Gelly Break Deluxe – TEST

In der Neuauflage des 2018 veröffentlichten 3D-Jump’n’Runs Gelly Break gilt es als Gellies Gel und Lee eine bunte, von Menschen verlassene Welt vor dem finsteren Evil Blob zu retten. Für die erweiterte Neuveröffentlichung hat das Berliner Entwicklerstudio ByteRockers Games Gelly Break Deluxe einige Anpassungen spendiert.


Gelly Break präsentierte sich bei der Nintendo-Switch-Erstveröffentlichung im November 2018 als ordentliches, aber recht kurzes 3D-Jump’n’Run. Etwa zweieinhalb Jahre später hat sich das Team des Berliner Entwicklerstudios ByteRockers Games ihr Erstlingswerk erneut vorgenommen und unter dem Titel Gelly Break Deluxe einige Wunschanpassungen vorgenommen. Auffällig ist dabei auf den ersten Blick die präsentere Geschichte. Statt einfach nur ohne große Erklärung zwei geleeartige Wesen durch mehrere Levels zu hetzen und gelegentlich einen Bosskampf zu absolvieren, verstehen wir nun die Motivation der beiden Hauptfiguren. Die beiden Gellies haben nun sogar Namen. Gel und Lee brechen auf, um ihre Freunde zu retten und den finsteren Evil Blob aufzuhalten. Sonderlich einfallsreich mag die noch immer simpel inszenierte Geschichte zwar nicht sein, mehr als in der Ursprungsversion wird aber definitiv geboten. Eine große Erzählung sollte aber nicht erwartet werden. Die meisten Hintergründe erfahren wir von in den Leveln anzutreffenden Gellies, die mit knappen Sätzen ein paar Informationen einstreuen.

Bunte Gel-Helden

Vielmehr benötigt Gelly Break Deluxe allerdings auch nicht. Schließlich sind Jump’n’Runs allgemein nicht für die kreativsten oder umfangreichsten Geschichten bekannt. Weitaus wichtiger ist das Gameplay. Dabei können wir entweder alleine oder zu zweit die bunten Comic-Welten erkunden und mit Gel und Lee versuchen Evil Blob aufzuhalten. Spielerisch bedeutet das, dass wir entweder stets mit beiden Hauptfiguren übereinander durch die Level rennen und hüpfen oder dass jeweils eine Person Gel beziehungsweise Lee übernimmt. Um trotzdem auf die wichtigen Fähigkeiten der beiden Gellies als Einheit zurückgreifen zu können, dürfen wir uns natürlich trotzdem vereinen. Hierbei fällt die Steuerung allerdings etwas komplizierter aus und im Endeffekt haben wir uns meist lieber alleine ins Abenteuer gestürzt. Wichtig ist zudem, dass Gel und Lee unterschiedliche Farben haben. Das bedeutet, bestimmte Plattformen kann nur der jeweils identisch gefärbte Gellie betreten. Wechsel sind sogar im Sprung notwendig, was allerdings nie allzu herausfordernd ausfällt. Der obere der beiden Protagonisten kann außerdem mittels rechtem Analogstick in alle Richtungen schießen und somit Feinde erledigen.

Die Hüpf- und Geschicklichkeitspassagen setzen auf Genre-Standards, wissen aber durchaus zu überzeugen. Wir durchstreifen Fabriken, Höhlen, Dschungel und begeben uns sogar über die Wolken. Dadurch wird ausreichend Abwechslung garantiert. Leider fehlt diese ein wenig bei den Gegnern. Mehr als eine Handvoll unterschiedlicher Feinde treffen wir abgesehen von den gelungenen, aber viel zu leichten Bossen, nicht. Auch sonst gestalten sich die Level nur bedingt herausfordernd. Am schwierigsten ist es noch die jeweils drei in Glasbehältern eingesperrten Gellies zu finden und zu befreien. Notwendig sind diese, um weitere Level in der Oberwelt freizuschalten. Diese optionalen Level fallen etwas schwieriger aus, dürften Genre-Profis aber auch nur bedingt fordern. Eine schöne Ergänzung sind sie aber trotzdem, besonders weil das originale Gelly Break in knapp zwei Stunden durchgespielt werden konnte. Konzentrieren wir uns rein auf den geraden Weg zu Evil Blob, fällt die Spielzeit auch jetzt nur bedingt länger aus. Insgesamt dürfen wir aber doch etwas mehr Zeit mit Gel und Lee verbringen. Besonders wenn wir alle Gellies befreien und jedes Level absolvieren wollen.

Dabei sollte aber nie mehr als ordentliche bis kurzweilige 3D-Jump’n’Run-Kost erwartet werden. Immerhin gestalten sich Gameplay und Leveldesign ausreichend spaßig, um eine Weile bei Laune zu halten. Zu verdanken ist das auch der bunten Comic-Grafik, die in der Deluxe-Neuauflage noch einmal deutlich schicker ist als im Original. Angesichts der Präsentation und des Schwierigkeitsgrades, eignet sich Gelly Break Deluxe auch für jüngere Genre-Fans.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Gelly Break Deluxe ist genau das, was ich mir von dem 3D-Jump’n’Run erwartet habe: ein kurzweiliger Genre-Vertreter, der sich besonders für jüngere Genre-Fans eignet. Es macht durchaus Spaß mit den Gellies Gel und Lee durch die Level zu flitzen, zu springen und Gegner abzuschießen. Die Idee der beiden Spielfiguren, zwischen denen wir aktiv wechseln müssen, um Geschicklichkeitseinlagen zu absolvieren, ist durchaus gelungen und bereichert das bekannte Jump’n’Run-Gameplay etwas. Dank des gelungenen Leveldesigns, zu befreiender Gellies, schön gestalteter Bosskämpfe und ausreichend abwechslungsreichen Umgebungen, bietet Gelly Break Deluxe zumindest für einige Stunden ausreichend Spielspaß. Eine allzu hohe Herausforderung solltet ihr aber nicht erwarten. Wer kurzweilige 3D-Jump’n’Run-Unterhaltung sucht, kann Gelly Break Deluxe durchaus eine Chance geben.