The Legend of Zelda: A Link to the Past – TEST

Nach dem Action-Rollenspiel-Platformer-Abstecher in Zelda II: The Adventure of Link, kehrte Nintendo 1991 beziehungsweise 1992 auf dem Super Nintendo Entertainment System zu den Wurzeln der Reihe zurück. The Legend of Zelda: A Link to the Past setzte wieder auf die isometrische Perspektive und das grundlegende Gameplay des Erstlings, erweiterte letzteres ab deutlich.


Vier Jahre nach Zelda II: The Adventure of Link, erschien 1991 in Japan mit The Legend of Zelda: A Link to the Past erstmals ein Teil der noch jungen Reihe für ein anderes System als das Famicom beziehungsweise Nintendo Entertainment System. Dabei nutzt A Link to the Past die technischen Möglichkeiten des Super Nintendos nicht nur für eine detailreiche und schicke 16-Bit-Optik, sondern auch für einen fantasievollen Soundtrack und zwei große und atmosphärische Spielwelten. Zugleich setzt das Action-Adventure auf deutlich präsentere Nicht-Spieler-Charaktere und ein Königreich Hyrule, das wirklich den Eindruck von Leben weckt.

Faszinierende Magie

Als Link, dessen Namen wir vor Spielstart frei festlegen können, wachen wir zu Beginn von A Link to the Past in einer sturmgepeitschten Nacht auf. Unser Onkel ist verschwunden und eine geheimnisvolle Stimme ruft nach Hilfe. Sofort brechen wir zu Schloss Hyrule auf, nutzen einen Geheimgang, um dieses zu betreten, finden unseren Onkel und versuchen Prinzessin Zelda aus dem Kerker zu befreien. Der finstere Zauberer Aghanim hat sich des Schlosses bemächtigt, die Prinzessin eingesperrt und will nun die sieben Nachfahrinnen der Weisen nutzen, um das Siegel zur Schattenwelt zu brechen. Natürlich ist es unsere Aufgabe, dies zu verhindern. Alleine, dass wir soviel Handlung direkt im Spiel erleben, ist schon eine Neuerung in der Reihe. Zuvor wurden die Geschichten eher in den Anleitungen erzählt.

Sind wir erst einmal aus dem Schloss entkommen, öffnet sich uns eine große Spielwelt, die wie schon im ersten The Legend of Zelda in mehrere Bildschirme eingeteilt ist. Fließend wechseln wir von einem Gebiet ins nächste und erkunden so das abwechslungsreiche Hyrule. Von grünen Ebenen über finstere Wälder, von trockener Wüste bis hin zu steinigen Bergen wird hier reichlich unterschiedliche Landschaft geboten. Was Anfang der 1990er-Jahre fasziniert hat, kann auch heute noch seine Magie ausspielen und mit einer einzigartigen Atmosphäre an die Konsole fesseln. Zumal das Zusammenspiel aus Gameplay, Spielwelt, Optik und Musik audiovisuell und spielerisch herausragend ist.

Zeitloses Abenteuer

Anders als noch in The Legend of Zelda, kann Link mit seinem Schwert nicht nur nach vorne stechen, sondern schwingt die Waffe vor sich. Dadurch ist es leichter, Gegner zu treffen. Das ist aber auch erforderlich, da wir uns wesentlich freier bewegen können als noch im NES-Erstling. Neben den Möglichkeiten des Super Nintendos liegt das auch an neuen Gameplay-Mechaniken. Dazu zählen etwa einige bekannte wie neue Items, die auf kreative Weise genutzt werden können. Zudem benötigen wir einige Gegenstände, um manche Bereiche in der Spielwelt erst zu erreichen. Das unterstützt den sowieso hohen Entdeckerdrang und sorgt dafür, dass wir regelmäßig an bereits besuchte Orte zurückkehren, um dort eventuell noch versteckte Geheimnisse oder neue Wege zu suchen. Belohnt werden wir mit Herzteilen, Verbesserungen für Schwert, Rüstung und Items oder auch nur einer Begegnung mit einem neuen Nicht-Spieler-Charakter.

Dies ist jedoch nicht alles, weshalb A Link to the Past ein besonderes The-Legend-of-Zelda-Spiel ist. Viele Mechaniken, die bis heute als typisch für die Reihe gelten, wurden in diesem Spiel etabliert oder soweit ausgebaut, dass sie dem heutigen Standard entsprechend. Zusätzlich dürfen wir nicht nur Hyrule, sondern mit der Schattenwelt auch eine weitere Spielweltebene komplett erkunden. Zwar handelt es sich bei der Schattenwelt um eine Abwandlung der Lichtseite des Königreichs, doch die Änderungen sind groß und sogar essenziell, um im Spiel voranzukommen. Einige der hervorragenden Rätsel erfordern sogar das aktive Wechseln zwischen Licht- und Schattenwelt. Eine Idee, die in The Legend of Zelda: Ocarina of Time mit der Zeitreise zwischen Links Kind- und Erwachsenengestalt auf andere Weise genutzt wurde. Dass A Link to the Past ein zeitloser Klassiker ist, ist besonders den zahlreichen Ideen und der deutlichen Erweiterung des ersten Teils zu verdanken. Wie einflussreich das Action-Adventure ist, zeigt sich auch daran, dass schon in den 1990er-Jahren viele Spiele A Link to the Past als Inspirationsquelle genutzt haben und heutige Zelda-likes meist Links drittes Abenteuer als Vorbild verwenden.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

 

Als ich Anfang der 1990er-Jahre erstmals The Legend of Zelda: A Link to the Past gespielt habe, hat mich das Spiel enorm begeistert. Schon die beiden Vorgänger habe ich sehr gerne gespielt, doch A Link to the Past hat das von mir geliebte Spielprinzip auf eine neue Ebene gehoben. Gameplay, beide Spielwelten, Geschichte, Optik, Musik und Atmosphäre sind zeitlos und als ich das Super-Nintendo-Action-Adventure für diesen Test noch einmal anspielen wollte, habe ich mich sofort wieder in der Magie verloren und es komplett durchgespielt. Daran zeigt sich, welche Faszination A Link to the Past auch über dreißig Jahre nach der Erstveröffentlichung noch auslösen kann. Von der Qualität, die das 16-Bit-Abenteuer auf dem SNES hatte, hat es nichts verloren. Ein erstklassiges Action-Adventure, eines der besten Super-Nintendo-Spiele und ein The-Legend-of-Zelda-Meilenstein!