Monster Energy Supercross – The Official Videogame 2 – TEST

Nach dem ersten Teil Monster Energy Supercross – The Official Videogame im letzten Jahr hat die Switch nun einen würdigen Nachfolger erhalten, in dem etliche Neuerungen wie ein Mehrspieler enthalten sind. Entwickler Milestone macht im zweiten Teil zwar vieles besser, aber längst nicht alles.


Heiße Motoren, dreckige Strecken
Im Jahr 2018 überraschte Milestone mit einer Switch-Umsetzung seines Konsolentitels Monster Energy Supercross – The Official Videogame (Hier geht‘s zu unserem Test). Dort blieben einige Features im Vergleich zu den Pendants auf anderen Plattformen auf der Strecke. Das ist bei Monster Energy Supercross – The Official Videogame 2 nicht der Fall, hier bekommen wir das ganze Spiel für unser Geld.

Am grundlegenden Spielprinzip hat sich nichts getan: Wir versuchen noch immer unser Motorrad über einen mehr oder minder matschig-staubigen Rundkurs vor allen anderen Fahrern zu beenden. Auch am Schwierigkeitsgrad hat sich nicht viel getan, denn Supercross 2 ist erheblich mehr Simulation als Arcade-Rennspiel. Das beherrscht es aber sehr gut. Wenn wir Schwierigkeiten mit dem erfolgreichen Beenden haben, können wir mehrere Einstellungen feinjustieren, die das Fahrverhalten anpassen, etwa die Bremsunterstützung oder die Fahrer-Gewichtsverlagerung im Sprung.

Falls uns in einem Rennen ein Fehler unterläuft, können wir in den meisten Modi eine Rückspul-Funktion nutzen, um jeden Fehler ungeschehen zu machen. In der Gesamtwertung kostet uns das allerdings am Ende Bonuspunkte.

Karriere machen auf dem Motorrad
Supercross 2 ist ein Videospiel mit der offiziellen Monster-Energy-Supercross-Live-Event-Lizenz, und so können wir auch hier, wie die echten Fahrer, einen Werdegang zum Champion verfolgen. Einer realistischen Karriere als Motorsportler nachempfunden, wählen wir direkt zu Anfang eine Rennklasse aus den drei Varianten 250ccm East, 250ccm West und 450ccm. Letztere besteht aus allen Strecken des Spiels, welche ausnahmslos realen US-Strecken nachempfunden sind. Wir suchen uns eine von wenigen Rennmaschinen aus und einen Sponsor, der uns die ersten Wochen unterstützt.

In Wochen ist die gesamte Karriere aufgeteilt, an deren Ende jeweils ein Rennen steht. Die Tage davor können wir wahlweise mit Training, Fahrten gegen einzelne Gegner oder Treffen mit Presse oder Fans belegen, was uns verschiedene Vorteile bringt. Training verbessert, sofern wir die Aufgabe schaffen, unsere Fahreigenschaften. Ein Konkurrenzrennen verbessert unser Verhältnis zu anderen, ein Pressetermin bringt uns Prestige und ein Fantreffen ebenso.

Im Laufe der Karriere verbessern wir uns also stetig, um später eine bessere Maschine bekommen und schwierigere Rennen gewinnen zu können, welche zum Beispiel durch ein vorgeschaltetes Qualifying authentisch gestaltet sind. Auch der Rest des Spiels nutzt seine offizielle Lizenz gut aus und bietet in punkto Authentizität der Strecken, Sponsoren oder Motorräder nichts zu bemängeln.

Strecken bauen und Couchrennen
Wem die Einzelrennen oder die Karriere noch nicht genug Abwechslung bieten, der kann sich im Streckeneditor austoben und hat damit alle Möglichkeiten, seine Traumstrecken zu erstellen, inklusive Kurven, Rampen, Brücken oder Hügeln. Die vorhandenen Strecken lassen sich dann im Einzelspielermodus oder gegen einen Freund spielen, denn Supercross 2 bietet auch einen Mehrspielermodus. Ob auf der Couch oder über das Internet, der Mehrspielermodus bietet einen echten Mehrwert.

Pixel & Dröhnen
Eine grafische Offenbarung ist Supercross 2 leider erneut nicht geworden. Es läuft flüssig, egal ob im Handheld-Modus oder im Dock, aber das auf Kosten der Auflösung. Die Grafik fällt während des teils hektischen Renngeschehen großteilig nicht so sehr ins Gewicht. Zwischensequenzen und Menüs sehen durchweg erheblich besser aus als im Vorgänger. Leider tröstet das wenig über die verwaschenen Texturen und die insgesamt geringe Auflösung hinweg. Akustisch ist an Supercross 2 hingegen nichts auszusetzen, sämtliche Motorensounds dröhnen voll aus den Boxen und auch das Publikum klingt ausreichend authentisch. Auch die Original-Kommentatoren leisten ihren Teil, das Spiel so echt wie das Leben zu machen.

Geschrieben von Arne Ruddat

Fazit:

Ich habe beim Spielen von Monster Energy Supercross – The Official Videogame 2 viel Spaß gehabt. Ich kenne kein besseres Motocross-Spiel, und auf der Switch sowieso nicht. Das Spielgeschehen ist als Simulation sehr realistisch, aber auch so fein justierbar, dass Anfänger damit ein eher simples, arcadiges Erlebnis haben können, das Fehler besser verzeiht und weniger zu beachten hat. Wer eine Motorradkarriere machen will, ohne sich tatsächlich auf eine Maschine zu setzen, der ist mit Supercross 2 auf der Switch gut beraten.