Spyro: Reignited Trilogy – TEST
Um die Jahrtausendwende war der kleine lilafarbene Drache Spyro ausschließlich auf der ersten PlayStation zu Gast. Fast zwanzig Jahre später erscheinen seine ersten drei Abenteuer, nachdem Spyro für eine längere Zeit hauptsächlich in Nebenrollen auftrat, in Form der Reignited Trilogy ebenfalls auch für die Nintendo Switch.
Es gibt dreifachen Ärger im Drachenland: In den ersten drei Abenteuern von Spyro wartet allerhand Arbeit auf unseren kleinen Drachen. Zuerst ist der fiese Ork Gnasty Gnorc aus seinem Exil ausgebrochen und sperrte alle anderen Drachen in Kristalle ein. Im zweiten Abenteuer Ripto’s Rage reisen wir in das Land Avalan, um dort den Zauberer Ripto das Handwerk zu legen. In Spyros dritter Geschichte, in der das Jahr der Drachen gefeiert wird, sind es die Nachfahren von Gnorc und Ripto, die die Dracheneier stehlen, die wir natürlich retten müssen.
Die Story der drei Teile ist eher Mittel zum Zweck und richtet sich an die jüngeren und jung gebliebenen Spieler unter uns. Nichtsdestotrotz wurden die drei Abenteuer wirklich sehr humorvoll umgesetzt. Dies liegt vor allem an Spyros sehr leichtsinnigen und ironischen Charakterzügen, aber besonders an seiner Art und Weise, wie er auf seine Gegner herfällt. Wenn wir diese besiegen, werden diese oft mehr bloßgestellt als wirklich besiegt. Selbst ätere Semester können sich den einen oder anderen Schmunzler wirklich nicht verkneifen.
Eine Welt wie aus einem Bilderbuch
Natürlich ist das Hauptaugenmerk bei einem Remaster wie Spyro: Reignited Trilogy, dass an Grafik und Gameplay gefeilt wird, um es für das heutige Publikum angenehmer und intuitiver zu gestalten. Besonders gelungen ist die Ausarbeitung der verschiedenen Areale, die wir mit Spyro bereisen. Viele liebevoll gestaltete und bunte Ortschaften und Täler laden zum Erkunden ein. Auch viele kleinere Spielereien und Details faszinieren uns auf unseren Reisen durch die Drachnländer.
Wenn wir von den teilweise etwas längeren Ladezeiten zwischen den Weltwechsel absehen, in denen wir immerhin Spyro in der Luft ein bisschen umher bewegen können, läuft das Spiel auch auf der technischen Seite tadellos. Sei es im Dock- oder im Handheldmodus: Spyro, seine Gegner und die Umgebungen laufen mit einer stabilen Bildwiederholungsrate. Das amerikanische Entwicklerstudio Toys for Bob hat hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet.
Auch spieltechnisch wird uns viel Abwechslung geboten. Hauptaufgabe ist natürlich durch die Level zu hüpfen und die vielen Gegner zu besiegen. Jedoch gibt es auch Geschicklichkeitsabschnitte, in denen wir innerhalb eines bestimmten Zeitlimits durch Ringe fliegen, Gegner auf Flugzeugen besiegen oder Schatztruhen einsammeln. Diese Abschnitte sind überwiegend optional, bieten aber eine gute Vielfalt an.
Im Schatten eines Beuteldachs?
So unterhaltsam und aufregend die Abenteuer von Spyro: Reignited Trilogy ausfallen, so müssen wir leider auch feststellen, dass der Schwierigkeitsgrad leider sehr niedrig gehalten ist. Die meisten Gegner sind meist mit einem Feuerstoß oder einer Rammattacke besiegt. Auch sind die etwas stärken Bossgegner relativ leicht auszuschalten, da deren Schwachpunkt uns recht schnell offensichtlich wird.
Zur Hilfe steht uns eine kleine Libelle mit dem Namen Sparx. Dieser kleine Freund von Spyro stellt seine Lebensenergie dar und fängt gegnerische Angriffe auf Spyro für eine gewisse Anzahl ab. Sparx’ Energie lässt sich unter anderem mit Schmetterlingen wieder auffrischen. Auch wenn es sehr selten vorkommt, dass wir respektive Spyro besiegt werden sollten, gibt es sehr faire Rücksetzpunkte in Hülle und Fülle. Ein bisschen schade ist diese Tatsache, da kaum wirkliche Spannungsmomente in den Kämpfen erzeugt werden.
Geschrieben von Sören Jacobsen
Fazit:
Spyro: Reignited Trilogy hat mir wirklich sehr spaßige Stunden bereitet. Besonders punktet das Remaster der ersten drei Spyro-Geschichten durch seine verspielten und bilderbuchartigen Umgebungen und der humorvollen und technischen Umsetzungen. Viele kleinere Ideen, Anpassungen und Kniffe wie beispielsweise die optionalen Geschicklichkeitspassagen sind wirklich hervorragend gelungen. Die einzigen zwei Wermutstropfen sind leider die teilweise etwas längeren Wartezeiten in den Übergängen zwischen den Welten und der niedrige Schwierigkeitsgrad.