Redaktionsdiskussion: Unsere liebsten Feste in Videospielen – SPECIAL

In der Welt der Videospiele finden sich zahlreiche schön umgesetzte Feste und Feierlichkeiten, die Spieler und Spielerinnen in verschiedenste Kulturen und Szenarien eintauchen lassen. Ob es nun die Feuerwerke in Animal Crossing: New Horizons sind, das gemeinsame Kochen beim Luau in Stardew Valley oder der Karneval in The Legend of Zelda: Majora’s Mask – Feste in Videospielen bieten eine wunderbare Gelegenheit, etwas Besonderes zu erleben und in gute Laune zu kommen.


Feste in Spielen dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern vertiefen oft auch unser Verständnis der Spielwelten und ihrer Bewohner. Manchmal sind sie wichtige Handlungspunkte, bei denen der Mond herabfällt, sie können für zwischenmenschliche Beziehungen wichtig sein, oder sie sind einfach nur schön. Es gibt eine Vielzahl von Spielen, in denen solche Festlichkeiten zentrale Elemente des Spielerlebnisses sind.

Doch welche dieser Feste haben es uns besonders angetan? Diese Frage möchten wir heute in unserer Redaktionsdiskussion beleuchten. Nun sind wir gespannt auf eure Meinungen: Welches Fest in welchem Videospiel hat euch am meisten beeindruckt oder in Erinnerung geblieben? Gibt es ein Fest, das ihr selbst gerne einmal erleben würdet? Teilt uns eure Gedanken in den Kommentaren mit!

Arnes liebstes Fest:

Mein persönliches Highlight unter den Festen in Videospielen ist das Luau in Stardew Valley. Dieses sommerliche Fest wird jedes Jahr am 11. Tag des Sommers am Strand gefeiert und verkörpert perfekt das Gemeinschaftsgefühl des Spiels. Was das Luau so besonders macht, ist der Gemeinschaftstopf, zu dem jeder im Dorf eine Zutat beisteuert. Am Ende kommt der Gouverneur des Spiels zu Besuch und probiert den Eintopf. Seine Reaktion darauf – ob erfreut oder enttäuscht – wirkt sich direkt auf die Stimmung des Festes aus. Wenn ich vorher genug Arbeit in eine perfekte Zutat gesteckt habe, kann ich also direkt zur Stimmung des Festes beitragen. Die Reaktion des Gouverneurs ist jedes Jahr wieder ein spannender Moment. Darüber hinaus kann ich auf dem Fest Beziehungen zu den Dorfbewohnern vertiefen und mehr über ihre Lebensgeschichten erfahren. Es ist eine schöne Strandszene, die ich virtuell genießen kann, ohne – was ich tunlichst vermeide – mich selbst sandig zu machen. Das Luau steht für mich für Lebensfreude und auch die Gemeinschaft in Stardew Valley, und ich bereite mich jedes Mal vorfreudig und eifrig darauf vor. Aber welches Spiel war doch gleich ein der gedanklichen Vorreiter von Stardew Valley …?

Erics liebste Feste:

Meine liebsten Feste in Videospielen kann ich überraschend gut auf ein einziges Videospiel reduzieren – und zwar auf Harvest Moon aus dem Jahr 1996 auf dem Super Nintendo. Als ich mich Ende der 1990er-Jahre in das Urgestein der Bauernhofsimulationen eingelassen habe, war der soziale Aspekt zwar noch nicht ganz so stark ausgebaut wie in späteren Serienvertretern der heute als Story of Seasons bekannten Reihe, doch auch hier komme ich selbst Jahrzehnte später immer noch auf meine Kosten. Bis auf den nicht nur temperaturbedingt trockenen Sommer finden in Harvest Moon in jeder Jahreszeit verschiedene Feste statt. Beispielsweise kann ich auf dem Blumenfestival am 23. Frühling meiner Liebsten ein duftendes Parfum schenken oder zum Tanz bitten. Am 12. Herbst steht wiederum das Erntefest an, bei dem jeder Dorfbesucher ein verzehrbares Mitbringsel in den gemeinschaftlichen Suppentopf wirft. Acht Tage später findet die große Eiersuche im Dorf statt, bei der ich sogar einen Glücksbringer und eine Powerbeere gewinnen kann. Der 24. Winter steht ganz im Zeichen des Kometenfestes, bei dem ich einen von mehreren Orten aussuche und entsprechend andere Dorfbewohner treffe oder vielleicht sogar meine Herzensdame bezirzen kann. Die Festlichkeiten in späteren Serienteilen fallen mal mehr und mal weniger umfangreich aus, aber kein Spiel der Reihe hat mich in dieser Disziplin mehr begeistert als das ursprüngliche Harvest Moon.

Markus‘ liebstes Fest:

Da ich mit Farming-Rollenspielen wie Harvest Moon oder Stardew Valley nur recht begrenzte Erfahrungen habe, kann ich mit keinem Fest aus diesem Genre dienen. Wenn ich an Feste in Videospielen denke, dann fällt mir ales erstes direkt das Millenial Fair aus Chrono Trigger ein, das auch gleichzeitig den Start des Zeitreise-Abenteuers markiert. Bei diesem großen Fest feiert das Königreich von Guardia sein tausendjähriges Bestehen und Protagonist Crono kann dort an diversen Minispielen teilnehmen und wertvolle Silbermünzen gewinnen. So steht ein Soda-Trinkwettbewerb, Hau-den-Lukas, ein Übungskampf gegen Roboter Gato, bei dem uns auch das Kampfsystem näher gebracht wird, Wetten auf den Gewinner eines Laufwettbewerbs an. Zusätzlich können wir in Norstein Heckler’s Zelt des Horrors an einigen Ratespielen teilnehmen. Schon als ich das Spiel 1995 das erst Mal gespielt habe, hat mich die Vielfalt dieser Minispiele überrascht, und auch wie viel Zeit ich dort verbringen kann, ohne das eigentliche Abenteuer zu starten. Dazu kommt ein unglaublich schönes Musikstück, welches die Fest-Atmosphäre toll herüberbingt und zum mitsummen anregt. Unser Verhalten während dieses Festes bestimmt außerdem, wie ein Eregnis später im Spiel, bei dem wir vor Gericht gestellt werden, ausgeht. Das Millennial Fair hatte mit Sicherheit auch bei Matthias Linda, dem Schöpfer des Rollenspiel-Hits Chained Echoes aus dem vergangenen Jahr Eindruck hinterlassen, finden wir doch am Anfang seines Rollenspiel-Epos ein ähnliches Fest mit vielen Minispielen.