Redaktionsdiskussion: Unser erstes Fire-Emblem-Spiel – SPECIAL

Am 20. April 1990 erschien Fire Emblem Ankoku Ryū to Hikari no Tsurugi. Das Strategie-Rollenspiel, das im Westen als Fire Emblem: Shadow Dragon and the Blade of Light bekannt ist, begründete die heute äußerst populäre Reihe von Intelligent Systems und Nintendo. Zum dreißigjährigen Jubiläum blicken wir zurück auf unsere ersten Erfahrungen mit der Fire-Emblem-Reihe.


Bis Fire Emblem den Weg in den Westen gefunden hat, vergingen seit dem ersten Teil etwa vierzehn Jahre. Erst mit dem simpel Fire Emblem genannten siebten Spiel der Reihe schafften es die Strategie-Rollenspiele von Intelligent Systems Japan zu verlassen. Allerdings haben nicht alle NMag-Redakteure direkt mit dem Game Boy Advance ihre ersten rundenbasierten Schlachten geschlagen. In einer Redaktionsdiskussion verraten wir euch, welches Fire-Emblem-Spiel unsere erste Berührung mit der Serie war.

Alex’ Meinung:

Tatsächlich wusste ich nicht mehr, welches Fire Emblem ich als erstes gespielt habe. War es bereits The Blazing Blade, das bei uns lediglich Fire Emblem hieß, dessen Nachfolger The Sacred Stones oder doch der GameCube-Teil Path of Radiance? Mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich Fire Emblem mit Ikes erstem Abenteuer auf Nintendos Würfel-Konsole kennengelernt habe. Nach positiven Tests und aus Neugier, weil ich bereits am PC viele Strategiespiele gespielt habe, habe ich mir Path of Radiance irgendwann nach dessen Release gekauft. Schnell hat mich das rundenbasierte Schlachtengameplay inklusive Rollenspiel-Elementen fasziniert und gemeinsam mit der spannenden Geschichte gefesselt. Lediglich Permadeath und die Möglichkeit, neue Verbündete zu verpassen, hat mich manchmal gestört. Trotzdem habe ich viele Stunden mit dem neunten Fire-Emblem-Teil verbracht, doch so viel Spaß ich mit Path of Radiance hatte, den direkten Nachfolger Radiant Dawn auf der Wii habe ich nur wenig gespielt und auch mit dem DS-Remake des ersten Teils Shadow Dragon habe ich nur einige Stunden verbracht. Erst Fire Emblem: Awakening hat die Reihe endgültig in meine persönliche Topliste der Nintendo-Franchises erhoben. Eine Position, die bereits Path of Radiance auf dem GameCube für sich beanspruchen konnte.

Erics Meinung:

Meine erste Berührung mit dem Fire-Emblem-Franchise hatte ich wie Alex mit Fire Emblem: Path of Radiance. Obwohl ich das Strategie-Rollenspiel damals überhaupt nicht durchgespielt habe, was neben dem mich aus heutiger Sicht störenden Permadeath aber vor allem an meiner zur Verfügung stehenden Zeit lag. Als Perfektionist wollte ich immer alle Charaktere lebend durch die Schlacht führen, was in unzähligen Neustarts gipfelte. In den Jahren danach habe ich mir jedes einzelne Spiel der Reihe angeschaut, wobei vor allem Fire Emblem: Awakening aus der Masse heraussticht. Für europäische Spieler wie mich war der Permadeath endlich Geschichte – und dennoch habe ich ihn wieder aktiviert, kam aber bis auf die letzte Schlacht, die ich nur mit zwei Charakteren erfolgreich beendete, aber sehr gut mit dem Spiel aus. Heute ist meine Meinung zur Reihe allerdings zweigeteilt, denn Fire Emblem: Fates war für mich storytechnisch zu verschachtelt und Fire Emblem: Three Houses hat für meinen Geschmack einfach zu viel Schnickschnack. Trotzdem denke ich gerne daran zurück, wie die Reihe für mich anfing und hoffe, dass Intelligent Systems mit dem nächsten Serienteil ein wenig mehr zu den Ursprüngen zurückgeht. Auf weitere dreißig Jahre Fire Emblem!

Sörens Meinung:

Mein Einstieg in die Welt von Fire Emblem sah etwas anderes aus: Durch die Auftritte von Marth, Roy und Ike in Super Smash Bros. Melee beziehungsweise Super Smash Bros. Brawl hat sich bei mir ein großes Interesse darin aufgetan, welche Rollen die drei Schwertkämpfer einnehmen und wie sich Fire Emblem überhaupt spielt. 2008 kam ich in den Kontakt mit dem elften Ableger der Serie Fire Emblem: Shadow Dragon, dem Remake des ersten Fire-Emblem-Spiels für den Nintendo DS. Das große Problem zu diesem Zeitpunkt war, dass meine Auffassungsgabe mit fünfzehn Jahren noch recht überschaubar war, sodass im Laufe der Kapitel mir die Kämpfer reihenweise verstorben sind. Wie Eric schon das Permadeath-System angesprochen hat, werden die gefallen Kämpfer nicht wiederbelebt, was ich anfangs nicht bedacht habe. Nach einigen Jahren habe ich mir die Game-Boy-Advance-Ableger Blazing Blade und Sacred Stones angesehen, welche mir durch Let’s-Play-Videos schmackhaft gemacht wurden. Trotz des Permadeath kam ich in diesen deutlich besser klar und habe mit Sacred Stones tatsächlich mein Lieblingsableger der Serie gefunden. Eine Oberwelt, verzweigte Klassenwechsel und die Möglichkeit auch außerhalb von Story-Kapiteln zu trainieren, hat mich an den Game Boy Advance gebunden. Dies sind wahrscheinlich auch Gründe, weswegen Awakening ebenfalls mein Interesse schnell wecken konnte. Fates etwas ausgeklammert, haben mich auch die neueren Ableger Echoes: Shadows of Valentia, Three Houses und auch die Smartphone-Applikation Heroes sehr unterhalten. Ich bin wirklich froh, dass die Serie mit Awakening nicht ihr Ende gefunden hat und freue mich sehr auf die Zukunft von Fire Emblem.

Jonas’ Meinung:

Ähnlich wie bei Sören war mein erstes Fire-Emblem-Spiel Fire Emblem: Shadow Dragon für den Nintendo DS. Damals hatte ich noch keine Ahnung um welchen Teil es sich hierbei handelte; geschweige denn, dass es ein Remake des aller ersten Fire Emblems war. Perfekterweise war das aber für das Spielerlebnis total egal. Zu dieser Zeit hat mich auf dieser Plattform zwar Advance Wars mehr begeistern können, aber die Besonderheiten wie der Fokus auf Figuren und der inhärente Permadeath zogen mich dennoch in den Bann. Auch wenn ich es niemals durchspielen sollte, fand ich wie schon meine Vorredner einige Jahre später großen Gefallen an Fire Emblem: Awakening, welches ich tatsächlich auch beendete. Anschließend versuchte auch ich mich an Fire Emblem: Fates, die Aufteilung in insgesamt drei Spiele hat mir aber nicht wirklich gefallen. Insgesamt finde ich Awakening auch besser und schöner designt, Fates fühlte sich für mich nur nach (viel) mehr vom selben an. Glücklicherweise ist mit Fire Emblem: Three Houses wieder ein Hauptteil erschienen, der alle Handlungen in einem Spiel vereint und dazu noch einige Neuerungen für die Reihe mit sich brachte. Deswegen bin ich auch gespannt, in welche Richtung sich Fire Emblem fortan weiterentwickeln wird.