Redaktionsvoting: Die 15 besten Nintendo-Wii-Spiele – SPECIAL

Nachdem Mario und seine Freunde schon auf dem GameCube aufregende Fußball-Partien ausgetragen haben, setzte Entwickler Next Level Games mit dem Wii-Nachfolger noch einen drauf: Nicht nur können wir neben dem Kapitän unser Team individuell zusammenstellen, sondern auch eine Serie unfassbarer Spezialschüsse abfeuern. Diese muss der gegnerische Torwart durch nutzen des Zeigers der Wii-Fernbedienung abwehren. Auch wird nicht mehr mit einem klassischen Fußball aus Leder sondern mit einer Metallkugel gespielt, die sich mit vielen Passfolgen auflädt und stärkere Schüsse zulässt. [Sören Jacobsen]

Resident Evil war 1996 auf der PlayStation ohne Frage ein bahnbrechendes Survival-Horror-Abenteuer. Dasselbe gilt für das Remake aus dem Jahr 2002 für den Nintendo GameCube. Die Wii-Version ist nur eine einfache Portierung ohne nennenswerte Neuerungen und ließ sogar eine Breitbild-Unterstützung vermissen, was für das Jahr 2009 hier bei uns im Westen auch für die Wii äußerst bedauerlich war. Das Spiel selbst ist aber noch immer der grundsolide Survival-Horror-Garant, der auch in keiner Sammlung auf der Wii fehlen darf. Für GameCube-Fans besitzt diese Version zudem eine GameCube-Controller-Unterstützung. [Jonas Maier]

Anders als sein Vorgänger hat Resident Evil: The Darkside Chronicles in Deutschland zum Glück nicht das Schicksal der Indizierung erlitten. In bester Rail-Shooter-Manier spielen wir in abwechslungsreichen wie optisch verspielten Levels unter anderem Handlungsstränge aus Resident Evil 2 und Resident Evil: Code Veronica nach. Mit gezielten Schüssen, die durch die wackelige Kameraführung gar nicht so einfach sind, trennen wir die Häupter vom Körper der Infizierten. Hinzu kommt eine motivierende Jagd nach Gold, mit dem wir unsere Waffen verbessern. Auch der Coop-Modus überzeugt. Lediglich der Verzicht auf große Schockmomente ist bedauerlich. Trotz allem ist das Erlebnis weitgehend echt gelungen. [Eric Ebelt]

Super Paper Mario ist der dritte Ausflug des schnauzbärtigen Klempners als zweidimensionale Papier-Figur. Waren der Erstling auf dem N64 und der zweite Teil, Die Legende vom Äonentor, auf dem GameCube noch lupenreine Rollenspiele mit Jump-n-Run-Elementen, ist Super Paper Mario eher ein Jump-n-Run-Action-Adventure. Als Mario ist es unsere Aufgabe, in acht verschiedenen Gegenden reine Herzen zu finden, um den Plan von Graf Knickwitz zu vereiteln, der eine leere Welt erschaffen möchte. Super Paper Mario führt die aus den Vorgängern bekannte zweidimensionale Bastelbogen-Optik fort und reichert diese mit der dritten Dimension an. Kommen wir an einer Stelle nicht weiter, können wir mit einer schon früh im Spiel erlangten Fähigkeit das Bild um 90 Grad in eine 3D- Ansicht drehen. Auch wenn die Rollenspiel-Elemente im Gegensatz zu den beiden Vorgängern gehörig zurückgeschraubt wurden, ist Super Paper Mario ein lohnendes Abenteuer mit viel Charme und Humor. Leider deutete Super Paper Mario aber auch schon die Richtung an, in die sich die Serie fortan entwickeln würde. Die Nachfolger Paper Mario: Sticker Star (3DS), Paper Mario: Color Splash (Wii U) und Paper Mario: The Origami King (Switch) verzichteten nahezu komplett auf sämtliche Rollenspiel-Elemente, was vielen Fans auch heute noch sauer aufstößt. [Markus Schoenenborn]

Die Nintendo Wii brachte viele Neuerungen und Veränderungen mit sich – das galt nicht nur für die Hardware. Auch viele Nintendo-Marken befanden ich im Wandel. Während The Legend of Zelda: Twilight Princess noch einmal eine sehr klassische Zelda-Erfahrung geboten hat, versuchte sich Skyward Sword an vielen frischen Ideen. Angefangen bei der direkten Bewegungssteuerung, bis hin zur Abkehr vom routinierten Oberwelt- und Dungeon-Konzept wurden einige Elementen der Zelda-Reihe auf den Kopf gestellt, aber ohne den Kern zu stark zu verfremden. Nicht alle Spieler konnte Nintendo damit zufrieden stellen, dennoch ist Skyward Sword bis heute nicht nur ein spannendes Experiment geblieben, sondern ein relevantes Bindeglied zur Entwicklung von Breath of the Wild, das spätestens jetzt auf Nintendo Switch noch einmal Beachtung geschenkt werden sollte. [Jonas Maier]

Entwickler Vanillaware entführt uns im Action-Adventure Muramasa: The Demon Blade in das Japan des ausklingenden 17. Jahrhunderts in die sogenannte Genroku-Ära. Die beiden Protagonisten des Spiels, der unter Amnesie leidende Ninja Kisuke und die vom bösen Geist eines Schwertkämpfers besessene Prinzessin Momohime geraten in einen Konflikt um nach Blut dürstende Dämonenklingen. Wir steuern wahlweise einen der beiden Helden in Seitenansicht durch grafisch wunderschön gezeichnete, abwechslungsreiche Landstriche des alten Japans, die auch heute noch ein echter Hingucker sind. Im Laufe unserer Reise sammeln wir insgesamt über einhundert verschiedene Schwerter und nehmen es mit feindlichen Samurai, Ninjas, Geistern, zahlreichen Yōkai (also japanischen Fabelwesen) und sogar mit verschiedenen Göttern auf. Auch wenn sich spielerisch im späteren Verlauf des Spiels viel wiederholt, ist Muramasa: The Demon Blade aufgrund der bombastischen, gezeichneten und toll animierten Grafik definitiv ein Blick wert. [Markus Schoenenborn]

Mario Kart Wii führt die Tradition der Fun-Racer-Reihe fort, macht jedoch einiges anders als seine Vorgänger. Beispielsweise sind die Strecken deutlich breiter und auch Motorräder haben ihren Weg ins Spiel gefunden. Zudem mischen plötzlich zwölf statt nur acht Fahrer auf der Piste mit. Durch grüne, rote und blaue Panzer, Supersterne und Blitze treiben wir unsere Kontrahenten in den Wahnsinn. Neue Items wie der Kugelwilli, der uns von hinteren Plätzen selbst in ausweglosen Situationen ins vordere Fahrerfeld katapultieren kann, spalten damals wie heute die Gemüter. Trotz des leicht bis mittelstark gestiegenen Glücksfaktors erinnern wir uns auch an den tollen Online-Modus, der mit seinem Punktesystem überzeugt. Schade, dass die Wi-Fi-Connection 2014 abgeschaltet wurde und somit ein wichtiger Kaufgrund wegfällt. [Eric Ebelt]

Der Nachfolger von Fire Emblem: Path of Radiance, welcher auf dem Nintendo GameCube erschien, knüpft an dessen Handlung an. Nachdem Ike die Bedrohung aus Daein abgewendet hatte, erfahren wir nun in Fire Emblem: Radiant Dawn die Geschichte aus der Sicht von Micaiah und dem Bund der Morgenröte. Zusammen möchte sie dem Land Daein drei Jahre nach dem Krieg wieder zur Unabhängigkeit verhelfen. Dabei können wir - klassisches Wii-Model vorausgesetzt - einen Spielstand aus Path of Radiance übertragen und in Radiant Dawn einige Boni freischalten. Das Strategie-Rollenspiel glänzt auch heute noch nicht nur mit schönen Animationen, sondern bietet ebenfalls eine deutsche Synchronisation. [Sören Jacobsen]

Super Smash Bros. Brawl gehört definitiv zu den besten Prügelspielen aller Zeiten, in dem fast alles möglich scheint. Mit den Charakteren Sonic the Hedgehog und Solid Snake bot Nintendo erstmals Charakteren, die nicht zum hauseigenen Kosmos gehören, eine mehr als gelungene Plattform. In kunterbunten Levels schlagen wir uns mit bis zu drei weiteren Spielern oder Computer-Gegnern mit Feuerblumen, Laser-Pistolen, Baseballschlägern, Hämmern und noch viel mehr die Köpfe ein. Mit dem Subraum-Emissär gibt es zudem einen spaßigen Einzelspielermodus inklusive ein paar hübscher Zwischensequenzen. Lediglich der Online-Modus war aufgrund zahlreicher und vor allem heftiger Lags eine Katastrophe. [Eric Ebelt]

Mit einer großen Neuerung trat Super Mario Galaxy 2 in die großen Fußstapfen seines Vorgängers Super Mario Galaxy. Yoshi als reitbarer Untersatz für Mario bot einige neue Möglichkeiten für Rätsel und Levelabschnitte. Apropos Level: Es gab diesmal eine Levelkarte, die eher an die bisherigen Super-Mario-Titel erinnert. Was die Fans am meisten gefreut hat, war jedoch eines: Super Mario Galaxy 2 basierte auf genau dem gleichen Spielprinzip. Variable, dynamische Schwerkraft und deren Interaktion zwischen verschiedenen Planeten trug auch hier viel zum Spielspaß bei. Zudem gab es als zentrale Welt diesmal eine, die aussieht wie Marios Kopf. Wer könnte da widerstehen? [Arne Ruddat]

Bereits Anfang der 2000er-Jahre bewies Entwicklerstudio Monolith Soft mit Spielen wie der Xenosaga-Reihe ein Händchen für Rollenspiele. Das Erbe des einst für Namco entwickelten Franchises trat 2010 auf der Nintendo Wii Xenoblade Chronicles an. Erneut erwartet uns in dem japanischen Rollenspiel eine Welt, die Fantasy und Science-Fiction fließend miteinander verbindet und eine über dutzende Stunden spannende Geschichte voller Wendungen erzählt. Dabei überzeugt Xenoblade Chronicles auch mit dem actionreichen Kampfsystem, das rundenbasierte Mechaniken mit Gameplay-Elementen aus Online-Rollenspielen und Echtzeit-Auseinandersetzungen verknüpft und dadurch eine gänzlich eigene Dynamik entwickelt. Mit einer Veröffentlichung am 19. August 2011 in Europa und am 06. April 2012, gehörte Xenoblade Chronicles zu den letzten großen Wii-Spielen. Einer der größten Krtikpunkte am Rollenspiel war die aufgrund der schwachen Wii-Technik eingeschränkte Grafik, die gerade einige weitläufige Gebiete nicht in ihrer ganzen Pracht wiedergeben konnten. Spätestens mit der Xenoblade Chronicles: Definitive Edition aus dem Jahr 2020 kann das Japan-Rollenspiel jedoch in schicker HD-Optik erneut erlebt werden. Von der alten Faszination aus Wii-Zeiten hat Xenoblade Chronicles nichts verloren. [Alexander Geisler]

Im oft mit der The-Legend-of-Zelda-Reihe verglichenen Ōkami schlüpfen wir in die Rolle der Shintō-Sonnengöttin Amatersau und versuchen in der Gestalt einer weißen Wölfin, die Welt von dem finsteren Dämon Orochi zu befreien. Dabei setzt das Spiel der Clover Studios, dessen Wii-Version von Ready at Dawn portiert wurde, auf einen an Sumi-e, japanische Tuschezeichnungen, angelehnten Grafikstil. Dieser verleiht Ōkami einen einzigartigen optischen Eindruck und ein malerisches Japan-Flair. Besonderheit des Action-Adventures ist die Möglichkeit mittels Tuschepinsel direkt in die Welt und Kämpfe einzugreifen. Auf diese Weise setzen wir etwa Bomben gegen Gegner ein, lösen Rätsel und lassen Bäume wieder erblühen. Im Gegensatz zur ursprünglichen PlayStation-2-Fassung, dürfen wir in Ōkami: Wii Version hierfür auf die Bewegungssteuerung zurückgreifen, wodurch sich das Gameplay-Element wesentlich intuitiver anfühlt als zuvor. Doch auch abseits davon brilliert Ōkami mit einer faszinierenden Geschichte, einer lebendigen Welt und der erwähnten malerischen Optik. Auch heute hat Ōkami nichts von seiner einstigen Qualität verloren und ist dank Neuveröffentlichung der erstmals 2012 für PlayStation 3 erschienen HD-Version auch im eShop der Nintendo Switch erhältlich. [Alexander Geisler]

Eine Schwerkraft, die nicht in eine Richtung geht, sondern Mario jeweils zur Mitte der vielfältigen Himmelskörper zieht, ist das wertvollste Merkmal von Super Mario Galaxy. Als drittes Spiel der Super-Mario-Titel mit variabler Kamera unterscheidet es sich von seinen Vorgängern vor allem durch das Setting im Weltraum mit seinen Mechaniken. Auch wer anfangs noch vom Sprungverhalten Marios überrascht ist, findet sich schnell damit zurecht und springt später geschickt um Planeten herum und von einem zum anderen. Auch die Schwebe-Greif-Level, die auf die Wiimote-Zeiger-Steuerung setzen, sind eine lohnenswerte Neuerung. Letztlich hat Rosalina in diesem Abenteuer ihr Debut, was das Sahnehäubchen auf dieser 3D-Hüpfspiel-Torte ist. [Arne Ruddat]

Resident Evil 4 gilt auch heute noch als Meilenstein und als eines der besten Actionspiele aller Zeiten. US-Agent Leon S. Kennedy verschlägt es auf der Suche nach der entführten Präsidententochter nach Europa in die spanische Provinz, wo er es mit der mörderischen Sekte Los Illuminados aufnimmt, die nach der Weltherrschaft strebt. Bei der hervorragend umgesetzten Bewegungssteuerung zeigt sich, warum die Wii-Version von Resident Evil 4 als eine der besten der unzähligen Portierungen gilt. Diese ist absolut punktgenau, so dass präzise Kopfschüsse mit Leichtigkeit gelingen, und wir heranstürmende Ganados mit gezielten Schüssen auf die Beine verlangsamen oder ihnen sogar die Waffen aus den Händen schießen können. Auch abseits der Steuerung weiß Resident Evil 4 zu begeistern und hat auch heute nichts von seiner Faszination verloren: Eine dichte, beklemmende Atmosphäre, abwechslungsreiche Umgebungen, bedrohliche Gegner, schweißtreibende Bosskämpfe, die zu den besten der Serie gehören, und nicht zuletzt eine Prise Humor zeichnen den spielerisch nahezu perfekten Horrortrip aus. [Markus Schoenenborn]

Zum Launch 2006 verfügbar war The Legend of Zelda: Twilight Princess mit Sicherheit das Highlight vieler Wii-Erstkäufer. Nach dem bunten The Wind Waker war das Thema in Twilight Princess wieder düsterer und erwachsener. Die deutlichste Besonderheit stellt Links Verwandlung zum Wolf dar. In bestimmten Arealen der Schattenwelt transformiert sich unser Held in Tiergestalt um in dieser wieder das Licht zurück zu bringen. Später wurde Twilight Princess auf der Wii U in einer grafisch aufpolierten HD-Version veröffentlicht. [Sören Jacobsen]