Hollow – TEST

Science-Fiction trifft auf Horror. Dieses Rezept hat uns in der Vergangenheit schon einige Hit-Schocker beschert. Daran versucht sich auch Hollow des Entwicklerstudios MMEU. Allerdings jagt uns der Weltraum-Grusel-Titel aus ganz anderen Gründen einen Schauer über den Rücken.


Als namenloser Pilot wachen wir zu Beginn von Hollow auf einer verlassenen Raumstation auf. Es dauert nicht lange, bis uns bewusst wird, dass hier etwas nicht stimmt. Etwas Schreckliches scheint passiert zu sein und unser Ziel ist klar: Überleben und von der Station entkommen. Hilfe erhalten wir von einem Unbekannten über Notizen und Mails. Natürlich müssen wir uns auf unserem Weg gegen Untote-Monster zu Wehr setzen. Das erinnert an Spiele wie Dead Space nur aus der Ego-Perspektive. Leider reicht Hollow qualitativ bei weitem nicht an die großen Vorbilder heran.

Zum fürchten

Tatsächlich ist es den Entwicklern gelungen eine ordentliche Atmosphäre aufzubauen. Die düsteren Umgebungen sorgen für einen leichten Gruselfaktor. Leider hält dieser nicht lange an, da uns schnell ganz andere Dinge das Fürchten lehren. Es beginnt mit der unglaublich lahmen Steuerung. Gefühlt schleichend bewegen wir uns durch die Raumstation und wünschen uns immer wieder eine Möglichkeit schneller zu rennen. Dadurch fallen Laufwege überaus anstrengend aus. Doch auch in den Kämpfen macht sich die träge Steuerung bemerkbar. Es passiert, dass wir schlicht deshalb nicht richtig zielen können, Gegner nicht treffen und unsere Munition zu Neige geht. Die einzige andere Möglichkeit euch gegen die Untoten zu verteidigen, verursacht bei diesen keinen erkennbaren Schaden. Damit sind die Kämpfe mehr Geduldsprobe als Schocker.

Da sich Hollow insgesamt träge spielt und wir uns nur langsam durch die Station bewegen, macht auch das Erkunden selbst keinen Spaß. Die solide, aber nicht überragende oder originelle Geschichte hilft Hollow dann auch nicht mehr. Besonders schade ist das, weil die Ansätze für etwas Besseres erkennbar sind. Mit mehr Feinschliff und noch etwas Zeit, hätte ein ordentlicher Science-Fiction-Horror-Titel herauskommen können. So aber, lehrt uns Hollow nur durch den mangelnden Spielspaß und die schlechte Steuerung das Fürchten.

Angesichts der Trailer und Screenshots kann nun noch angenommen werden, dass Hollow recht schick aussieht. Dem ist leider nicht so. Unscharfe Texturen, Ruckler und repetitives Gegnerdesign kratzen merklich an der Atmosphäre und hinterlassen kein gutes Bild. Schlimmer wird das Ganze dann noch durch den seltsamen Unschärfefilter. Immerhin sind Sound und die englische Sprachausgabe recht ordentlich.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Trailer und Screenshots haben im Vorfeld mein Interesse an Hollow geweckt. Einen kurzweilige Indie-Science-Fiction-Horror-Titel habe ich erwartet. Im Grunde ist Hollow das auch. Leider funktioniert das Spiel nicht so, wie erhofft. Die träge Steuerung raubt dem an sich bereits schwachen Gameplay den letzten Rest an Spielspaß. Eine unspektakuläre Geschichte und die sichtbaren grafischen Mängel, geben Hollow den Rest. Mangels Alternativen können Genre-Fans einen Blick wagen, sollten aber nicht zu viel erwarten und sich lieber anderen Horror-Spielen auf der Switch widmen.