Redaktionsdiskussion: Unsere liebsten Horror-Spiele auf einer Nintendo-Konsole – SPECIAL

Jedes Jahr wieder bedeutet der Oktober für viele Horror und Grusel. Egal ob in Filmen, Serien, Comics oder Spielen, das Horror-Genre erhält dank Halloween wohl in kaum einem Monat so viel Aufmerksamkeit. Deshalb verraten wir euch in der Redaktionsdiskussion dieses Mal unsere liebsten Horror-Spiele auf Nintendo-Konsolen.


Resident Evil, Project Zero, Silent Hill, Eternal Darkness, Outlast und vieles mehr. Die Liste an Horror-Franchises, die es für Nintendo-Konsolen gibt, ist lang und vielfältig. Egal ob klassischer Survival-Horror, actionlastigere Titel oder traditioneller Grusel, sogar in Adventure-Form oder im Indie-Bereich lassen sich Vertreter des Genres finden. So unterschiedlich die Spiele sind, so verschieden fallen die Horror-Spiel-Favoriten in der NMag-Redaktion aus. Neben Klassikern wie Eternal Darkness: Sanity’s Requiem finden sich dort auch Resident Evil, Silent Hill: Shattered Memories und Project Zero 2: Wii Edition wieder. Weshalb wir welchen Titel bevorzugen, verraten wir euch in den folgenden Beiträgen zur Redaktionsdiskussion.

Alex’ Meinung:

Als es darum ging, welches mein liebstes Horror-Spiel auf einer Nintendo-Konsole ist, brauchte ich nicht lange überlegen. Zur nicht gerade großen Überraschung meiner Redaktionskollegen habe ich schnell den GameCube-Klassiker Eternal Darkness: Sanity’s Requiem aus dem Jahr 2002 gewählt. Das damals exklusiv für die Würfelkonsole erschienene Horror-Spiel gehörte zu den ersten Spielen, die ich auf dem GameCube gespielt habe – und das obwohl ich dem Genre nicht allzu zugeneigt bin. Trotzdem hat mich Eternal Darkness schnell mit seiner düsteren Atmosphäre, der spannenden Geschichte der Familie Roivas sowie dem Sanity-System gefesselt. Fasziniert bin ich immer tiefer in die Abgründe der Handlung eingetaucht und habe jede neue Information, der von Howard Phillips Lovecraft und Edgar Alan Poe inspirierten Geschichte aufgesogen. Gleichermaßen interessant war es die verschiedenen Auswirkungen des Wahnsinns zu erleben, wenn der Verstand meiner Spielfigur nachgelassen hat. Verschwommenes Bild, Käfer, die plötzlich über den Fernseher zu krabbeln scheinen oder gar vermeintlicher Bildausfall waren einfach großartige Elemente, um den Horror auf den Spieler zu übertragen. Schade, dass Eternal Darkness nie einen Nachfolger erhalten hat, obwohl an einem Projekt gearbeitet wurde und das mittlerweile nicht mehr existierende Studio Silicon Knights genauso wie Nintendo Interesse bekundet haben. Hoffentlich besinnt sich Nintendo irgendwann und veröffentlicht ein neues Eternal Darkness, das die Stärken des GameCube-Klassikers um moderne Elemente erweitert.

Jonas’ Meinung:

Heute kann mir eigentlich kaum noch ein Spiel das Fürchten lehren. Mit dem steigenden Alter steigt natürlich auch die Resistenz gegenüber dem digitalen Grusel, vielleicht habe ich aber auch einfach zu viel gespielt; platte Jump-scares einmal außenvorgelassen. Eines der letzten Spiele, die mir aber noch tatsächliches Unwohl beschert haben, war Project Zero 2: Wii Edition, das Remake der PlayStation-2-Version. Angefangen beim finsteren Dorf voller grausiger Rituale, das von den beiden unbesonnenen Spielfiguren erkundet werden muss, bis hin zu den unerbittlichen Geisterdarstellungen, die nur mit der Camera Obscura auf Film gebannt werden können, ergibt das Horror-Spiel ein schönes Ganzes voller subtilem Grusel und Gänsehaut. Zwar spendiert einem das Spiel eine Taschenlampe, besonders viel Licht spendet diese aber nicht. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als dann auch noch diese letzte Lichtquelle genau vor dem Haus des Hohepriesters ihren Geist aufgibt und das Spiel trotzdem von mir verlangt, das Gebiet nun zu erkunden. Das konnte ich damals kaum fassen. Das beste allerdings: Auch heute noch hat das Spiel nichts von seinem Reiz verloren und wird sowohl Jung als auch Alt eine einmalige Horror-Erfahrung bescheren.

Erics Meinung:

Da mir meine Kollegen die Titel bereits weggeschnappt haben, die mich so richtig das Gruseln in Videospielen gelehrt haben, musste ich mich also notgedrungen für ein anderes, aber nicht weniger atmosphärisches Horror-Abenteuer entscheiden. Die Rede ist von Silent Hill: Shattered Memories aus dem Jahr 2009. In der Rolle von Harry Mason muss ich seine verschwundene Tochter im fast menschenleeren Silent Hill aufspüren. Grundsätzlich ist die US-amerikanische Kleinstadt schon gruselig genug, gefriert mir aufgrund des unermüdlichen Schneesturms und zahlreichen arglistigen Kreaturen das Blut gleich doppelt in den Beinen. Besonders ärgerlich ist in diesem Falle, dass ich mich nicht einmal so wirklich gegen die Monster wehren kann, da es abseits von Fackeln keinerlei Waffen im gesamten Spiel gibt. Hinzu kommt, dass mich der Survival Horror nach jedem Kapitel auf die Couch eines Seelenklempners wirft. Hier darf ich mich nebenher auch noch mit den Auswirkungen auf die Psyche von Mason beschäftigen und Fragen beantworten, was visuelle Details in Silent Hill: Shattered Memories verändert und für mich den Wiederspielwert angenehm in die Höhe treibt.

Arnes Meinung:

Für mich war eine der gruseligsten Videospiel-Erfahrungen gleichzeitig eine schöne, denn ich spiele sehr gern in Gesellschaft. Als 2002 das Remake von Resident Evil auf dem Gamecube erschien, habe ich mir den Titel zugelegt und während meiner Wehrzeit mit meinen Stubenkameraden gespielt. Während ich den Controller hielt, rätselten und fürchteten wir uns alle gemeinsam, was eine sehr gruppenförderliche Maßnahme war. Resident Evil hat mit seiner damals fantastischen Grafik eine so tolle Atmosphäre, dass es uns völlig von den Socken gehauen hat, als die berüchtigten Hunde auftauchten, wir eine raumgroße Pflanze antrafen oder wir von immer näher kommenden Steinplatten zerquetscht zu werden drohten. Auch heute hat Resident Evil auf der Switch nichts von seinem Charme eingebüßt und bietet immer noch eine klassische Überlebenshorror-Erfahrung, die sich sehen lassen kann: Gemächlich, langsam, aber stets bedrohlich. Und wer gut genug gesucht hat, fand in der Gamecube-Fassung damals einen Gamecube im Spiel.