Fight of Gods – TEST

Götter ziehen in den Kampf um die beste Heiligkeit. Die Prämisse hinter Fight of Gods hat bereits 2017 die Gemüter erhitzt und ein Verbotsverfahren in Malaysia nach sich gezoen. Nun ist eine Switch-Portierung des Prügelspiels erschienen und abseits des kontroversen Themas zeigt sich wenig, das Fight of Gods von anderen Genre-Vertretern abhebt.


Fight of Gods dürfte mit seiner Grundthematik bei einigen Menschen anecken und hat das bereits 2017 gezeigt. Wenn Jesus, Buddha, Odin, Anubis, Moses, Guan Gong, Amaterasu und andere Gottheiten und Wesen verschiedenster Religionen und Mythologien gegeneinander antreten, ist es wenig verwunderlich, dass manch einer Anstoß daran findet. Vielleicht kann man dem Ganzen angesichts der lächerlichen Idee noch ein wenig müden Humor abnehmen, doch spätestens das Gameplay zeigt fehlende Substanz.

Fragwürdiger Götterkampf

Es beginnt bereits bei den Modi. Davon gibt es neben dem kaum hilfreichen Training, in dem wir mit jedem der dreizehn Kämpfer Angriffe üben können, lediglich Arcade und Versus. Arcade erzählt eine unsinnige Geschichte über den Versuch die stärkste Gottheit mittels eines Kampfturniers zu finden. Wie in anderen Genre-Vertretern treten wir mit einem der Kämpfer nacheinander in unterschiedlichen Arenen, die passend zu den Figuren ebenfalls religiösen beziehungsweise mythologischen Ursprungs sind, gegen Gegner an. Am Ende wartet schließlich der Boss (so heißt der wenig beeindruckende Silhouetten-Widersacher wirklich). Versus hingegen ermöglicht einzelne Kämpfe gegen einen anderen Spieler, gegen die KI oder, weshalb auch immer, zwischen zwei KI-Recken.

Wer sich nicht an der Thematik stört und glaubt in Fight of Gods eine Alternative zu großen Namen wie Street Fighter, Blaz Blue, Tekken oder Smash Bros. zu finden, wird spätestens bei der Steuerung eines Besseren belehrt. Schwammig, ungenau und in der Ausführung zweifelhaft, wird es uns unnötig schwer gemacht erfolgreich Spezialangriffe auszuführen. Nicht selten sind wir erfolgreicher, wenn wir einfach nur unkoordiniert Buttons und Richtungstasten drücken, wenn wir nicht einfach nur Standardaktionen einsetzen wollen. Dazu kommt der kaum hilfreiche Trainings-Modus, der uns zwar die Spezialaktionen der Figuren zeigt, aber keinerlei Hilfestellung oder Tutorial bietet. Außerdem zeigen sich Fehler in der Kollisionsabfrage, was dazu führt, dass Aktionen daneben gehen, obwohl wir das Gefühl haben nah genug am Gegner zu sein sowie eine unausgewogene Balance je nach Gegner und Kämpfer mit dem wir antreten.

Technisch fällt Fight of Gods nicht unbedingt positiv, aber auch nicht zwingend negativ auf. Wirklich zeitgemäß mag die Grafik nicht sein, erlaubt sich aber auch wenige Schnitzer und ist für ein Spiel eines kleinen Entwicklers durchaus in Ordnung. Dafür sind die Charaktermodelle zum Teil Geschmackssache, die Animationen nicht immer gelungen und die Hintergründe weisen matschige, unschöne Texturen auf. Die Ladezeiten können manchmal unverständlich lang ausfallen, was bei ihrer Häufigkeit mitunter störend auffällt. Immerhin fällt die Sounduntermalung ordentlich aus und nervt nicht.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Fight of Gods versucht mit einer ungewöhnlichen Grundthematik zu Punkten und hat bei der Erstveröffentlichung so auch Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Einige Menschen werden Anstoß am Kampf der Götter finden, andere wiederum können vielleicht über die Idee ein wenig Lächeln. Wirklich herausstechend ist das Prügelspiel aber in keinem Fall. Das Gameplay ist schwammig, die Steuerung ungenau und die Grafik nicht unbedingt schön. Spaß will angesichts des wenig funktionalen Systems nicht aufkommen. Wer ein Fighting Game für die Switch sucht findet einige deutlich bessere Alternativen.