Holy Potatoes! A Weapon Shop?! – TEST

In Holy Potatoes! A Weapon Shop?! erben wir eine Waffenschmiede und sollen diese wieder auf Vordermann bringen. Das erinnert an andere Simulations-Spiele, zeigt im Test aber deutliche Gameplay-Mängel.


Tatsächlich hat Holy Potatoes! A Weapon Shop?! eine Art Geschichte. Als Erbe eines legendären Schmieds sollen wir dessen alten Laden wieder groß machen. Hilfreiche Tipps erhalten wir dabei vom alten Partner unseres Großvaters. Zu Beginn haben wir drei Angestellte, die für uns die Waffen schmieden und anschließend auch verkaufen. Selbst wählen wir lediglich hin und wieder die Aufgaben aus, erteilen Anweisungen und warten dann.

Anspruchslose Langeweile

Das Spielprinzip von Holy Potatoes! A Weapon Shop?! ist also recht simpel. Erst teilen wir unsere Schmiede passenden Arbeitsstationen zu, anschließend ordnen wir an, welche Waffen hergestellt werden soll. Das war es dann auch fast schon. Selbst zum Hammer greifen dürfen wir nicht. Stattdessen warten wir einfach ab, bis unsere Schmiede Äxte, Dolche, Bögen und so weiter fertiggestellt haben. Im Lauf des Spiels können wir mehr und bessere Angestellte für unseren Laden gewinnen. Einen wirklichen Unterschied macht das aber nicht, da ein Scheitern nicht möglich ist. Jeder Schmied, egal wie schlecht dieser auch ist, kann sämtliche Waffen erfolgreich vollenden. Lediglich die vier Werte Angriff, Schnelligkeit, Genauigkeit und Magie werden von der Erfahrung der Schmiede beeinflusst und steigen in unregelmäßigen Zeitintervallen. Als einzigen Einfluss, den wir auf den Schmiedeverlauf haben, können wir einmalig einen Boost aktivieren, um einen ausgewählten Waffenwert zu verbessern.

Nicht nur das Schmieden der Waffen fällt absolut simpel aus. Auch alle anderen Spielelemente sind anspruchslos und verlangen von uns nur Auswählen und Warten. Zum Verkaufen der hergestellten Waren schicken wir einen unserer Schmiede in ein anderes Gebiet. Es vergeht eine kurze Zeit und uns werden Angebote präsentiert. Doch selbst hier erwartet uns keine Herausforderung, da meist an den bevorzugten Waffen deutlich wird, wem wir welches Produkt verkaufen sollten. Es ergibt weit mehr Sinn, einen Bogen an einen Schützen als an einen Schurken zu verkaufen, der ein Vorliebe für Dolche hat. Natürlich zahlt uns der Schütze auch entscheidend mehr, weshalb sich hier ein weiterer Indikator versteckt, an wen wir verkaufen sollten.

Dieses Prinzip zieht sich durch das gesamte Spiel. Gebiete erkunden, um Materialien zu finden? Erledigen unsere Angestellten. Gefahren gibt es keine, scheitern können sie auch nicht. Also schicken wir sie immer in das Gebiet mit den wertvollsten Gegenständen. Selbst die Forschung, um neue Waffen herstellen zu können, ist absolut simpel und verlangt von uns nur das Abwarten. Gehälter für unsere Schmiede haben wir oft schon nach einem Verkauf zusammen, weshalb der Anspruch weiter sinkt. Und sonst? Das Spiel nimmt uns mit kleineren Storyereignissen stets an die Hand und führt uns voran. Scheitern ist fast unmöglich. Dazu gesellt sich dann auch noch ein – zwar subjektiver – aber sehr simpler und kaum gelungener Humor sowie eine lieblose Portierung vom PC. Tutorial-Texte für die nicht auf der Switch existenteMaussteuerung und Lückenfüller-Erklärungen ohne Sinn offenbaren die schlechte Umsetzung für Nintendo Switch.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Holy Potatoes! A Weapon Shop?! ist schlicht und einfach kein gutes Spiel. Zwar sind im Kern einige interessante Ansätze vorhanden, die aber nicht ausgebaut werden, stattdessen zeigt sich anspruchsloses Wähl-und-Warte-Gameplay. Kein Wunder, dass der Spielspaß schon nach kurzer Zeit flöten geht. Nicht einmal der simple Humor hat für mich funktioniert. Das ist natürlich subjektiv, aber die einfachen Witzchen entlocken höchstens ein seltenes schwaches Grinsen und können nicht über die offensichtlichen Mängel hinwegtäuschen.