EA SPORTS™ FIFA 18 – TEST
Nach jahrelanger Abstinenz erschien mit FIFA 18 endlich wieder ein Titel aus dem Hause EA für eine Nintendo-Konsole. Dennoch müssen Abstriche gemacht werden.
Das letzte FIFA war bekanntlich FIFA 13 für die Wii U. Die Absatzzahlen waren laut Entwickler und Publisher EA so schlecht, dass sie davon absahen, einen weiteren Teil zu entwickeln – die 3DS-Fassungen ignorieren wir hier mal, da sie ausschließlich Kader-Updates boten, was man auch als Update hätte realisieren können. 5 lange Jahre mussten wir Fans also warten, aber was lange währt wird endlich gut?
Auch wenn es offiziell FIFA 18 heißt, so können wir es eigentlich nicht mit dem FIFA 18 vergleichen, das für den PC und die Konsolen der Konkurrenz erschienen ist. Das weiß auch EA und bewirbt die „Switch-Edition“ daher auch als „das beste, portable FIFA aller Zeiten“. Und diesem Werbeslogan kann es auch gerecht werden.
Dabei wartet die Switch-Version mit vielen bekannten Dingen auf. Im Hauptmenü können wir uns entscheiden, ob wir einfach nur schnell einen „Anstoß“, gleich ein ganzes Turnier – das zwar die WM der Frauen enthält, nicht aber die der Männer! – oder ob wir eine Profi-Karriere starten wollen. Vor dem Spiel haben wir die aus FIFA bekannte Wahlfreiheit, was diverse Einstellungen wie Spiellänge, Strafen und Schwierigkeitsgrad des Gegners angeht. Bevor wir ein Match innerhalb einer Profi-Karriere beginnen, die wir wahlweise als Spieler oder Trainer spielen, haben wir im Falle des Spielers die Wahl, ob wir das ganze Team oder nur unseren Profi steuern wollen. Im Falle des Trainers, nun, sind wir der Trainer und sehen nur zu und nehmen Auswechslungen vor, die wir sonst als Profi nicht machen können. Wir könnten also jederzeit vom Platz gestellt werden. Dabei dürfen natürlich die Kommentare nicht fehlen, die erneut unter anderem von Frank Buschmann, bekannt aus Schlag den Raab, eingesprochen wurden. Oft sind diese aber einfach fehl am Platz und nervend.
Licht und Dunkel
EA nutzt seit einigen Jahren seine eigene Frostbite-Engine für seine Spiele. Diese ist allerdings nicht zur Nintendo Switch kompatibel. Die Switch-Version nutzt eine eigens für diesen Zweck geschriebene Engine, was sich auf das Spielgefühl auswirkt. Im direkten Vergleich zu den Konsolen der Konkurrenz spielt es sich auf der Switch etwas schneller und sieht auch viel blasser aus. Die Farben der Frostbite-Engine wirken insgesamt etwas kräftiger. Im Handheld-Modus läuft der Titel mit 720p, Docked sind es 1080p und beides jeweils flüssig.
Allerdings müssen auch im Gameplay Abstriche gemacht werden. So fehlt, Engine-bedingt, die „The Journey“ genannte Kampagne. Die Spieler-Models sind detailärmer, die Animationen wirken insgesamt etwas plumper. Spiele mit und gegen Freunde beschränken sich auf lokale Partien an einer oder zwei Konsolen, da EA laut eigener Aussage eine Einladefunktion fehlt. Die „Nintendo Switch Online“-App wird nicht unterstützt. Ein Online-Modus gegen zufällige Spieler ist aber vorhanden.
Dafür mit von der Partie ist der Ultimate-Team-Modus, in welchem wir unser eigenes Team aus zahlreichen Spielern zusammenstellen können. Dabei gilt es auch auf Beziehungen – erkennbar an der Farbe der Linie, die beide verbindet – zu achten, die richtigen Positionen und ein Auge auf die Werte sowie den Vertragsstatus zu haben, denn läuft dieser aus, können wir den Spieler nicht mehr verwenden. Ärgerlich hier wiederum ist, dass wir trotz Verknüpfung mit einem Origin-Account, FUT nicht mobil per App managen können, wie es auf dem PC und den Konkurrenz-Konsolen möglich ist.
Geschrieben von Sebastian Klein
Fazit:
Endlich! Nach so langer Zeit mal wieder ein FIFA auf einer Nintendo-Konsole zu haben, ist ein tolles Gefühl. Auch wenn im direkten Vergleich zu den anderen Versionen einige Funktionen fehlen, so hat EA doch recht: Es ist das beste, portable FIFA aller Zeiten. Und Spaß macht es auch noch. Was man allerdings von der Strategie halten soll, die EA fährt, dass der zukünftige Support an Spielen am Erfolg Fifas festgemacht wird, bin ich mir noch uneins. Unabhängig davon sollte aber jeder, der gern FIFA spielt, einen Blick auf die Switch-Version werfen, denn mobil ist diese nicht zu schlagen und hängt dank richtiger Controller auch die Handy-Fassung ab.