Redaktionsvoting: Die besten Final-Fantasy-Spiele – SPECIAL
Am 18. Dezember 2022 jährt sich die Erstveröffentlichung von Final Fantasy zum 35. Mal. Für die NMag-Redaktion ist das Grund genug, um herauszufinden, welche die zehn besten Ableger der Hauptreihe sind. Völlig subjektiv, aber definitiv auf den Punkt kommend.
Unfassbare 35 Jahre sind vergangen, seit der erste Teil der Final-Fantasy-Reihe das Licht der Welt erblickt hat. Ein Glück, dass das Spiel ein voller Erfolg geworden ist, denn andernfalls wäre Square Ende der 1980er-Jahre womöglich aus dem Videospielgeschäft ausgestiegen. In dieser Zeit entstanden fünfzehn Hauptteile mit eigenständigen Erweiterungen, Remakes und Portierungen und eine sechzehnte Episode steht bereits in den Startlöchern. In einer so langen Zeitspanne ist es kein Wunder, dass die Rollenspiele ganz unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben, was Story, Charaktere und Gameplay angeht. Vom strickt rundenbasierten Kampfsystem bildeten sich beispielsweise immer mehr auf Action getrimmte Charakterzüge heraus, die aber niemals ihren Ursprung vergessen oder gar verleugnet haben.
Ebenfalls nicht unschuldig am traditionell anmutenden Gesamtbild sind verschiedene Persönlichkeiten wie Erfinder Hironobu Sakaguchi und Komponist Nobuo Uematsu, die der Serie ihren Stempel aufdrückten. Auch Tetsuya Nomura und Yoshitaka Amano sind neben vielen anderen Mitwirkenden wichtige Persönlichkeiten, die bei Final Fantasy für einen gewissen Wiedererkennungswert gesorgt haben. Angesichts des 35. Geburtstags der Serie schaut die NMag-Redaktion zurück auf dreieinhalb Jahrzehnte und krönt in einem Redaktionsvoting die besten Titel der Hauptreihe auf Nintendo-Plattformen und darüber hinaus.
Fehlt euer Favorit? Verratet uns euren Lieblingsteil der Final-Fantasy-Reihe in den Kommentaren!
10. Platz: Final Fantasy III
Der dritte Teil der Reihe profitierte von den Grundlagen, den die Reihe bisher geschaffen hatte und konnte darauf aufbauen. Das Ergebnis war ein extrem umfangreiches Abenteuer, das dem Spieler den Werkzeugkasten des Jobsystems dieses Mal selbst in die Hand drückt und nicht den Figuren je nach Story-Profession eine Jobklasse zuweist. Das Ergebnis war eine extrem motivierende Jagd nach neuen Jobs und Fähigkeiten und natürlich den besten Job-Kombinations-Möglichkeiten, die einen auch die etwas in den Hintergrund geratene Story vergessen hat lassen. [Jonas Maier]
9. Platz: Final Fantasy VII Remake
Mit einem Projekt wie dem Final-Fantasy-VII-Remake hat sich Square Enix eine große Bürde auferlegt: Ein gigantisches PlayStation-One-jRPG voller skurriler Elemente als Hochglanz-Third-Person-Remake mit realistischer Optik, neuem Kampfsystem, veränderter Story und etlichen Kürzungen und Streckungen umzusetzen, wird Fans gleichzeitig jubeln lassen, schockieren, enttäuschen und verwirren. Und so kam es dann auch. Inhaltlich zeigen die Entwickler schon mit dem ersten Teil des Remakes, dass sie weit mehr vorhaben, als nur das Original eins-zu-eins umzusetzen. Fraglich sind die generischen Nebenquests, das unausgewogene Pacing und das Kampfsystem, das sich nicht zwischen Action- und Rundenkampfsystem entscheiden kann. Dafür punktet Final Fantasy VII Remake mit der wundervollen Darstellung der ikonischen Figuren, dem phänomenalen Soundtrack und dem Mut Dinge zu verändern, sodass der Fortgang der Handlung in dieser Remake-Reihe völlig offen bleibt. [Jonas Maier]
8. Platz: Final Fantasy VII
Beim 1997 erstmals für die PlayStation und den PC veröffentlichten Final Fantasy VII handelt es sich um ein herausragendes Rollenspiel, dass die Reihe erzähltechnisch und inszenatorisch auf eine neue Ebene hievte. Eine spannende Geschichte um den Widerstandskämpfer Cloud Strife, überraschende Handlungswendungen, hervorgerufen durch den Größenwahn des Konzern Shinra, und facettenreiche Charaktere wie Antagonist Sephiroth bilden den Kern des Spiels. Umwerfende Videosequenzen und ein fantastischer Soundtrack sind weitere Gründe, warum uns das Spiel auch Jahrzehnte nach der Erstveröffentlichung im Kopf bleibt. Nintendo-Spieler hatten fast genauso lange das Nachsehen, denn erst 2019 erschien das Spiel auf der Switch mit einer kleinen, aber feinen Reihe von Komfortfunktionen wie etwa der Verdreifachung der Spielgeschwindigkeit. Diese haben das tolle Rollenspiel, das ohnehin schon mit einer guten Spielbarkeit punktet, noch einmal ein kleines Stück besser gemacht. [Eric Ebelt]
7. Platz: Final Fantasy VI
Das im Jahr 1994 für das Super NES erschienene Final Fantasy VI spielt in einer von Steampunk-Einflüssen dominierten Welt, in der nach einem 1000 Jahre zurückliegenden verheerenden Krieg sämtliche Magie als ausgestorben gilt. Das mächtige und grausame Gestahl Imperium versucht, mit Experimenten und Technik, die verloren geglaubte Magie wiederzubeleben. Eine der insgesamt vierzehn Hauptcharaktere ist Terra, eine magiebegabte junge Frau, die von dem Imperium versklavt wurde, und sich einer Rebellengruppe anschließt. Final Fantasy VI ist unter alteingesessenen Serienfans noch immer eine der beliebtesten Serienteilen, was unter anderem an den unvergesslichen Charakteren, zahllosen emotionalen Momenten und dem herausragenden Soundtrack von Komponist Nobuo Uematsu liegt. Vor allem das im wahrsten Sinne weltbewegende Event zur Hälfte der Spielzeit wird sicher vielen Spielern lange im Gedächtnis bleiben. [Markus Schoenenborn]
6. Platz: Final Fantasy XII
Cineastisch inszeniert erzählt Final Fantasy XII eine spannende Geschichte über den Konflikt zweier Großmächte, ein kleines Königreich, eine Prinzessin, die für Freiheit kämpft und einen Waisen, der in all das hineingezogen wird. Nicht umsonst wird der zwölfte Serienteil gerne mit Star Wars verglichen, doch das ist keineswegs negativ. Final Fantasy XII ist inhaltlich ein Meisterwerk und weiß auch beim Gameplay zu überzeugen. Ein damals neues Echtzeit-Kampfsystem mit Rundenmechaniken sowie das Gambit-System, das es uns ermöglicht, Verhaltensweisen für Gruppenmitglieder festzulegen, waren große Neuerungen innerhalb der Rollenspiel-Reihe. Noch heute gehört das Gambit-System zu den größten Besonderheiten der Reihe und die Kämpfe legten den Grundstein für die Nachfolger. Das 2019 für Nintendo Switch erschienene Remaster Final Fantasy: The Zodiac Age erweitert das Klassensystem zudem noch spürbar und führt mit den Zodiac-Jobs eine komplexe Spielmechanik ein, durch die das Rollenspiel spürbar profitiert. Dank einiger Nebenbeschäftigungen bietet Final Fantasy XII eine Spielzeit von achtzig oder sogar über hundert Stunden. [Alexander Geisler]
5. Platz: Final Fantasy XV
Ursprünglich unter dem Titel Final Fantasy Versus XIII im Jahr 2006 für die PlayStation 3 angekündigt und 2012 zu einen Hauptteil der Serie umgewandelt, schmorte das Spiel lange in der Entwicklungs-Hölle, bevor es schließlich im November 2018 für die PlayStation 4 und die Xbox One erschien. In Final Fantasy XV übernehmen wir die Rolle von Prinz Noctis Lucis Caelum von Insomnia, der gemeinsam mit seinen drei Freunden Gladiolus, Ignis und Prompto auf eine Reise durch die Welt von Eos aufbricht, um gegen das machthungrige Imperium von Niflheim zu kämpfen und seine Bestimmung als Thronfolger zu erfüllen. Das Spiel begeistert vor allem mit seiner umfangreichen offenen Spielwelt und der Interaktion zwischen den vier Hauptdarstellern. Anfangs noch wegen einiger unfertig wirkenden Story-Abschnitte kritisiert, wurde Final Fantasy XV noch durch ein Multimedia-Projekt, eine Reihe von DLC-Episoden und eine erweiterte „Royal Edition“ ergänzt. [Markus Schoenenborn]
4. Platz: Final Fantasy VIII
Zwei Jahre nach dem siebten Serienteil versuchte Square mit dem erstmals im Jahr 1999 für die PlayStation und den PC veröffentlichten Final Fantasy VIII neue Wege zu bestreiten. Diesmal dreht sich alles um den Kadetten Squall Leonhart, der in einen militärischen Konflikt hineingezogen wird. Auch Hexen tragen hierbei eine tragende Rolle. Science Fiction und Fantasy lagen in der Serie bis dahin wohl noch nie so nahe beieinander. In puncto Gameplay ist der achte Teil besonders für Anfänger schwer zu meistern, da er auf dem Konzept basiert, Zauber von Gegnern zu klauen und sie mit den eigenen Attributen zu koppeln. Das zieht das Spiel hier und da auch gehörig in die Länge. Abhilfe schafft hier die Nintendo-Switch-Fassung von 2019, die mit Komfortfunktionen wie dem dreifachen Beschleunigen der Spielgeschwindigkeit aufgewertet wurde. In dieser Version fallen auch die extrem langen Animationen der Guardian Forces genannten Beschwörungen nicht mehr negativ auf. [Eric Ebelt]
3. Platz: Final Fantasy X
Das im Jahr 2001 ursprünglich für die PlayStation 2 erschienene Final Fantasy X entführt uns in die tropische Welt von Spira, die von einem unaufhaltsamen Monster namens Sin heimgesucht wird. Wir übernehmen die Rolle von Tidus, einem Profisportler im fiktiven Unterwasser-Ballspiel Blitzball, der sich in Spira wieder findet, nachdem seine Heimatstadt Zanarkand von Sin zerstört wird. Schon bald wird er einer der Beschützer von Yuna, einer Beschwörerin, welche als Einzige die Fähigkeit besitzt, Sin zu besiegen. Final Fantasy X markiert einen Wendepunkt in der Serie, bietet das Spiel doch zum ersten Mal in Echtzeit berechnete 3D-Grafik und Sprachausgabe. Das Spiel ist bei Fans vor allem aufgrund des Settings, den sympathischen Charakteren, der emotionalen Geschichte und nicht zuletzt durch das clevere Kampfsystem gepaart mit dem motivierenden Sphärobrett beliebt. 2003 bekam es sogar als erster Teil der Serie mit Final Fantasy X-2 eine direkte Fortsetzung spendiert. [Markus Schoenenborn]
2. Platz: Final Fantasy IX
Nachdem Final Fantasy VII und Final Fantasy VIII deutlich Science-Fiction-lastiger waren und auf moderne Technologien gesetzt haben, hat sich das erstmals im Februar 2001 in Europa veröffentlichte Final Fantasy IX wieder stärker Richtung Fantasy orientiert. Als Zidane, Mitglied der Diebesbande Tantalus, werden wir beim Versuch, Prinzessin Garnett von Alexandria zu entführen, in die großen Geschicke der Welt hineingezogen. Final Fantasy IX erzählt eine komplexe Geschichte, die erst mit der Zeit Geheimnisse offenbart und mehr über die Hintergründe verrät. Aufwendige Rundenkämpfe mit einer Vierer-Gruppe, eine bunte Grafik und der ungewöhnliche Stil lassen Final Fantasy IX auch heute noch aus der Reihe hervorstechen. [Alexander Geisler]
1. Platz: Final Fantasy IV
1991 legte Final Fantasy IV auf dem Super Nintendo den Grundstein der Rollenspielserie, so wir sie für viele Jahre kennen sollten. Vordefinierte Charaktere, schicksalhafte Begegnungen und ein actionorientiertes, aber immer noch rundenbasiertes Kampfsystem stehen sinnbildlich für den vierten Serienteil. Befehle müssen Cecil Harvey und seinen nicht weniger tiefgründig charakterisierten Gefährten im Kampf gegen das Böse blitzschnell gegeben werden, was den Kämpfen eine besondere Dynamik verleiht. Auch die Erkundung der Spielwelt mit einer Vielzahl an Vehikeln und das Lesen der kurzen, aber prägnanten Dialoge sind gut dosiert. Während die Super-Nintendo-Fassung nie in Europa erschien, kamen Fans hierzulande erst mit Portierungen und Remakes der PlayStation, dem Game Boy Advance, dem Nintendo DS, der PlayStation Portable und dem PC in Berührung. 2021 erschien auch ein Pixel Remaster für den PC, das auf der ursprünglichen Super-Nintendo-Version basiert und mit einer Auto-Battle-Funktion eine gute Unterstützung beim Aufleveln bietet. [Eric Ebelt]