
Metroid Prime 4: Beyond – VORSCHAU
Obwohl Kopfgeldjägerin Samus Aran zweifelsfrei zu den ikonischsten Science-Fiction-Helden gehört, wird sie nur alle Jubeljahre in ein neues Abenteuer geschickt. Metroid Prime 4: Beyond ist seit 2019 in Entwicklung – und soll noch im Laufe des Jahres 2025 erscheinen.
Auf der Gamescom 2025 hatten wir endlich die Gelegenheit, Metroid Prime 4: Beyond selbst anzuspielen. Während unseres Pressetermins konnten wir in den mutmaßlichen Prolog eintauchen, erste Gehversuche wagen und die Steuerung per Mausfunktion kennenlernen. Schon in den ersten Minuten zeigt das First-Person-Adventure, dass es nichts von der Faszination der vorherigen Serienteile verloren hat. Wir können uns im dreidimensionalen Raum frei bewegen, visieren Gegner per Lock-on-Funktion an und ballern drauflos. Ganz so actionreich wie die von uns gespielte Demoversion dürfte das fertige Produkt aber nicht ausfallen, denn die Reihe hat sich bislang immer über das Erkunden der Umgebung definiert.
Mit dem bislang unbekannten Planeten Viewros ist zumindest schon ein weiterer Schauplatz bekannt. Viewros ist mit einem dichten Dschungel überzogen. Auf der offiziellen Nintendo-Produktseite spricht der Konzern von Steinsäulen und Ruinen, die es zu scannen und zu durchkämmen gilt. Hier sollen wir Hinweise finden, um wieder zurück nach Hause zu gelangen. Dies stellt uns unweigerlich die Frage, was genau nach dem Bosskampf am Ende der Demoversion passiert. Für uns liegt die Antwort klar auf der Hand: Samus verliert wie im ersten Metroid Prime einen Großteil ihrer Fähigkeiten und muss womöglich Ersatzteile für ihr Raumschiff finden.
Klassisches Gameplay
Große Experimente wagen die Entwickler der Retro Studios, von denen auch die Trilogie der Hauptteile stammt, ohnehin nicht. So verfügt Samus unter anderem über einen Doppelsprung, mit dem wir höher liegende Plattformen erreichen oder großflächigen Angriffen der Gegner ausweichen können. Ebenfalls kann sich die Kopfgeldjägerin in Metroid Prime 4: Beyond zusammenrollen, um kugelförmig enge Gänge zu durchrollen. An blockartigen Hindernissen ist es ihr so möglich, Bomben zu legen, um die Blöcke wegzusprengen. Auch kann sie unter großflächigen Feindattacken in dieser Form hindurchtauchen. Mit einfachen Schüssen und Raketen können wir hingegen bestimmte Türen öffnen.
Es sind Features, die wir aus der Reihe quasi von Beginn an kennen. Eine Neuerfindung ist unserer Meinung nach ohnehin nicht nötig, haben solche Versuche dem Franchise bislang eher geschadet als gutgetan. Wir können uns zudem auch nicht vorstellen, dass diese charakteristischen Merkmale von Anfang bis Ende vorhanden sind. Ein anderes Szenario als jenes, in dem Samus nach dem Prolog ihre Fähigkeiten einbüßt und ihre Kräfte im Zuge der Erkundung von Viewros zwangsweise wiedererlangen muss, können wir uns nicht ausmalen. Das war früher stets motivierend. Dennoch vermissen wir in Metroid Prime 4: Beyond noch ein unverwechselbares Gameplay-Element.
Zickige Joy-Con-2-Maussteuerung
Dass Samus eine Charakterentwicklung durchführt, ist aber bereits aus der Demoversion ersichtlich. So gibt es zumindest Energie-Tanks, mit denen wir die Lebensenergie von Samus erweitern – gerade zu Beginn des Spiels dürfte solch eine Verbesserung wahre Wunder bewirken, da wir uns so vor der gefährlichen Fauna von Viewros gleich sicherer fühlen. Inwiefern dies auch auf den ominösen Kopfgeldjäger Sylux zutrifft, der aus bisher unbekannten Gründen sowohl mit der Galaktischen Föderation als auch Samus abrechnen will, steht noch in den Sternen. Ebenso wissen wir nicht, wie es um die Lamorn steht, bei denen es sich wohl um die ehemaligen Bewohner von Viewros handelt. Wir tendieren aber dazu, dass sie es als Kontrast zu Sylux eher gut mit Samus meinen.
Gut meint es Nintendo mit den Spielern auch bei der Steuerungsauswahl, denn im fertigen Spiel sollen wir die Wahl haben, zwischen der klassischen Knöpfchensteuerung und der Joy-Con-2-Maussteuerung zu wechseln. Auf der Gamescom 2025 haben wir lediglich mit der Maussteuerung gespielt und sind nach einer Viertelstunde Spielzeit noch nicht sonderlich angetan. Die Bildschirmbewegung ruckelt etwas und die Aktionsknöpfe mit dem Daumen zu berühren, ist ein echter Krampf. Hier hoffen wir noch auf Besserung bis zum Release. Ein Datum ließ sich Nintendo im Gespräch leider nicht entlocken, wir rechnen aber frühestens mit einer Veröffentlichung im Dezember 2025.
Geschrieben von Eric Ebelt
Prognose:
Auf Metroid Prime 4: Beyond freue ich mich seit der Ankündigung sehr. Es ist schade, dass die Entwicklung offenbar problematisch verlief und einmal gänzlich neu gestartet werden musste. Was aus dem ursprünglichen Projekt noch übrig ist, kann ich nicht sagen. Das muss ich aber auch nicht, denn das, was ich gespielt und gesehen habe, macht mir viel Spaß und Lust auf mehr. Metroid Prime 4: Beyond fühlt sich an wie ein klassischer Serienvertreter, am ehesten natürlich wie die hochgelobte Metroid-Prime-Trilogie. Zumindest das Kampfsystem funktioniert mit der Lock-on-Funktion hervorragend. Ob auch der Erkundungsaspekt, auf den Nintendo bislang stets großen Wert gelegt hat, ebenso überzeugt, kann ich noch nicht final einschätzen. Allerdings gibt es bisher keinerlei Anzeichen, dass ich daran zweifeln sollte. Das bisherige Gameplay, bestehend aus Schusswechseln mit Gegnern, Öffnen von Türen und kugelartig durch Gänge rollen, funktioniert bestens. Nur mit der Joy-Con-2-Maussteuerung komme ich noch nicht wirklich klar, da das Verschieben des Bildschirmausschnitts zu ruckartig geschieht und ich es als zu krampfartig empfinde, die Aktionsknöpfe des für Mausverhältnisse zu schmalen Joy-Con 2 zu betätigen. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf das fertige Produkt und hoffe, dass ich mir Metroid Prime 4: Beyond noch 2025 unter den Weihnachtsbaum legen kann.