Mario vs. Donkey Kong – TEST

Fast zwanzig Jahre nachdem Mario vs. Donkey Kong auf dem Game Boy Advance die Puzzle-Platformer-Reihe auf Basis des 1994 für den Game Boy veröffentlichten Donkey Kong begründet hat, spendiert Nintendo dem Titel ein gleichnamiges Remake für die Nintendo Switch. Neben einer neuen Optik dürfen wir uns auch über neue Inhalte freuen.


Mario und Donkey Kong kämpfen seit Mitte Februar 2024 auch auf der Nintendo Switch um die Mini-Mario-Spielzeuge. Das Remake von Mario vs. Donkey Kong bringt den Game-Boy-Advance-Klassiker in neuem grafischen Gewand und mit einigen Anpassungen zurück. Allerdings steckt im Kern wenig überraschend der mittlerweile fast zwanzig Jahre alte Puzzle-Platformer-Klassiker. Entsprechend hat sich auch an der simplen Geschichte nichts geändert. Donkey Kong ist von der Werbung für die Mini-Mario-Spielzeug so begeistert, dass er unbedingt selbst welche der kleinen Aufziehpuppen haben möchte. Als diese jedoch ausverkauft sind, stürmt er einfach in Marios Spielzeugfabrik und stiehlt einen Sack voller Mini-Marios. Sofort verfolgt Mario seinen einstigen Erzfeind.

Charmantes Rätseln mit Mario

Wie bei den meisten Super-Mario-Spielen steht weniger die Geschichte und mehr das Gameplay im Mittelpunkt von Mario vs. Donkey Kong. Dieses verbindet Puzzle- und Jump-&-Run- beziehungsweise Platformer-Mechaniken miteinander. Als Mario ist es in jedem Level unsere Aufgabe, im ersten Abschnitt einen Schlüssel zu finden und zur Tür zu bringen. Im zweiten Abschnitt hingegen gilt es zu einem der Mini-Marios zu gelangen. Dafür nutzen wir Marios verschiedene Sprungtechniken, heben Tonnen, Shy Guys und andere Objekte auf, nutzen verschiedene Plattformen und betätigen Schalter. Letztere aktivieren gleichfarbige Leitern, Plattformen und dergleichen, während jene in anderen Farben durchlässig werden. Es ist an uns, den richtigen Weg zu finden, um zu Schlüssel und Mini-Mario zu gelangen.

Allzu hoch ist die Herausforderung allerdings nicht. Meist ist sofort ersichtlich, welchen Weg wir nehmen müssen und wirkliche Kopfnüsse werden nie geboten. Höchstens die Gegner und Hindernisse können manchmal zum Ärgernis werden. Das liegt aber oft eher an der etwas zu ungenauen Trefferzone. So ist etwa der Bereich, auf dem wir bei Gegnern stehen können, relativ klein und lässt sich teilweise schwer abschätzen. Nicht selten haben uns Gegner nur getroffen, weil wir einen Pixel zu weit links oder rechts auf sie gesprungen sind. Ärgerlich, aber auch nichts, wodurch Mario vs. Donkey Kong schwieriger wird. Das gilt auch für die drei optionalen sammelbaren Geschenke in jedem Level. Diese zu erreichen ist weitaus leichter als wir erwartet hätten. Da wir im Gegensatz zum Original bereits durch das Sammeln aller Geschenke einen Stern für einen Level erhalten und keine Bestzeit mehr unterbieten müssen, sinkt der Schwierigkeitsgrad zusätzlich.

Marschierende Mini-Marios

Für etwas Abwechslung sorgt das jeweils siebte Level einer Welt. In diesem müssen wir die sechs zuvor geretteten Mini-Marios zurück in die Spielzeugkiste bringen. Dafür geleiten wir sie durch das Level und müssen darauf achten, dass sie nicht getroffen werden oder herunterstürzen. Weiterhin steuern wir allerdings nur Mario. Die Mini-Marios folgen uns und versuchen stets in unserer Nähe zu bleiben. Dadurch können wir sie auch durch kleine Lücken führen, wenn wir über diesen entlang laufen. Das ist wichtig, da wir in jedem Mini-Mario-Level die Buchstaben T, O und Y einsammeln müssen, bevor sich die Spielzeugkiste öffnet.

Haben wir das geschafft, gelangen wir zu Donkey Kong, der sich uns in jeder Welt als Bossgegner entgegenstellt. Wie viele Treffer wir hier einstecken dürfen, hängt von den erfolgreich in die Spielzeugkiste geführten Mini-Marios ab. Die Bosskämpfe sind zumindest teilweise unterschiedlich und kreativ, ähneln sich manchmal aber zu stark. Zudem fehlt auch hier eine wirkliche Herausforderung. Immerhin müssen wir einen Donkey-Kong-Kampf ohne Schaden abschließen, um einen Stern zu erhalten, was den Anspruch etwas hebt.

Kurzer Rätselspaß

Zudem ist Mario vs. Donkey Kong relativ kurz. Nach ungefähr fünf Stunden sehen wir erstmals den Abspann. Immerhin schalten wir anschließend noch ein paar zusätzliche Inhalte frei. So erwarten uns einige Bonuswelten. In diesen hängt der Schlüssel an einem Mini-Mario, den wir erfolgreich an Fallen und Gegnern vorbei zur Tür geleiten müssen. Zusätzlich sind einige der Geschenke nur mit Hilfe des Mini-Marios einsammelbar. Eine schöne Variation, die etwas Abwechslung bringt. Ähnliches gilt für die herausfordernden Profi-Level, die wir nach einmaligem Durchspielen mit Sternen freischalten können. Hier fällt der Anspruch jedoch etwas ab, da wir die Sterne wesentlich leichter als im Original erhalten. Das führt trotz Zeitmodus auch dazu, dass der Wiederspielwert sinkt und wir kaum Gründe haben, Level mehrmals zu spielen. Immerhin verfügt das Remake im Vergleich zum GBA-Original über einige neue Level und Mechaniken, die auch die dennoch kurze Spielzeit ein wenig verlängern. Optional dürfen wir auch in einem entspannten Modus sowie im Koop-Modus, in dem Toad Mario unterstützt, die Level angehen.

Technisch ist Mario vs. Donkey Kong auf Hochglanz poliert. Der Puzzle-Platformer sieht mit seinem gewohnt farbenfrohen und knuffigen Grafikstil schick aus und setzt auf einige witzige Animationen. Zudem läuft das Spiel komplett flüssig und fehlerfrei. Zwar sollte keine allzu aufwendige Grafik mit vielen optischen Details erwartet werden, dennoch ist reichlich Charme garantiert. Ähnliches gilt für die Musik, die gut zum Spiel passt, auch wenn die Lieder etwas zu unauffällig sind und in ihrer neuarrangierten Version nicht an die ursprünglichen Kompositionen heranreichen. Das ändert jedoch nichts daran, dass Mario vs. Donkey Kong unabhängig von Umfang und Anspruch mit dem kurzweiligen Gameplay und ausreichend Spielspaß motivieren kann.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Da ich die Mario-vs.-Donkey-Kong-Reihe bisher kaum kenne, ist das Remake des ersten Teils eine gute Gelegenheit für mich, den GBA-Klassiker nachzuholen. Allerdings hat mich der Puzzle-Platformer nicht restlos überzeugt. Das grundlegende Gameplay gefällt mir, doch fehlt es auf Dauer an Anspruch und Umfang. Viel zu schnell und zu leicht schließe ich die Level ab und ärgere mich höchstens über einige unnötige, weil nicht einschätzbare Misserfolge. Das ist jedoch alles gar nicht so negativ wie es vielleicht klingt, weil Mario vs. Donkey Kong trotzdem kurzweiligen Spielspaß bietet. Besonders die Profi-Level zeigen, zu was der Puzzle-Plattformer in der Lage ist. Mit dem entspannten Modus und der Koop-Möglichkeit können zudem auch jüngere wie unerfahrenere Super-Mario-Fans Spaß mit dem Titel haben.