Cyberpunk 2077: Ultimate Edition – TEST

Night City glitzert verheißungsvoll und ist doch erbarmungslos. In Cyberpunk 2077 kämpfen wir um unser Überleben, während die Megastadt uns zugleich unentbehrlich und völlig unbedeutend erscheinen lässt. Diese spannungsgeladene Mischung aus Größenwahn und Nihilismus in der dystopischen Zukunft des Jahres 2077 entfaltet einen ganz eigenen Reiz und zieht uns unweigerlich in ihren Bann.


Wir hätten nicht gedacht, jemals in einem Videospiel einer Kreuzigung beizuwohnen. Cyberpunk 2077 hat uns eines Besseren belehrt: In einem der vielen denkwürdigen Aufträge helfen wir einem fanatischen Braindance-Künstler dabei, seine eigene Kreuzigung als Medienereignis zu inszenieren. Ein Braindance ist gewissermaßen eine Aufzeichnung von Erlebtem aus Sicht des oder der Erlebenden. Das ist eine Erfahrung, die gleichermaßen schockiert und fasziniert. Kaum hat sich diese Szene gesetzt, finden wir uns in einer anderen Nebenmission wieder, die als harmloser Beziehungsrat beginnt und in einer moralisch verzwickten Enthüllung endet. Cyberpunk 2077: Ultimate Edition versteht es, Erwartungen zu unterlaufen. Es präsentiert uns eine Spielwelt voller extremer Geschichten und überraschender Wendungen, wie wir sie so bisher nicht erlebt haben.

Dabei ist das grundlegende Spielprinzip schnell umrissen: Cyberpunk 2077 ist ein Ego-Rollenspiel in einer offenen Zukunftswelt. Wir schlüpfen in die Rolle von V, dessen respektive deren Geschlecht und Aussehen wir zu Beginn bis ins kleinste Detail selbst festlegen. Drei verschiedene Lebenswege – Konzerner, Nomade oder Straßenkind – dienen als Vorgeschichte und eröffnen jeweils eigene Dialogoptionen. Diese Hintergründe erinnern uns immer wieder daran, woher wir kommen, was wir kennen und was wir besonders gut können. Auswirkungen auf den Storyverlauf haben diese gewählten Antworten zwar eher selten, unterstreichen aber stimmungsvoll die Facetten unserer Persönlichkeit.

Ebenso bemerkenswert ist die Atmosphäre von Night City: Die Metropole ist keine seelenlose Kulisse, sondern scheint auch ohne uns zu existieren. Auf Schritt und Tritt spüren wir, dass Night City als gigantischer Moloch von Konzernen wie Arasaka beherrscht wird und unsere Existenz dem System im Grunde egal ist. Dieser nihilistische Ansatz macht trotzdem Spaß, denn wir können in den Nebenmissionen und Dialogen unseren eigenen Sinn finden und Spuren hinterlassen. Die Hauptgeschichte zieht das Tempo deutlich an. Im Prolog lernen wir unseren Kumpel Jackie kennenlernen und wenig später die digitale Legende Johnny Silverhand. Plötzlich hängt Vs Leben an einem gestohlenen Biochip-Prototyp. Wir haben dadurch im Kampf gegen die Zeit und die Machenschaften der Konzerne wahrlich Größeres zu tun, als uns um die Belanglosigkeit unseres Daseins zu scheren.

Entstehung und Hintergrund

Entwickelt wurde Cyberpunk 2077 vom polnischen Studio CD Projekt Red, das sich durch The Witcher einen Namen gemacht hat. Die Ambitionen für ihr Zukunftsepos waren riesig – vielleicht zu riesig: Als das Spiel Ende 2020 erstmals erschien, entpuppte es sich als technische Baustelle. Dennoch hat CD Projekt Red nicht aufgegeben und das Abenteuer in den folgenden Jahren umfangreich verbessert. Die Ultimate Edition bündelt all diese bisherigen Patches sowie die große Erweiterung Phantom Liberty und markiert damit den bestmöglichen Einstiegspunkt in die Welt von Night City. Beeindruckend ist, dass der Switch-2-Release direkt zum Start der Konsole erfolgte. Sogar das jüngste Update 2.3.1 am 11. September 2025 wurde für die Switch 2 zeitgleich bereitgestellt. Es beinhaltet Features wie das verbesserte AutoDrive-System für selbstfahrende Fahrzeuge und neue Foto-Modus-Extras. Fünf Jahre nach Release erhält Cyberpunk somit auch auf Nintendos Hardware dieselbe Fürsorge – eine bemerkenswerte Leistung des Studios.

Nicht minder bemerkenswert ist die Liebe zum Detail, mit der CD Projekt Red den Launch auf der Switch 2 angegangen ist. Das komplette Spiel – Hauptspiel und Erweiterung, bis zu Version 2.2, befindet sich auf einer 64-GB-Spielkarte, Zusatzdownloads sind lediglich für weitere Synchronfassungen abseits des Englischen nötig. In Zeiten, in denen viele Third-Party-Titel auf der Switch 2 lediglich als Downloadcode oder Software-Schlüsselkarte in der Packung liegen, sticht Cyberpunk 2077: Ultimate Edition positiv heraus. Die Spielerinnen und Spieler danken es: Rund Dreiviertel der Verkäufe entfielen auf die Handelsversion. Nebenher ist Cyberpunk 2077 das bisher erfolgreichste Third-Party-Spiel auf der Switch 2. Wir können die Cartridge in die Konsole stecken und sofort loslegen. Als Bonus schenkt uns CD Projekt sogar physische Goodies: ein paar thematisch passende Aufkleber.

Gameplay und Spielmechanik

Spielerisch bietet Cyberpunk 2077 enorme Freiheiten. Ob wir als gewiefte Netrunnerin Gegner aus der Ferne hacken, als schleichender Assassine lautlos vorgehen oder als schwer bewaffnete Söldnerin frontal alles niedermähen – Night City lässt uns gewähren. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ beim Lösen der Missionen, sondern lediglich unterschiedliche Konsequenzen unseres Tuns. So können wir auf diplomatischem Wege Konflikte lösen, uns mit Technik durch Terminals hacken oder brachial mit gezückter Waffe den Raum stürmen. Das flexible Skillsystem erlaubt dabei vielfältige Ausgestaltungen. Wir investieren Erfahrungspunkte in Fähigkeiten wie Nahkampf, Schusswaffen, Hacking oder Implantate und schalten so neue Möglichkeiten frei. Diese Vielfalt in der Spielmechanik sorgt dafür, dass jede Spielerin und jeder Spieler V nach eigenem Stil gestalten kann – als schattenhafter Cyber-Ninja, gepanzerte Großstadtkampfmaschine oder irgendetwas dazwischen. Selbst Zwischentöne sind möglich: Wer mag, kann Gespräche durch hohe Coolness-Werte beeinflussen oder dank Tech-Affinität alternative Routen und Türen in Levels finden.

Die Missionen selbst sind ebenso variantenreich. Zwar läuft so mancher kleine Auftrag im Kern auf das Gleiche hinaus: „Gehe hinein, besorge X und verschwinde wieder“, doch wie wir das anstellen, bleibt uns überlassen. Ein und derselbe Gig kann je nach Herangehensweise völlig anders ablaufen, etwa indem wir uns per Cyberdeck in Kameras einklinken und Gegner ablenken, statt uns in einen direkten Kampf zu stürzen. Viele der größeren Quests sind darüber hinaus einzigartig inszeniert und behandeln Themen, die wir so in keinem anderen Spiel finden. Die packenden Hauptmissionen treiben nicht nur die Story rund um V und Johnny Silverhand voran, sondern konfrontieren uns auch mit schwierigen Entscheidungen: Häufig stehen wir vor einer Auswahl aus Übeln, bei der es keine gute Lösung gibt. Gerade dieses Dilemma macht das Abenteuer so spannend, denn unser Handeln hat spürbare Auswirkungen auf verschiedene Charaktere – und auf die möglichen Enden der Geschichte.

So bestimmen wir selbst, welche Verbündeten wir näher kennenlernen oder ob wir eine von insgesamt vier Romanzen eingehen möchten. Je nach Vs Geschlecht stehen zwei potenzielle Partneroptionen davon zur Wahl. Die Freiheit, wichtige Figuren auch einfach zu ignorieren, verleiht uns ein großes Maß an Kontrolle über den Verlauf. Allerdings müssen wir auch mit den Konsequenzen leben: Wir können in Cyberpunk 2077 nicht alle retten – vielleicht am Ende nicht einmal uns selbst. Genau diese moralischen Grauzonen und teils bitteren Ergebnisse unserer Entscheidungen machen aber den Reiz der Erfahrung aus. Wenn wir in einem Moment für einen Nebencharakter alles riskieren und ihm das Leben retten, nur um im nächsten Auftrag wieder als entbehrlicher Mietmuskel von irgendeinem Fixer angeheuert zu werden, unterstreicht das eindrucksvoll die glaubwürdige Welt.

Atmosphäre und Inszenierung

Night City ist der eigentliche Star von Cyberpunk 2077. Die Stadt der Zukunft präsentiert sich als gewaltige, neongetränkte Metropole voller Gegensätze: Glitzernde Wolkenkratzer erheben sich über Elendsvierteln, Hightech-Laboratorien grenzen an Gassen voller Müll und provisorischer Behausungen. Überall in dieser offenen Welt tummeln sich Einwohnerinnen und Einwohner mit eigenen Zielen. Die meisten davon kämpfen schlicht ums tägliche Überleben. Night City ist keine bloße Kulisse, sondern ein Charakter für sich, der uns immer wieder daran erinnert, wie klein wir in diesem Moloch eigentlich sind. Gleichzeitig spiegelt die Welt eine beeindruckende Diversität wider: Von schlanken Street-Punks über korpulente Barbesitzerinnen bis zu Menschen mit umfangreichen Cybermodifikationen treffen wir auf alle nur erdenklichen Körpertypen. Unterschiedliche Kulturen, Sexualitäten und Lebensentwürfe koexistieren in diesem Schmelztiegel der Zukunft, was für ein angenehm inklusives Gefühl sorgt.

Wo andere Spiele oft an einförmigen Nicht-Spieler-Charakteren leiden, trumpft Cyberpunk 2077 mit authentischen Figuren auf, die in Erinnerung bleiben. Selbst die meisten Nebenfiguren sind mit kleinen Eigenheiten und Hintergrundgeschichten versehen. Einige Nebenmissionen haben uns regelrecht umgehauen: Etwa, wenn wir einem abtrünnigen Cop bei der Aufklärung einer grausamen Kindesentführung helfen sollen und die erschütternden Abgründe des Falls zutage treten. Wir erfahren hier viel aus Dialogen und noch mehr aus herumliegenden Textdokumenten. Eindringliche Szenen wie die bereits erwähnte Kreuzigungs-Quest, die moralisch so kontrovers ist, dass sie auch nach dem Abspann noch nachhallt, verleihen der Welt von Night City eine dichte Atmosphäre, die uns nicht mehr loslässt. Es gibt aber auch Lichtblicke: Zwischen all dem Zynismus finden sich zarte Momente echter Freundschaft oder sogar Liebe – etwa in den optionalen Romanzen mit Charakteren wie Judy oder River. Solche persönlichen Augenblicke fühlen sich ehrlich verdient an, da das Spiel uns nie aufdrängt, welche Beziehungen wir pflegen sollen.

Von der Inszenierung sind wir begeistert, sie untermauert diese Atmosphäre meisterhaft. Grafisch mag die Switch-2-Version nicht ganz mit den aktuellen High-End-Konsolen mithalten, doch das tut unserem Eintauchen in die Welt keinen Abbruch. Das futuristische Night City glänzt mit stilvollen Neonlichtern, Hologramm-Werbetafeln und einer hohen Detaildichte in Architektur und Gestaltung. Jeder der Stadtbezirke – vom korrupten Watson bis zum verruchten Pacifica – besitzt einen eigenen Look und Sound. Apropos Sound: Cyberpunk 2077 bietet einen wuchtigen, synth-lastigen Soundtrack, der von Marcin Przybyłowicz und seinem Team komponiert wurde und perfekt zur düsteren Zukunftsvision passt. Daneben gibt es über ein Dutzend Radiosender, die mit lizenzierter Musik von Pop über Hip-Hop und Latino bis Industrial Metal aufwarten.

Wir Switch-2-Spielenden dürfen schon immer, alle anderen erst seit Patch 2.1, diese Sender auf Wunsch sogar außerhalb der Fahrzeuge weiter dudeln lassen, was unsere Streifzüge durch die Straßen akustisch begleitet. Die Geräuschkulisse untermalt das Geschehen ebenfalls eindrucksvoll: Schusswechsel knallen wuchtig, Motoren dröhnen, Polizeisirenen heulen in der Ferne und in den Clubs wummert der Bass, als stünden wir mittendrin. Obwohl die Sprachausgabe auf der Cartridge nur in Englisch vorliegt, sind sämtliche Dialoge lippensynchron vertont. Die Sprecherinnen und Sprecher leisten hervorragende Arbeit – allen voran Hollywood-Star Keanu Reeves als Johnny Silverhand, der seinen charakteristischen Biss und Sarkasmus perfekt einbringt. Aber auch die Stimmen von V überzeugen: Cherami Leigh als weibliche V und Gavin Drea als männlicher V tragen mit ihren nuancierten Darstellungen viel dazu bei, dass wir uns mit unserem Spielcharakter identifizieren. Insgesamt verschmelzen Bild und Ton hier zu einer dichten Inszenierung, die uns die dystopische Welt glaubwürdig anfühlen lässt.

Technik und Switch-2-Portierung

Dass Cyberpunk 2077 auf der Switch 2 überhaupt läuft, hätte vor ein paar Jahren wohl kaum jemand für möglich gehalten. Umso erstaunlicher ist, wie gut es läuft. Natürlich muss die Ultimate Edition auf Nintendos neuer Hardware Abstriche bei Auflösung und Detailgrad machen, aber letztlich sieht Night City auch mobil beeindruckend aus. Im Dock-Modus erreicht das Spiel bis zu 1440p-Auflösung, im Handheld-Modus sind es etwa 1080p – jeweils dynamisch skaliert, um eine stabile Framerate zu halten. Dabei stehen zwei Darstellungsmodi zur Wahl: Im Qualitätsmodus wird die Grafik auf maximale Details getrimmt und sauber mit rund dreißig Bildern pro Sekunde dargestellt; im optionalen Performance-Modus geht die Auflösung etwas zurück, dafür erhöht sich das Frame-Limit auf geschmeidige vierzig Bilder pro Sekunde. In der Praxis hält Cyberpunk 2077 auf der Switch 2 sowohl seine dreißig als auch vierzig Bilder die meiste Zeit souverän ein.

Lediglich in besonders anspruchsvollen Bereichen – etwa Dogtown, dem neuen Stadtteil aus Phantom Liberty – kann es in hektischen Momenten vereinzelt zu Einbrüchen in die mittleren zwanzig Bilder pro Sekunde kommen. Diese Ruckler sind aber die Ausnahme und treten nie so gravierend auf, dass sie den Spielspaß ernsthaft schmälern. Angesichts der immensen Größe und Detailfülle von Night City ist es schon beeindruckend, dass die mobile Hardware dieses Abenteuer überhaupt stemmen kann – und das tut sie deutlich besser als es die alten Konsolen bei Release vermochten. Selbst Phantom Liberty, das technisch anspruchsvolle Add-on, läuft auf der Switch 2 ordentlich; allein die Tatsache, dass Nintendos Gerät diese Erweiterung mit von einer künstlichen Intelligenz gesteuerten Verkehrsstaus und verheerenden Explosionen darstellen kann, ist ein Triumph der Portierungsarbeit.

Optimale Umsetzung

Auch sonst wurde die Umsetzung sorgfältig optimiert. Die Ladezeiten sind kurz – ein paar Sekunden Schwarzbild nach dem Laden eines Spielstands, dann stehen wir auch schon wieder mitten in Night City. Im regulären Spielverlauf sind Ladebildschirme selten, da die Welt nahtlos erkundet wird und selbst schnelle Fast-Travel-Reisen zügig geladen werden. Die Steuerung haben die Entwickler vorbildlich an die Möglichkeiten der Switch 2 angepasst: Neben der klassischen Gamepad-Steuerung mit den Joy-Con 2 gibt es optionale Bewegungssteuerung für präziseres Zielen und sogar Touchscreen-Unterstützung in den Menüs. Auch integriert ist die Möglichkeit, den rechten Joy-Con wie eine Infrarot-Maus zu verwenden – damit lässt sich der Cursor genau bewegen, was beim Hacken oder beim Zielen mit Scharfschützengewehren hilft. Allerdings funktioniert das nur über die Einstellung im Menü, nicht durch die Joy-Con-2-auf-den-Tisch-leg-Geste. Diese zusätzlichen Eingabemethoden funktionieren einwandfrei und zeigen, dass hier nicht einfach ein Eins-zu-eins-PC-Port abgeliefert, sondern an die Plattform gedacht wurde.

Schön ist auch, dass alle bisher veröffentlichten Inhalte auf der Switch 2 enthalten sind: Vom kostenlosen Download-Inhalt mit zusätzlichen Waffen und Fahrzeugen bis zum großen Phantom-Liberty-Storypack ist alles an Bord, wodurch Einsteigerinnen und Einsteiger das komplette Paket genießen können. Die Erweiterung fügt sich übrigens nahtlos in die Hauptstory ein – spielen wir sie mittendrin, merken wir kaum, wo die Grenze zwischen Hauptspiel und Download-Inhalt verläuft. Wenn wir Phantom Liberty abgeschlossen haben, eröffnen sich uns sogar weitere alternative Enden für Vs Geschichte. Abschließend noch ein Wort zur Mobilität: Im Handheld-Modus schlägt sich Cyberpunk ebenfalls wacker. Das Pseudo-HDR-Display der Switch 2 lässt Night Citys Neonfarben strahlen, und selbst in der U-Bahn oder im Zug können wir wunderbar in die futuristische Welt versinken. Etwa zweieinhalb Stunden hält die Switch 2 durch, bevor sie an die Steckdose muss. Gemessen daran, welche Hardware-Höchstleistung hier abgerufen wird, schlägt das die Handheld-PC-Konkurrenz aber um Längen. Immerhin war die Vorstellung, ein so gigantisches Open-World-Rollenspiel unterwegs spielen zu können, bis vor Kurzem noch Science-Fiction. Cyberpunk 2077 auf Switch 2 macht das dermaßen möglich – nahezu ohne Kompromisse.

Geschrieben von Arne Ruddat

Fazit:

Arne Ruddat

Ich habe über einhundert Stunden auf der Switch 2 in Night City und Umgebung verbracht und keinen Moment davon bereut. Dieses Spiel lässt mich einfach nicht los. Wenngleich einige Auftragstypen auf dem Papier ähnlich klingen, spielen sie sich doch jedes Mal anders. Mal genieße ich in Ruhe den Ausblick von einem von Vs Apartments, wo das vertraute Gesicht von Judy auf mich wartet. Mal pirsche ich mich in einem Hochsicherheits-Penthouse von Deckung zu Deckung, um unbemerkt brisante Daten zu stehlen. Cyberpunk 2077: Ultimate Edition ist bislang mein persönlicher Höhepunkt auf der Switch 2. Es verbindet eine packende und verzweigte Story mit einer lebendigen wie frei erkundbaren Welt und überlässt mir die Möglichkeit, das Abenteuer nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Die technische Umsetzung auf der Nintendo-Konsole ist dabei so gelungen, dass ich glatt vergesse, auf einer tragbaren Hardware zu spielen – und nicht selten erst nachts um ein Uhr merke, dass ich eigentlich längst ins Bett wollte. Natürlich muss man die brutale und dystopische Welt von Night City mögen und bereit sein, sich auf erwachsene Themen und moralisch graue Entscheidungen einzulassen – aber wenn ihr das könnt, belohnt Cyberpunk 2077 euch mit einem Rollenspiel-Erlebnis der Extraklasse. Für Fans von offenen Rollenspielen im Stil eines Deus Ex oder The Witcher III: Wild Hunt führt an diesem Titel kein Weg vorbei. Für mich als Nicht-PC-Spieler steht fest: Cyberpunk 2077 ist das bislang beste Spiel seiner Art auf der Switch 2 und ein absolutes Must-Play der aktuellen Generation.