RWBY: Arrowfell – TEST

Team RWBY stellt sich in RWBY: Arrowfell einer neuen Mission, die von Autoren der Animationsserie geschrieben wurde. WayForwards Action-Adventure ist während der siebten Staffel angesiedelt lässt uns dafür in die Rolle von Ruby, Weiss, Blake und Yang schlüpfen.


Seit die von Monty Oum erfundene und von Rooster Teeth produzierte Animationsserie RWBY im Juli 2013 ihre Premiere gefeiert hat, ist die Geschichte von Ruby Rose, Weiss Schnee, Blake Belladonna und Yang Xiao Long zu einem Multimedia-Franchise geworden. Acht Staffeln, Comics, Manga, Crossover unter anderem mit DC, eine Anime-Serie und natürlich Videospiele gibt es bereits zur Science-Fantasy-Action-Abenteuer-Serie. Mit RWBY: Arrowfell kehrt das titelgebende Jägerinnen-Team RWBY nach RWBY: Grimm Eclipse Definitive Edition auf die Nintendo Switch zurück. Das 2,5D-Side-Scrolling-Action-Adventure lässt uns im Kampf gegen die monsterartigen Grimm und andere Feinde antreten und erzählt eine während der siebten Staffel angesiedelte Geschichte. Angereichert wird das mit Rollenspiel- und Metroidvania-Elementen.

Zusätzliches Abenteuer

Wie bereits erwähnt ist die von den RWBY-Autoren Kerry Shawcross, Miles Luna und Eddy Rivas geschriebene Geschichte von RWBY: Arrowfell während RWBY Volume 7 angesiedelt. Als Team RWBY ist es unsere Aufgabe, Missionen in Atlas und der Umgebung der Stadt zu erfüllen. Dafür wählen wir unterschiedliche Gebiete über eine Karte aus. Anschließend finden wir uns in der 2,D-Side-Scroller-Ansicht in Eishöhlen, Mienen, Ruinen oder Städten und Dörfern wieder. Die Level sind relativ weitläufig, erlauben unterschiedliche Pfade und lassen uns somit eine gewisse Freiheit. Später lohnt es sich gar bereits abgeschlossene Gebiete erneut zu besuchen, da verbesserte oder neue Talente den Zugang zu bisher unerreichbaren Abschnitten ermöglichen. Meist verbergen sich dahinter entweder Story-relevante Missionen oder kleine Boni wie zusätzliche Fähigkeitenpunkte oder Geld.

Natürlich sind die Level von zahlreichen Feinden wie den monsterartigen Grimm, Banditen und anderen Gegnern gefüllt. Mit Ruby, Weiss, Blake und Yang, zwischen denen wir jederzeit frei wechseln können, stellen wir uns ihnen entgegen. Jede der vier Jägerinnen greift dafür auf eine andere Waffe zurück. Ruby schwingt ihre große Sense, Weiss sticht mit ihren Degen zu, Blake greift mit einem Schwert an und Yang verlässt sich auf ihre Fäuste. Daraus ergeben sich unterschiedliche Reichweiten und Kampfstile, die jedoch bei den Auseinandersetzungen nur bedingte Unterschiede machen. Da sich die Kämpfe insgesamt etwas schwammig spielen, hängt die Wahl des Charakters von unserem Geschmack ab. Deshalb haben wir uns schon nach kurzer Zeit vorwiegend auf Ruby konzentriert. Lediglich wenn wir die einzigartige Talente der anderen Jägerinnen brauchten, haben wir gewechselt.

Notwendige Talente

Die Semblances genannten Talente sind essenziell, um an bestimmten Stellen in den Leveln weiter zu kommen. Ruby kann ein kleines Stück nach vorne schnellen und so breitere Abgründe überqueren. Weiss erschafft eine Plattform über sich, wodurch wir höher gelegene Orte erreichen. Blake kann einen Doppelgänger erschaffen, der Schalter aktiviert hält oder gemeinsam mit Blake zuschlägt. Yang schlägt mit aller Kraft auf den Boden und zertrümmert auf diese Weise etwa Felsen, die uns den Weg versperren. Alles ist wirklich nützlich und wurde gut ins Spiel eingebunden. Zudem erhalten wir mit der Zeit Verbesserungen, die uns noch mehr Möglichkeiten beim Einsatz der Talente geben. Abgerundet werden die Aktionen der vier Charaktere noch von einem Fernangriff, der unserer Meinung nach aber nur bedingt nützlich ist.

Zu beachten ist, dass sich die vier Charaktere einen Lebensbalken teilen, der im Spiel Auraanzeige genannt wird. Selbiges gilt für die Herzen darunter. Sinkt unsere Auraanzeige komplett, verlieren wir ein Herz. Allerdings füllt sich unsere Energie anschließend nicht wieder vollständig auf, weshalb wir recht schnell mehrere Herzen verlieren können, wenn wir unvorsichtig sind. Heilgegenstände sind entsprechend essenziell. Immerhin können wir die Höhe der automatischen Aura-Heilung mit Fähigkeitenpunkten erhöhen, so dass sich unsere Auraanzeige mit der Zeit etwas erholt. Zusätzlich dürfen wir auch unseren Nahkampfangriff, die Verteidigung und den Fernkampfangriff genauso wie die Aura-Heilung in vier Stufen verbessern. Hierbei muss jedoch jeder Wert für jeden Charakter einzeln aufgewertet werden. Die notwendigen Fähigkeitenpunkte finden wir in den Leveln oder kaufen sie bei Händlern.

Unspektakuläre Grafik und originale Synchronsprecherinnen

Optisch fällt RWBY: Arrowfell recht unspektakulär aus. Die 2,5D-Grafik weist ausreichend Details auf und fängt den Stil der Vorlage ein. Wirklich herausstechend sind hier aber höchstens die sehr nah an die Animationsserie heranreichenden seltenen Zwischensequenzen. Dafür überzeugt das Action-Adventure mit einem gelungenen Soundtrack und den Original-Synchronsprecherinnen. Auch ein neues Titellied von Jeff Williams und gesungen von Casey Lee Williams, wurde dem Spiel spendiert. Etwas problematischer fällt die schwammige Steuerung aus. Besonders wenn wir auf den Analogstick zurückgreifen, lassen sich Ruby, Weiss, Blake und Yang nicht immer präzise bedienen. Oft ducken wir uns, obwohl wir nach links oder rechts laufen wollen. Oder Sprünge gelingen nicht, weil die Richtung nicht richtig erkannt wird. Hier wird das Steuerkreuz fast schon zur Pflicht.

Letztlich ist RWBY: Arrowfell zwar ein ordentliches, aber kein überragendes 2,5D-Action-Adventure. Das Gameplay ist grundsätzlich unterhaltsam, die Kämpfe trotz ihrer Macken kurzweilig und die Geschichte ausreichend interessant, um bei Laune zu halten. Allerdings richtet sich das Abenteuer von Ruby, Weiss, Blake und Yang eher an Fans der Serie und des gesamten Franchises. Zwar werden ein paar Details erklärt, trotzdem wird deutlich, dass bestimmte Beziehungen, Hintergrunddetails und dergleichen fehlen. Auf die Funktionalität der Geschichte wirkt sich das aber nur bedingt aus. Auch ohne Vorkenntnisse kann der Handlung problemlos gefolgt werden. Wer aber keinen Bezug zu RWBY hat, wird deutlich bessere Genre-Vertreter auf der Switch finden.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Als wirklichen RWBY-Fan oder -Experten würde ich mich nicht bezeichnen. Trotzdem mag ich die Animationsserie ganz gerne. Irgendwie hat die Geschichte von Ruby Rose, Weiss Schnee, Blake Belladonna und Yang Xiao Long einen eigenen Charme. Die in den letzten neuneinhalb Jahren zu einem Multimedia-Franchise gewachsene Marke zeigt auch, dass es durchaus einige Fans gibt. Gerade an diese richtet sich WayForwards RWBY: Arrowfell. Das Action-Adventure erweitert die Geschichte von Team RWBY um eine von Originalautoren geschriebene Handlung und bietet durchaus kurzweiliges, wenn auch nicht überragendes oder fehlerfreies Gameplay. Wer sich darauf einlässt und die Macken akzeptiert, erhält aber immerhin ein sympathisches, kleines Action-Adventure in der RWBY-Welt.