Redaktionsvoting: Die besten Spiele des Jahres 2003 – SPECIAL
Wie schon das Vorjahr, wurde 2003 von GameCube und Game Boy Advance dominiert. Die noch junge Würfel-Konsole und der 32-Bit-Handheld überzeugten mit Fortsetzungen beliebter Reihen und dem einen oder anderen Geheimtipp. In einem Redaktionsvoting hat die NMag-Redaktion über die besten Spiele des Jahres 2003 abgestimmt.
Kurz bevor 2023 zu Ende geht, blickt die NMag-Redaktion zwanzig Jahre zurück auf das Jahr 2003. Während der Game Boy Advance ins dritte Jahr kam, feierte der GameCube sein erstes Europa-Jubiläum. Pünktlich zum Einjährigen Anfang Mai, veröffentlichte Nintendo The Legend of Zelda: The Wind Waker und sorgte mit dem Grafikstil für kontroverse Diskussionen. Doch auch Spiele wie Mario Kart: Double Dash, Metroid Prime oder F-Zero GX brachten große Nintendo-Marken auf den GameCube. Mit Skies of Arcadia Legends und Phantasy Star Online Episode I & II kehrten sogar zwei Dreamcast-Titel zurück. Titel wie Resident Evil 3: Nemesis, Hitman 2: Silent Assassin, Harry Potter und der Stein der Weisen oder Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs unterstrichen die Abwechslung auf Nintendos Würfel-Konsole.
Ähnlich sah es 2003 auf dem Game Boy Advance aus. Spiele wie Golden Sun: Die vergessene Epoche, Fire Emblem: The Blazing Blade, Final Fantasy Tactics Advance, Castlevania: Aria of Sorrow oder Harvest Moon: Friends of Mineral Town begeisterten Fans des Handhelds. Dazu kamen auf beiden Systemen Geheimtipps und auch die ein oder andere Enttäuschung.
Doch welche Spiele waren 2003 am besten? Darüber hat die NMag-Redaktion in einem Redaktionsvoting abgestimmt. Das subjektive Ergebnis wird in der Liste unten präsentiert. Fehlen eure Favoriten? Verratet uns eure Lieblingsspiele aus dem Jahr 2003 in den Kommentaren!
10. Platz: F-Zero GX [GCN]
Der zweite 3D-Ableger der F-Zero-Reihe, F-Zero GX, stammte 2003 von Segas Studio Amusement Vision, heute bekannt als Ryu Ga Gotoku Studio. F-Zero GX trumpft mit abwechslungsreichen Strecken und einem grandiosen Geschwindigkeitsgefühl auf. Gigantische Sprünge, Beschleunigungspfeile und Abkürzungen sowie der Fahrzeug eigene Boost und die Konfrontation mit unseren Konkurrenten ermöglichen verschiedene Taktiken, wie wir den Sieg erringen wollen. Zugleich überzeugte F-Zero GX 2003 mit einer schicken Grafik, die gerade die Umgebung der Strecken lebendiger erscheinen ließ. Nur im Vier-Spieler-Mehrspieler-Modus müssen wir auf Details verzichten, bekommen dafür aber flüssigen Hochgeschwindigkeits-Rennspaß. F-Zero GX gehört zu den besten Science-Fiction-Racern, die jemals erschienen sind. [Alexander Geisler]
9. Platz: Ikaruga [GCN]
Ein Spiel machte 2003 von sich reden, weil es ein eher vernachlässigtes Genre belebte und auch Jahre später noch als brillanter Vertreter der Shoot-em-Ups gilt. Ikaruga ist ein vertikales Spiel, das man als Bullethell-Shooter bezeichnen könnte. Als Raumschiff fliegen wir durch eine Vielzahl von wehrhaften Gegnern und schwierigen Bossen und schießen sie ab, um immer höhere Punktzahlen zu erreichen. Das Besondere dabei ist, dass wir die Polarität unseres Raumschiffes ändern können, somit zwischen zwei Modi wechseln und jeweils nicht nur immun gegen schwarze oder weiße Geschosse sind, sondern auch eine Spezialattacke aufladen können. Mit dem System, dass Gegnerketten mehr Punkte bringen, macht es viel Spaß, sich an immer besseren Highscores zu versuchen. Alles in allem hat sich Ikaruga durchgesetzt und ist auf modernen Systemen immer noch ein beliebtes Spiel. [Arne Ruddat]
8. Platz: Golden Sun: Die vergessene Epoche [GBA]
Ursprünglich war Golden Sun als ein einzelnes großes Rollenspiel geplant, konnte aufgrund der Modulkapazität des Game Boy Advance in dieser Form aber nicht verwirklicht werden. Als Nachfolger des ersten Teils erzählt Golden Sun: Die vergessene Epoche die Handlung zunächst aus einem anderen Blickwinkel, führt beide Geschichte in den letzten Spielstunden aber hervorragend zusammen. Neben dem aus dem Erstling bekannten Gameplay gibt es im zweiten Teil ein paar erfrischende Neuerungen. Hierzu zählen unter anderem zahlreiche neue Beschwörungsmöglichkeiten und auch das Erkunden der Spielwelt fällt weniger stringent aus. Die halbwegs offenen Fragen am Ende des Spiels wurden übrigens erst 2010 im leider nicht mehr ganz so packenden dritten Teil auf dem Nintendo DS beantwortet. [Eric Ebelt]
7. Platz: Soulcalibur II [GCN]
The Soul still burns! Mit Soulcalibur II erschien 2003 die Fortsetzung des legendären Dreamcast-Spiels unter anderem auch auf dem GameCube. Das ein Jahr zuvor bereits in der Spielhalle debütierte waffenbasierte Fighting Game von Namco ist im 16. Jahrhundert angesiedelt und erzählt die Geschichte von zwei legendären magischen Schwertern und den Helden und Schurken, die um sie kämpfen. Soulcalibur II bot neben dem bereits aus dem Vorgänger bekannten revolutionären Eight-Way-Run, durch den sich die Charaktere frei in der Arena bewegen konnten, zahlreiche Gameplay-Verbesserungen, unglaublich motivierende Spielmodi und insgesamt vier neue spielbare Charaktere. Zudem bekam jede der drei Konsolen, auf denen das Spiel erschien, einen exklusiven Bonus-Charakter spendiert. Während sich PlayStation-2-Spieler mit Heihachi Mishima aus Tekken und Xbox-Besitzer mit Comic-Charakter Spawn austoben konnten, durften Nintendo-Fans auf dem GameCube mit niemand anderem als dem Hylianer Link in den virtuellen Ring steigen. [Markus Schoenenborn]
6. Platz: Phantasy Star Online Episode I & II [GCN]
Mit Phantasy Star Online Episode I & II kamen 2003 auch GameCube-Besitzer in den Genuss von Segas ambitionierten Online-Rollenspiel. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine Umsetzung des originalen Dreamcast-Spiels zusammen mit einer komplett neuen Episode, welche neue Umgebungen und Monster für erfahrene Phantasy-Star-Online-Spieler bereithält. Die Anzahl der auswählbaren Charakterklassen ist von neun auf zwölf angewachsen, zudem dürfen Spieler im Splitscreen auch im lokalen Multiplayer-Modus den geheimnisvollen Planeten Ragol erforschen. Das süchtigmachende Monstermetzeln durch abwechslungsreiche Umgebungen konnte Spieler vor allem durch die vielen unterschiedlichen Ausrüstungsgegenstände und das tolle, für die damalige Zeit einzigartige Online-Gameplay mit Mitstreitern aus aller Welt stundenlang an den Bildschirm fesseln. [Markus Schoenenborn]
5. Platz: Fire Emblem: The Blazing Blade [GBA]
Nach sechs vergangenen Ablegern hat es 2003 das Fire-Emblem-Franchise zu uns in den Westen geschafft. Wir begleiten das Heldentrio bestehend aus Eliwood, Hector und Lyn, um den Kontinent Elibe vor der Dunkelheit zu bewahren. Bemerkenswert ist, wie in dem kleinen Modul für den Game Boy Advance eine sehr umfangreiche Geschichte Platz findet. Neben dieser großen Geschichte, die jeder der drei Haupthelden etwas anders erlebt, sind auch verschiedene Schwierigkeitsgrade und eine ganze Bibliothek an Charakteren und entsprechende Unterstützungsgespräche verfügbar. Ebenfalls ist es in The Blazing Blade erstmals möglich, einen eigenen Charakter zu erstellen, der die Haupthelden als Taktiker unterstützt. Im Gegensatz zu Daraen und Corrin aus den neueren Ablegern, beschränken sich unsere Auswahlmöglichkeiten lediglich auf Name und Geburtsmonat und wir können auch nicht aktiv am Kampf teilnehmen. [Sören Jacobsen]
4. Platz: Skies of Arcadia Legends [GCN]
Skies of Arcadia erschien zunächst im Jahr 2000 für den Dreamcast, doch wurde das Rollenspiel auch noch für den GameCube umgesetzt. Mitte 2003 war es in Europa soweit. Wir schlüpfen in die Haut des Luftpiraten Vyse, der in den Kampf gegen das Valuan Empire verwickelt wird. Dieses will die Welt mit Hilfe der magischen Moon Crystals erobern, was wir in über fünfzig Spielstunden verhindern müssen. Wir liefern uns nicht nur zahlreiche Zufallskämpfe mit Monstern in bester Rollenspielmanier. Der Kampf wird außerdem in den Lüften mit unserem Luftschiff fortgesetzt. Dieses lässt sich im Verlauf des Abenteuers auch umrüsten, wodurch eine ganze Varianz von hitzigen Gefechten entsteht. Bis heute ist dieses Konzept weitgehend einzigartig. Schade, dass es nie zu einer Fortsetzung kam. [Eric Ebelt]
3. Platz: Metroid Prime [GCN]
Metroid Prime ist bis heute einzigartig. Zwar gibt es mehr Metroidvanias denn je, aber kaum ein anderes Spiel schafft es so gut wie Metroid Prime aus dem Jahr 2003 eine immersive und spielerisch ansprechende First-Person-Erkundung umzusetzen. Auch viele Metroid-Fans wollten zunächst nicht daran glauben, dass ihre geliebte Reihe in der dritten Dimension funktioniert. Samus Aran steuert sich präzise, die komplexen Umgebungen sind detailliert und vollgeladen mit Geheimnissen und die isolierte Stimmung samt mysteriösem Soundtrack tut ihr übriges. Durch spannende Bosskämpfe, einen knackigen Schwierigkeitsgrad und genialem Leveldesign brannte sich das GameCube-Spiel in die Köpfe der Spieler. Die zwei Nachfolger, die vorerst die Trilogie abschließen sollten, konnten zudem nicht restlos begeistern. Ein weiteres Zeichen, dass Metroid Prime etwas ganz Besonderes ist. [Jonas Maier]
2. Platz: Mario Kart: Double Dash!! [GCN]
Nachdem der Sprung in die dritte Dimension mit Mario Kart 64 gelungen war, setzten die Entwickler 2003 mit Mario Kart: Double Dash!! noch einen drauf. Für die Serie einzigartig, steigen zwei Fahrer auf ein Kart. Während einer die Steuerung des Kart übernimmt, kümmert sich der andere um den Einsatz von Items. Auf Knopfdruck können die Fahrer ihre Rolle jederzeit wechseln. Darüber hinaus besitzt jedes Fahrerduo ein eigenes Spezialitem. Dieses im richtigen Moment eingesetzt, kann zum Sieg verhelfen. Als eines der wenigen Spiele unterstützt Mario Kart: Double Dash!! den LAN-Adapter des Nintendo GameCubes, welches Rennen für bis zu 16 Spieler ermöglicht. [Sören Jacobsen]
1. Platz: The Legend of Zelda: The Wind Waker [GCN]
The Legend of Zelda: The Wind Waker hat 2003 viele Leute verwirrt. „Wie sieht das denn aus? Link ist ein Kind! So viel Wasser!“ Aber es stellte sich heraus, dass kein anderes Spiel damals eine so große Spielwelt hatte. Mit dem Wind als Verbündeten konnte Link seinen Leunenkönig über das Meer steuern und so seine Schwester Aryll retten, in einer Geschichte mit spannenden Wendungen. Und die Grafik? Kaum eine Darstellung ist besser gealtert als der Cel-Shading-Look von The Legend of Zelda: The Wind Waker. Für das Remaster im Jahr 2013 wurde zwar eine Questreihe gekürzt und die Auflösung erhöht, aber das Spiel an sich sah schon 2003 absolut fantastisch aus. Es ist zu Recht auf Platz Eins unserer Top Ten gelandet. [Arne Ruddat]