass die Kappe von Mario eine größere Rolle spielen wird, als in den Vorgängern. So kann sie beispielsweise als Bumerang genutzt werden, auf den Mario hüpfen kann, um große Schluchten zu überwinden. Des Weiteren wurde der Kopfbedeckung erstmals Augen spendiert. Ob diese rein optisch sind, oder ob uns hier im Trailer bereits der neue Sidekick des Klempners vorgestellt wurde, bleibt abzuwarten.
Was bleibt, ist positiv
Aus optischer Sicht weiß das Spiel in den ersten gezeigten Szenen ebenfalls zu überzeugen. Die Welten wirken abwechslungsreich und detailliert gestaltet und das Design von Mario wurde auch überarbeitet. So verfügt sein Bart nun beispielsweise über einzelne Haarsträhnen, was sein Modell im Ganzen wesentlich lebendiger wirken lässt. Von der Story wurden ebenfalls bereits einige Details enthüllt. In Odyssey scheint Bowser eine Hochzeit mit Prinzessin Peach zu planen und hat sich dafür bereits in einen weißen Smoking gezwängt. Da Yoshiaki Koizumi, der bereits für die Hintergrundgeschichte in Super Mario Galaxy verantwortlich war, als Produzent für Odyssey mit an Bord ist, könnte uns hier mit etwas Glück eine interessante Geschichte mit mehr Tiefgang erwarten, als man es von einem Mario-Jump’n’Run bisher gewohnt ist. Das Spiel steht und fällt nichtsdestotrotz mit dem Level- und Boss-Design. In diesem Punkt verspricht der Trailer bereits einiges, auch wenn wir uns im klaren sein müssen, dass wir bislang nur einen minimalen Ausschnitt des endgültigen Spiels kennen.
Geschrieben von Amin Kharboutli
Prognose:
Super Mario Odyssey besinnt sich auf alte Tugenden und legt wieder mehr Wert auf das Entdecken riesiger Welten, als es in den Vorgängern der Fall war. Dieser Schritt wird Freunde von Super Mario 64 und Sunshine sicherlich freuen. Gleichzeitig wusste der Trailer mit genug eigenen und vor allem guten Ideen daher zu kommen, um frisch und eigenständig zu wirken. Ob die verstärkte Einbindung der Mütze in das Gameplay tatsächlich Sinn macht, werden wir erst sehen, wenn sich das Ganze anspielen lässt. Dennoch verspricht das Gezeigte bereits einiges, dass das Endresultat hoffentlich auch halten kann.
Nachdem ich mit den Galaxy-Teilen und Mario 3D World nicht so viel anfangen konnte, hab ich jetzt große Erwartungen in den Teil.
Mario’s Schiff soll vermutlich ein fliegender Zylinder sein, oder?
Warum konntest du dich mit den Galaxy-Teilen nicht anfreunden? Wegen dem, geringerem Fokus auf Sandbox und Erkunden?
Ja stimmt, das Detail ist mir doch glatt entgangen. Dabei machen sie das ja zu gern. (siehe Schiff aus SMG 2)