Blade Strangers – TEST

Crossover-Kampfspiele sind spätestens seit Super Smash Bros. allgemein bekannt und beliebt. Blade Strangers folgt diesem Weg und lässt Charaktere aus Spielen von Nicalis und Studio Saizensen sowie einige Indie-Gastcharaktere in klassischer Fighting-Game-Manier gegeneinander antreten.


Prinzessin Solange, Curly, Shovel Knight und viele Charaktere mehr aus Spielen wie Code of Princess, Mighty Gunvolt oder Cave Story steigen in Blade Strangers in den Ring. Insgesamt 14 Kämpfer umfasst das Fighting Game von Nicalis und Studio Saizensen. Dabei setzen der Publisher und die Entwickler nicht nur auf eigene Marken, sondern haben sich namhafte Indie-Partner gesucht. Außerdem haben es zwei komplett neue Figuren ins Spiel geschafft. Mit ebenfalls 14 Arenen bleibt der Umfang zwar gerade im Vergleich zu Nintendos Crossover-Prügelspielreihe Super Smash Bros. eher überschaubar, dafür überzeugt Blade Strangers mit der Nutzung von Figuren, die sonst außerhalb ihrer eigenen Spiele keine Aufmerksamkeit erhalten.

Indie-Crossover-Schlachten

Spielerisch hält sich Blade Strangers an übliche Genre-Standards. Jeder Kämpfer verfügt über einen leichten, einen starken und einen einzigartigen Angriff. Zusätzlich können verschiedenste Spezialangriffe und Combos ausgelöst und somit effektreiche und bildschirmfüllende Aktionen vom Stapel gelassen werden. Da manch besondere Attacke bereits mit einem Knopfdruck ausgelöst werden kann, kommen auch Einsteiger schnell in den Genuss mächtiger Angriffe. Profis hingegen reihen Combos aneinander und halten damit den Schaden hoch. Das ist deshalb wichtig, weil das zu häufige Aneinanderreihen ein und desselben Moves mit der Zeit immer schwächer wird. Ein einfaches, aber gutes Mittel, um bloßes Button mashing zu verhindern. Dank der großen Auswahl an Schwierigkeitsgraden, die bereits bei „Sehr einfach“ beginnen, ist außerdem für jeden Spielertypen die richtige Herausforderung möglich.

In Sachen Modi werden keine großen Überraschungen geboten. Die Story ist eher wirr und unsinnig. Haben wir unseren Charakter gewählt, dürfen wir dem Gespräch einiger Server, die scheinbar über ein Universum wachen, lauschen. Irgendein Feind hat alle Blade Strangers vernichtet und bedroht nun die Existenz. Kurzerhand werden große Kämpfer aus verschiedenen Welten erwählt, die in einem Turnier gegeneinander antreten sollen. Der Gewinner wird der neue Blade Stranger und soll die Bedrohung besiegen. Damit die Auserwählten auch teilnehmen, werden ihre Erinnerungen verändert, so dass sie überzeugt sind, am Turnier teilnehmen zu wollen. Genre-üblich ist das alles eher mäßig und dient mehr als Rahmen für die Kämpfe, bietet aber immerhin ein paar schicke Sequenzen und Gespräche, in denen auch auf die Spiele der Akteure verwiesen wird.

Ordentliche Modi-Auswahl

Alternativ können wir auch im Arcade-Modus nacheinander gegen sieben Kontrahenten antreten und somit quasi die Kampagne ohne Geschichte spielen. Ergänzt wird das durch die Missionen, die jedoch lediglich simple Combo-Herausforderungen bieten und mehr als Lern-Modus dienen. Natürlich darf eine Mehrspieler-Funktion nicht fehlen. Sowohl offline, als auch online können wir gegen andere Spieler antreten. Sehr schön ist dabei, dass wir online die Region auswählen dürfen. Das ermöglicht nicht nur stabilere Verbindungen, sondern erhöht auch die mögliche Gegnerzahl. Leider konnten wir nicht immer während unserer Testphase Mitspieler finden.

Optisch ist Blade Strangers an sich recht schick. Besonders die Arenen, die den jeweiligen Spielen entnommen sind, sind schön gestaltet und wissen zu gefallen. Deshalb ist es um so fragwürdiger, weshalb die Figuren so pixelig ausfallen. Das trübt die eigentlich schönen Animationen und Charakterdesigns enorm. Schade, auch weil wir im Laufe des Spiels neue Farbvarianten freischalten können. Hier hätten bessere Kantenglättung und Filter viel bewirken können. So bleibt ein ordentliches Fighting Game, das technisch gut funktioniert, aber mit Mängeln bei den Figuren aufwartet.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Die Idee, Kämpfer verschiedener Spiele in einem Prügelspiel aufeinandertreffen zu lassen, ist sicherlich nicht neu, bringt aber immer wieder interessante Kombinationen mit sich. Blade Strangers schickt Charaktere aus sechs Indie-Spielen sowie zwei neue Figuren in die Arenen. Dabei hat mich gerade die Kämpferriege im Vorfeld neugierig gemacht. Prinzessin Solange und Ali aus Code of Princess, Emiko und Noko aus Umihara Kawase oder die Gastcharaktere Isaac aus The Binding of Isaac, Gunvolt aus Azure Striker Gunvolt und Shovel Knight aus dem gleichnamigen Titel sind nicht unbedingt die typische Wahl für ein Crossover-Fighting-Game. Spielerisch macht mir Blade Strangers auch durchaus Spaß. Das Kampfsystem ist eingängig und einfach, bietet aber trotzdem ordentliche Combo-Möglichkeiten. Es werden einige Schwierigkeitsgrade geboten, so dass sowohl Anfänger als auch Profis den richtigen Einstieg finden. Obwohl die Bedienung ähnlich ist, spielen sich die 14 Kämpfer unterschiedlich genug, um ausreichend Abwechslung zu bieten. Dass die Geschichte eher nettes Beiwerk ist, überrascht bei einem Fighting Game nicht. Alles in allem hat mich Blade Strangers gut unterhalten und für kurzweilige Prügelspiel-Kost ist der Titel auch geeignet. Allerdings gibt es bereits bessere Alternativen auf der Switch, so dass höchstens Kenner der Figuren durch den Mehrwert einen wirklichen Kaufgrund haben.