Yono und die himmlischen Elefanten – TEST

Bereits 2017 im eShop erschienen, hat Yono and the Celestial Elephants unter dem Titel Yono und die himmlischen Elefanten kürzlich eine Einelhandelsversion spendiert bekommen. In dem ein wenig an The Legend of Zelda angelehnten kindgerechten Action-Adventure, versuchen wir als vom Himmel gefallener Elefant Yono die Probleme der Bewohner der Welt zu lösen.


Ein putziger, kleiner Elefant, witzig-skurrile Figuren und eine farbenfrohe Welt. Yono und die himmlischen Elefanten versteht es schon bei der Optik, ein kindgerechtes Bild zu zeichnen und setzt das bei Geschichte und Gameplay fort. In der Welt des Spiels sind Elefanten legendäre Wesen, die nur in Zeiten großer Not erscheinen, um den Bewohnern zu helfen. Yono ist erst der siebte Elefant und seit seinem Vorgänger sind tausend Jahre vergangen. Kein Wunder, dass nicht mehr alle Menschen an die himmlischen Tiere glauben. Die Mechani, von den Menschen vor einigen Jahrhunderten erschaffene Roboter, haben sogar noch nie einen Elefanten gesehen, während die Knochengeschöpfe ihr friedliches, untotes Dasein dem letzten Dickhäuter zu verdanken haben.

Tierischer Friedenstifter

Yono und die himmlischen Elefanten steigt mit der Ankunft des Titelhelden auf der Erde ein. Sofort begegnen wir dem aufgeweckten, frechen Mädchen Sundara, die uns ins nahegelegene Dorf Windhill bringt. Auf dem Weg dorthin lernen wir die Spielmechaniken kennen. Als Yono können wir einen Kopfstoß ausführen, unseren Rüssel einsetzen, per Knopfdruck den Blick fokussieren, Gespräche führen oder Objekte anheben und auf unserem Rücken tragen. Mehr brauchen wir in unserem Abenteuer auch nicht. Neue Fähigkeiten für Yono erhalten wir durch unsere Umgebung beziehungsweise wenn wir diese im jeweiligen Abschnitt benötigen. So können wir mit unserem Rüssel beispielsweise Wasser oder Erdnüsse aufsaugen und damit Feuer löschen oder Ballons abschießen. Gegner, vorwiegend Schlangen und Kobolde, bekämpfen wir mittels gezielten Kopfstößen oder halten sie uns mittels Pusten vom Leib. Allzu umfangreich oder schwer fallen die Kämpfe nicht aus, passen aber zur Ausrichtung auf eine jüngere Zielgruppe.

In Windhill angekommen unterhalten wir uns mit den Bewohnern, erfahren etwas mehr zur Welt und lösen erste kleine Probleme der Menschen. So bewässern wir etwa ein Feld oder beseitigen Schlangen im Keller eines Hauses. In den drei folgenden Städten sehen die Nebenaufgaben recht ähnlich aus. Meist müssen wir ein Objekt finden und es zu einer bestimmten Person bringen. Das ist auf Dauer vielleicht etwas eintönig und nicht unbedingt schwer, aber eine ordentliche Ergänzung mit kleinen, persönlichen Geschichten über die Bewohner der Welt. Außerdem passt es zu Yonos Dasein als himmlischer Elefant, die schließlich auf die Erde hinabsteigen, um dort zu helfen und Frieden zu stiften. Darum dreht sich auch die durchaus gelungene Geschichte. Als Yono befassen wir uns etwa mit einer Krankheit, der Frage ob Gewalt das richtig Mittel für eine Revolution ist oder Tyrannei. Das alles ist kindgerecht verarbeitet, mit etwas Witz angereichert und gleichzeitig sogar ein klein wenig lehrreich.

Elefantöser Rätsellöser

Die linear erzählte Geschichte führt uns als Yono von Windhill in die Heimatstädte von Menschen, Knochengeschöpfen und Mechani. Dazwischen liegt jeweils ein mit Rätseln und ein paar Gegnern gespicktes Gebiet. Hier zeigt sich dann auch die Hauptausrichtung von Yono und die himmlischen Elefanten: Die Rätsel. Wir verschieben Kisten, betätigen Schalter, suchen Schlüssel, setzen Feuer, Wind und Wasser ein und versuchen so Türen zu öffnen, Plattformen zu bewegen und voranzukommen. Ein wenig erinnert das an Spiele wie die The-Legend-of-Zelda-Reihe. Tatsächlich haben uns die auf das jüngere Zielpublikum zugeschnittenen Knobelaufgaben gut gefallen. Obwohl sich manche Mechanik immer wieder wiederholt, wird in den drei Dungeons des Spiels sowie den Gebieten zwischen den Städten ausreichend Neues eingeführt. Dazu zählen etwa die erwähnten Erdnüsse oder Chilischoten dank denen wir Feuer spucken können.

Sonderlich lang mag Yono und die himmlischen Elefanten nicht zu sein. Das kommt dem einfachen Spielablauf allerdings zu Gute. Bevor sich Rätselmechaniken, die einfachen Kämpfe oder die schön erzählte, eindeutig auf ein jüngeres Zielpublikum zugeschnittene Geschichte abnutzen können, haben wir das Ende erreicht. Genau so sollte das sein. Dank der optionalen Nebenaufgaben, sammelbarer Lebensmarken, die wir gegen zusätzliche Lebenscontainer tauschen können und alternativer Yono-Designs gibt es zudem ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten, um das Spiel noch länger zu genießen. Besonders interessant sind die in der Welt findbaren Buchstaben (im Spiel als Briefe bezeichnet), die wir bei einem weisen Mönch nutzen können, um Bücher mit Geschichten über die Elefanten vor Yono wieder herzustellen. Das bringt zusätzliches Hintergrundwissen und zeigt, mit wie viel Liebe zum Detail die Entwickler das Spiel entworfen haben. Yono und die himmlischen Elefanten mag simpel und leicht sein; die angepeilte jüngere Zielgruppe könnte mit dem putzigen blauen Elefanten und seinem Abenteuer aber durchaus Spaß haben.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Yono und die himmlischen Elefanten ist mit drei Städten und drei Dungeons kein sonderlich langes Spiel. Dafür erzählt das Action-Adventure mit seinem auf Rätsel fokussierten Spielablauf eine gelungene kleine Geschichte über einen heiligen, friedensstiftenden Elefanten. Dabei werden sogar ein paar ernstere Themen angesprochen, allerdings niemals zu düster, so dass die Ausrichtung auf ein jüngeres Zielpublikum immer erhalten bleibt. Gerade für Kinder könnte Yono und die himmlischen Elefanten ein spaßiger, kleiner Zeitvertreib auf der Switch sein.