Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall – TEST

Fans der Reihe, die noch nicht in den Genuss des Spiels kamen, werden sich wohl gefreut haben als im September 2018 Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall nun auch für die Nintendo Switch veröffentlicht wurde. Neulinge können mit diesem Teil aber ebenso in die interessante Verbrechensaufklärung im 2D-Comic-Stil einsteigen.


Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall ist der fünfte Teil der Baphomets-Fluch-Reihe. Diese Adventure-Reihe, die ihren Ursprung im Jahr 1996 auf dem PC hat, erhielt bereits seit dem ersten Teil Portierungen auf verschiedene Konsolen. Die erste Hälfte des über Crowdfunding mitfinanzierten Spiels Baphomets Fluch 5 erschien 2013. Erst 2014 folgte die zweite Hälfte des Abenteuers mitsamt einer Complete Edition des Spiels. Seitdem sind nun über vier Jahre mit verschiedenen Portierungen des Spiels auf Xbox One, PlayStation 4 oder Smartphones vergangen und nun folgte die wohl letzte Portierung auf die Nintendo Switch, die gut umgesetzt worden ist.

In Baphomets Fluch 5 spielen wir den Amerikaner George Stobbart und zeitweise auch die französische Journalistin Nico Collard. Nach einer kurzen Rückschau auf eine Szene aus dem Jahr 1937 in Katalonien, beginnt das Spiel mit einem Treffen der beiden in einer Pariser Ausstellung. Die Freude beim Wiedersehen währt jedoch nicht lange, da kurz danach ein vermeintlicher Pizzabote in diese Ausstellung kommt, ein Bild raubt und bei seiner Flucht den Galeriebesitzer erschießt. Bei dem gestohlenen Bild handelt es sich um das Werk „La Maledicció“ und George findet heraus, dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen Diebstahl handelt. Die beiden Hauptpersonen versuchen daraufhin mehr über den Hintergrund des Verbrechens herauszufinden und geraten so in eine viel weitreichendere Katastrophe, die die beiden versuchen aufzuhalten und dadurch in Paris, London, Spanien und im Irak landen. Im Verlauf des Spiels erhalten wir immer mehr Hintergrundinformationen über „La Maledicció“ und den Gnostikern, die eine religiöse Gruppe mit alternativen Ansichten darstellt und von der Kirche eher als bösartig angesehen wird.

Teilweise langatmig, jedoch insgesamt stimmig und interessant wird die Story erzählt, die vor allem ab der zweiten Hälfte des Spiels spannender wird. Hierbei steuern wir meistens George und nur zeitweise Nico. Mit diesen beiden können wir je nach Szenerie unterschiedliche Objekte untersuchen und diese teilweise auch ins Inventar aufnehmen, um damit später zu interagieren. Außerdem dürfen wir verschiedene Personen zu bestimmten Themen ansprechen, um zu mehr Informationen zu gelangen. Und natürlich müssen wir mit den beiden Charakteren viele verschiedene Rätsel lösen, damit diese miteinander verwobenen Verbrechen aufklären können. Ein netter Zusatz, der nur bei der Nintendo-Switch-Edition enthalten ist, sind die Bonusvideos mit zusätzlichen Informationen zum Spiel, die im Laufe des Abenteuers freigeschaltet werden.

Gute Portierung mit kleinen Schwächen

Trotz guter Portierung der Point-and-Click-Steuerung, könnte diese jedoch anfangs etwas gewöhnungsbedürftig auf der Nintendo Switch sein. Ein Nachteil an dem in die Jahre gekommenen Spiel ist das langsame Gehen von George und Nico zu den angeklickten Objekten. Wer eine geringe Frustrationstoleranz bezüglich Wartezeiten haben sollte, könnte hiervon teilweise wohl etwas genervt sein. Die Grafik entspricht aufgrund der Tatsache, dass das Spiel bereits über vier Jahre alt ist, natürlich nicht den heutigen Standards. Für Grafik-Fans wäre das 2D-Spiel wohl eher weniger interessant. Dennoch hat der Comic-Stil seinen eigenen Charme. Die Rätsel sind insgesamt interessant und abwechslungsreich gestaltet und sind gut in die Story eingebettet worden.

Sie sind unterschiedlich schwierig und teilweise sogar etwas skurril in ihrer Lösung, so dass wir bei ein paar von ihnen doch länger knobeln können. Die Rätsel reichen von einfachem Benutzen von Objekten in bestimmten Situationen bis hin zu schwierigeren Enkodierungsrätseln. Es gibt jedoch immer nur eine Lösung und wenn wir den entscheidenden Hinweis oder das benötigte Objekt übersehen, wird es natürlich schwierig. Dafür haben die Spielehersteller jedoch netterweise auch eine mögliche Hilfestellung im Menü eingebaut, damit wir in solchen Situationen besser vorankommen können. Auch wenn insgesamt anzumerken ist, dass das Spiel schon etwas in die Jahre gekommen ist, könnte sich für Personen, die gerne Rätsel lösen, interessante Informationen zu den Gnostikern bekommen möchten, Point-and-Click-Adventures mögen und vielleicht sowieso schon Fans der Reihe sind, ein genauerer Blick auf das Spiel lohnen.

Geschrieben von Linda Hilla

Fazit:

Anfangs empfand ich Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall noch etwas zäh und langatmig, was wohl an den langen Dialogen gelegen haben könnte, die mich in die Gesamtthematik einführen sollten. Jedoch änderte sich dies ab der Hälfte des Spiels, da die Story hier Fahrt aufnimmt und spannender wird. Allerdings langweilen mich die teilweise langen Wartezeiten beim Laufen der Charaktere. Die Rätsel sind gut lösbar, auch wenn es einige anspruchsvollere Knobeleien gibt, bei denen ich mit der ersten Lösungsidee nicht weiterkomme. Die Story empfinde ich mit einer Spielzeit von circa neun Stunden im Nachhinein betrachtet als interessant und spielenswert. Wer sich für Gnostiker interessiert oder mehr darüber erfahren möchte, dem liefert das Spiel viel wissenswerten Input. Insgesamt ist es ein nettes Spiel für zwischendurch, jedoch mit geringem Wiederspielwert.