
Mario Smash Football – TEST
Allround-Talent Super Mario hat sich schon in etlichen Disziplinen und Sportarten mit seinen Freunden und Feinden gemessen. 2005 kam durch den GameCube-Titel Mario Smash Football auch Fußball hinzu. Seit Juli 2025 befindet das Spiel im Online-Katalog der Switch 2.
Obwohl die Sportart Fußball in Nordamerika nicht sonderlich populär ist, hat sich das Arcade-Fußballspiel Mario Smash Football alias Super Mario Strikers in den 2000er-Jahren dort mit Abstand zu Europa und Japan am besten verkauft. Trotzdem hat das Spiel bis heute eine treue Fangemeinde, zumal es mit dem 2007 veröffentlichten Mario Strikers Charged Football und Mario Strikers: Battle League Football aus dem Jahr 2022 gerade einmal zwei Nachfolger gibt. Da ist es eine willkommene Wohltat, dass sich Nintendo an den Ursprung der Reihe erinnert und ihn Fans auf der ganzen Welt zugänglich macht.
Wie es für Sportspiele im Super-Mario-Universum gewohnt ist, imitiert der Titel nicht die offiziellen Fußballregeln und lässt stattdessen Freiraum für einfache Mechaniken. So wählen wir uns vor einem Match einen Mannschaftskapitän aus, bei dem es sich um bekannte Figuren wie den titelgebenden Mario, Dinosaurier Yoshi oder Gorilla Donkey Kong handelt. Anschließend wählen wir uns drei zusätzliche Spieler aus, die etwa aus den pilzköpfigen Toads oder den schildkrötenartigen Koopas bestehen. Zu guter Letzt gibt es für jede Mannschaft noch einen Kritter, humanoide Reptilien, die als Torwart fungieren. Wie ihr seht, ist die Mannschaftsgröße in Mario Smash Football sehr überschaubar. Auch an anderen Stellen wirkt im Spiel alles recht komprimiert.
Reduziertes Regelwerk
Fußballkenner dürften ebenfalls feststellen, dass das Feld nicht über die verhältnismäßig riesige Rasenfläche wie ein echtes Fußballstadion verfügt. Es passt sich der Mannschaftsgröße an. Auch die Spielzeit entspricht nicht den neunzig Minuten, die zu erwarten wären. Stattdessen sind fünf Minuten für das Match voreingestellt. Auf Wunsch können wir dieses in manchen Modi aber auch verkürzen oder bis zu fünfzehn Minuten verlängern – je nachdem, wie intensiv wir es mögen. Versichern können wir euch aber, dass sich fünf Minuten in Mario Smash Football gerade zu Beginn sehr lang anfühlen können.
Da es die künstliche Intelligenz je nach Schwierigkeitsgrad vehement auf Torschüsse abgesehen hat, müssen wir unsere Verteidigung stets aufrechterhalten. Trotzdem nutzen wir Lücken in der Verteidigung des Gegners aus, damit wir den Ball zwischen den Spielern hin und her kicken. Sobald der gegnerische Torwart nicht aufpasst oder sogar kurzzeitig paralysiert ist, nutzen wir die Gelegenheit, um Tore zu schießen. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Neben dem beschriebenen Traumschuss können wir Torschüsse auch aufladen, womit sich die Wahrscheinlichkeit eines Treffers erhöht. Es wäre aber genauso gut möglich, mit dem Mannschaftskapitän einen Spezialschuss aufzuladen, der jedoch gutes Timing an zwei Stellen benötigt. Riskant!
Typischer Super-Mario-Wahnsinn
Trotz allem sind es genau solche Feinheiten, die Mario Smash Football richtig gut machen. Ist ein solcher Spezialschuss erfolgreich, erhalten wir nämlich gleich zwei Punkte. Gerade wenn die Punkte während eines Turniers auf einer Tabelle addiert werden, zahlt sich dies mitunter aus. Dennoch profitieren wir selbstverständlich auch nach dem Knock-out-System von zusätzlichen Punkten. Ergänzt wird der ganze Irrsinn von Items, die wir erhalten, wenn wir Schüsse aufladen – oder eine Blutgrätsche von einem Gegner kassieren. Dieselben Regeln gelten natürlich auch umgekehrt. So flitzen dann und wann auch mal blaue Koopa-Panzer übers Feld, die Spieler vereisen und damit kurzzeitig außer Gefecht setzen können. Auch Bananenschalen zum Ausrutschen und tollwütige Kettenhunde sind hier an der Tagesordnung.
Haben wir auf solchen Firlefanz keine Lust, können wir diese bei den normalen Matches aber auch abstellen. Dann zählt wirkliches Können! Ein großer Vorteil von Mario Smash Football ist im Gegensatz zum aktuellen Serienteil Mario Strikers: Battle League Football die geringe Einstiegshürde. Sobald wir ein oder zwei Matches gespielt haben, haben wir sowohl die Regeln als auch die Steuerung verinnerlicht. Entwicklerstudio Next Level Games hat alles darin gesetzt, das Spiel einfach und zugänglich zu gestalten, was wir für sehr, sehr begrüßenswert halten.
Schwächen im Arcade-Fußball
Bedientechnisch ist das Spiel allerdings nicht über alle Zweifel erhaben. Zwar ist die Steuerung weitgehend präzise und direkt, aber die Übersicht kann mitunter schwerfallen. Gerade wenn der Fußball schnell in einer der vier Ecken des Spielfeldes etliche Male hin und her gepasst wird und es dabei mehrere Wechsel zwischen beiden Mannschaften hintereinander gibt, fällt es uns schwierig, das Geschehen genau im Auge zu behalten. Ebenfalls fühlt es sich in Mario Smash Football nicht immer richtig an, wenn wir zwischen den Spielern wechseln. Der aktuell von uns kontrollierte Spieler wird zwar mit einer Ziffer hervorgehoben, doch wann wir genau zu welchem Spieler wechseln können und auch den Spieler wählen, den wir benötigen, ist nie wirklich klar. Dies mag vielleicht der Zeit und der damaligen Erfahrung des Entwicklerstudios geschuldet sein, aber unschön ist es dennoch.
Grafisch können die Spieler und die Animationen mit einem seichten Comic-Stil, wie wir ihn aus Super Mario Sunshine kennen, punkten. Ernüchternd ist hingegen das Publikum im Stadion, denn dieses besteht lediglich aus zweidimensionalen Charaktermodellen. Musikalisch gibt es zudem überwiegend Gegröle und Gekreische zu hören, was die Stadionatmosphäre aber zumindest aufwertet. Wer Lust auf ein simples Arcade-Fußballspiel hat, kann mit Mario Smash Football also nichts falsch machen.
Geschrieben von Eric Ebelt
Fazit:
Wie gemeinhin bekannt ist, kann ich mit Fußball nicht wirklich etwas anfangen. Weder im echten Leben noch in digitaler Form kann ich den Reiz an dieser Sportart verstehen. Ausnahmen mache ich nur dann, wenn sich der Sport durch verschiedene Merkmale vom realen Pendant abhebt. Mario Smash Football fällt genau in diese Sparte. Mit Mario und Co sause ich übers Feld, grätsche meinen Gegnern in die Beine, klaue den Ball, passe ihn hin und her, lade ihn auf, sammle dabei ein paar Items, sorge für Chaos auf dem Feld und schieße ein Tor nach dem anderen. Das macht sowohl alleine als auch mit Freunden vor dem Bildschirm sehr viel Spaß. Schade finde ich jedoch, dass die Bedienung und die Übersicht nicht über alle Zweifel erhaben sind. Mir ist oft nicht ganz klar, zu welchem Spieler ich wechseln kann. Auch kann es vorkommen, dass ich den Ball nicht mehr sehe, wenn er zwischen eng beieinander stehenden Spielern hin und her gepasst wird. Im Nachfolger Mario Strikers Charged Football aus dem Jahr 2007 ist dies, zumindest laut meinem Gedächtnis, nicht der Fall. Daher würde ich eher zu diesem Serienteil raten. Fehlt euch allerdings eine Wii oder das Spiel, kommt ihr mit Mario Smash Football zumindest in den Genuss eines Arcade-Fußballspiels, das nahe an den Wii-Klassiker herankommt, leicht zu erlernen ist und gerade im Mehrspielermodus trotz der Defizite überzeugt.