Piczle Cross: Story of Seasons – TEST

Auf den ersten Blick scheinen Puzzlespiele und Bauernhofsimulationen nichts miteinander gemein zu haben. Das Crossover Piczle Cross: Story of Seasons zeigt im Test aber mehr als gut, dass beide Genres sich nicht unähnlich sind und eine wunderbare Symbiose eingehen.


Puzzlefreunde, die total auf die Gitternetzrätsel genannten Nonogramme abfahren, können den jährlichen bis halbjährlichen Release des jeweils nächsten Picross-Spiels nicht erwarten. Kaum ist ein Spiel durchgespielt, muss auch schon Nachschub her! Die Marke von Publisher Jupiter bekommt seit einigen Jahren jedoch Konkurrenz vom Piczle-Franchise aus dem Hause Rainy Frog, das unverständlicherweise gerne mal übersehen wird. Dafür gibt es aber absolut keinen Grund, wie das im Februar 2024 im eShop der Nintendo Switch veröffentlichte Piczle Cross: Story of Seasons zeigt.

Es handelt sich hierbei quasi um ein Crossover zwischen den beiden Franchises Piczle und Story of Seasons. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ihr euch unbedingt in beiden Universen auskennen müsst. Im Kern steht einmal mehr das Lösen von etlichen Gitternetzrätseln, während die freigelegten Motive allesamt aus den letzten Episoden der langjährigen Story-of-Seasons-Reihe stammen. Sofern euch die Bauernhofthematik nicht stört und ihr in erster Linie Spaß am Lösen von Nonogrammen habt, bietet Piczle Cross: Story of Seasons eine sehr ähnliche Erfahrung wie andere Piczle-Ableger. Kennt ihr euch bei der Bauernhofsimulationsreihe Story of Seasons aus dem Hause Marvelous jedoch besonders gut aus, kann das den Spielspaß ungelogen noch einmal ein gutes Stück in die Höhe treiben.

Schneller Einstieg ins simple Gameplay

Wer noch nie ein Nonogramm gelöst oder diesen Begriff überhaupt gehört hat, bekommt zu Beginn des Spiels eine kurze Einweisung von Professor Molecule M. Matrix geboten. Dieser erklärt, wie die Rätsel gelöst werden. Im Gegensatz zur Picross-S-Reihe ist das Tutorial aber sehr flott und für Neulinge vielleicht sogar etwas zu schnell, zumal wir die Erklärung lediglich präsentiert bekommen. Die ersten Gehversuche müssen wir also bei den eigentlichen Rätseln wagen. Davon sollte sich aber niemand abgeschreckt fühlen, denn die Rätselmechanik geht nach drei, vier Rätseln in Fleisch und Blut über.

Die unterschiedlich großen Nonogramme sind auch in Piczle Cross: Story of Seasons am oberen und linken Rand mit Zahlen markiert. Wenn in einem zehn mal zehn Kästchen großen Gitternetzrätsel eine Zeile aufeinanderfolgend mit einer Drei und einer Vier markiert ist, müssen wir in dieser Zeile entsprechend zwei Bereiche ausfüllen, die einmal aus drei und einmal aus vier Kästchen bestehen. Felder, die leer bleiben, markieren wir hingegen mit einem Kreuz. Da wir eine Zeile oder eine Spalte häufig nicht komplett bearbeiten können, widmen wir uns zunächst anderen Bereichen. Nach und nach können wir das Nonogramm vollständig bearbeiten und legen am Ende ein Bild aus der Story-of-Seasons-Reihe frei, das als Belohnung herhält. Wem das zu kompliziert ist, kann im Optionsmenü verschiedene Komfortfunktionen für ein angenehmeres Erlebnis aktivieren.

Crossover mit Bauernhofcharme

Im Gegensatz zur Konkurrenz bietet Piczle Cross: Story of Seasons mit dem Collage-Modus aber nur eine weitere Spielvariante. In diesem Modus setzen sich verschiedene Nonogramme am Ende zu einem großen Bild zusammen. Um die Collagen freizuschalten, müssen wir uns aber zunächst den normalen Rätseln widmen. Interessant ist, dass die freigelegten Bilder Einfluss auf die Farm im Hintergrund haben, die wir im Auswahlmenü sehen. Legen wir einen Hammer frei, werden im Hintergrund fröhlich Felsen zerkloppt. Sobald die Hacke enträtselt ist, legen die beiden dort werkelnden Farmer ein Feld an. Nach und nach erweckt der Bauernhof zum Leben.

Da mit jedem Rätsel ein In-Game-Tag verstreicht, erblicken wir die Farm zudem im Wandel der Jahreszeiten. Das ist eine nette Spielerei und ermuntert dazu, weitere Rätsel zu lösen. Selbiges betrifft den Almanach, denn wenn wir bekannte Charaktere wie Zack aus Story of Seasons: Friends of Mineral Town freilegen, füllt sich das Buch mit Hintergrundinformationen zur betroffenen Person. Optisch ist das Spiel mit seinem Bauernhofcharme aufs Nötigste reduziert. Aus den Lautsprechern trällern neben Melodien aus Friends of Mineral Town auch die entspannte Musik aus Trio of Towns, Pioneers of Olive Town und A Wonderful Life. Abseits von nur selten auftretenden Eingabeverzögerungen funktioniert Piczle Cross: Story of Seasons einwandfrei. Rätselfans und Bauernhoffreunde greifen zu!

Geschrieben von Eric Ebelt

Fazit:

Unglaublich gerne löse ich Nonogramme – und das häufig stundenlang am Stück. Ebenso bereiten mir im Rahmen der Story-of-Seasons-Reihe verschiedene Ableger jede Menge Freude. Piczle Cross: Story of Seasons verbindet diese beiden Welten im Sinne eines Crossovers ziemlich gut. Zwar widme ich mich im Kern lediglich den Gitternetzrätseln, doch ertönt dabei jederzeit die mir bekannte wie entspannungsfördernde Musik aus den Story-of-Seasons-Spielen. Gerade als Fan von den beiden Episoden Friends of Mineral Town und A Wonderful Life ist das ein richtig tolles Erlebnis. Beim Gameplay gibt es nichts oder zumindest nur sehr wenig zu bemängeln. Die Rätsel lassen sich grundsätzlich ohne größere Probleme lösen und haben auf mich eine gewohnt meditative Wirkung. Manchmal verzögert sich allerdings eine Eingabe beim Lösen der Nonogramme, doch passiert das derart selten, dass es für mich nicht spürbar ins Gewicht fällt. Schade finde ich jedoch, dass es neben den normalen Rätseln nur noch den Collage-Modus gibt, was den Abwechslungsreichtum trotz des großen Umfangs von über 350 Rätseln schmälert. Dennoch möchte ich Piczle Cross: Story of Seasons gerade all jenen Spielern ans Herz legen, die ein Faible für die Bauernhofsimulationsreihe haben und zu alledem noch gerne Rätsel lösen.