Piczle Cross Adventure – TEST

Im dritten Piczle-Spiel für die Switch dürfen wir mit Score-chan und Gig deren Heimatstadt erkunden und müssen verpixelte Objekte wiederherstellen. Dafür lösen wir in Piczle Cross Adventure zahlreiche Nonogramm-Rätsel.


Piczle Cross Adventure erzählt im Gegensatz zu vielen anderen Nonogramm- beziehungsweise Picross-Spielen eine Geschichte, die an die beiden Vorgänger anknüpft. Dr. Mona Chromatic hat einen Roboter gebaut, der durch Piczleshire läuft und allerlei Objekte und Personen verpixelt. Es ist nun an Score-chan und Gig, alles bereits Aufgelöste mittels Rätseln zurückzuholen und den Under_score genannten Roboter aufzuhalten. Wirklich anspruchsvoll ist die Handlung nicht, kann die in der erkundbaren Stadt Piczleshire verteilten Rätsel aber ordentlich miteinander verbinden.

Gewohnte Rätselkost

Score-chans neues Abenteuer lässt sich in zwei Gameplay-Teile einordnen. Zum einen erkunden wir mit Gig Piczleshire, zum anderen lösen wir zahlreiche über die Stadt verteilte Nonogramm-Rätsel. Letztere stellen den Großteil der gut zwanzig Stunden, die wir mit Piczle Cross Adventure verbringen können, dar. Große Abweichungen im Spielprinzip bleiben dabei aus. Das heißt wie bei Nonogrammen, Picross und ähnlichen Rätseln üblich, gilt es ein Rasterfeld mit Hilfe der Zahlen am oberen und linken Rand zu füllen, um ein Bild zu erschaffen. Die Ziffern geben dabei an wie viele Felder in einer Reihe oder Spalte ausgemalt sein müssen. Stehen beispielsweise eine drei und eine fünf am Rand, heißt dies, dass zwei mit mindestens einem freien Feld dazwischen Gruppen aus drei beziehungsweise fünf Feldern ausgemalt werden müssen. Kästchen, die leer bleiben, dürfen wir entsprechend markieren.

Abweichende Rätselvarianten fehlen. Lediglich Kombi-Aufgaben, bei denen wir mehrere Nonogramme lösen müssen, um ein Objekt wiederherzustellen, sind vorhanden. Mit über 300 Rätseln kann sich der Umfang allerdings sehen lassen. Außerdem bietet uns Piczle Cross Adventure zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. So können wir etwa festlegen, ob wir auf Fehler hingewiesen werden wollen oder nicht. Ist diese Funktion aktiviert, erhalten wir allerdings eine Zeitstrafe. Benötigen wir für die Lösung länger als sechzig Minuten, wird ein Rätsel nicht für die Komplettierungsprozentzahl gewertet. Haben wir auf Tipps zurückgegriffen, zählt ein Rätsel nur teilweise. Wollen wir Piczle Cross Adventure also zu hundert Prozent abschließen, müssen wir alle Rätsel ohne Hilfe schaffen. Gut, dass wir jede Knobelaufgabe im Menü jederzeit erneut angehen dürfen. Zum Durchspielen der Geschichte ist außerdem irrelevant, wie erfolgreich wir die Rätsel abschließen. Das ermöglicht Genre-Neulingen trotz des anziehenden Schwierigkeitsgrades einen angenehmen Einstieg.

Oberflächliches Abenteuer

Neben den Nonogramm-Rätseln dürfen wir Piczleshire erkunden. Das gestaltet sich durchaus als motivierend, auch wenn wirkliche Aufgaben abseits der Knobelaufgaben rar gesät sind. So müssen wir beispielsweise, um in einen anderen Bereich zu gelangen, erst einen umgefallenen Baum entfernen. Das dafür benötigte Werkzeug erhalten wir – wie sollte es auch anders sein – nach der Lösung eines Nonogramms. Auch sonst liegt der Fokus stark auf den Rätseln. Die kleinen Aufgaben in Piczleshire sind aber trotzdem gelungen und verleihen Piczle Cross Adventure leichte Erkundungsanleihen. Schließlich wollen wir alle Rätsel lösen und müssen dafür erst herausfinden, wie wir neue Bereiche betreten können. Abwechslung bietet zudem ein ordentliches Angelminispiel sowie Sammelgegenstände inklusive kleiner Geheimnisse.

Präsentiert in Pixeloptik, ist Piczle Cross Adventure optisch schön gestaltet. Egal ob Charaktere oder Umgebungen, alles weckt einen angenehmes Nostalgiegefühl in Retrofreunden. Dafür fällt die Musik wie so oft bei Nonogramm- und Picross-Spielen nur bedingt auf und bleibt funktionale und nicht störende Hintergrundbegleitung. Schön ist der kurzweilige, wenn auch seichte Humor. Immer wieder dürfen wir uns kleinere Dialoge mit bissigen Kommentaren durchlesen oder entdecken popkulturelle Anspielungen. Dass die deutschen Texte einige Fehler aufweisen, ist uns nur teilweise negativ aufgefallen. Schließlich bleibt trotz fehlender Worte, falschem Satzbau oder Rechtschreibfehlern immer alles verständlich und der Spielspaß leidet zu keiner Zeit darunter. Damit bleibt Piczle Cross Adventure ein schönes Rätsel-Spiel mit ordentlichem Adventure-Anteil.

Geschrieben von Alexander Geisler

Fazit:

Da ich bereits Piczle Lines DX und Piczle Colors gerne gespielt habe, hat es mich überrascht, dass Piczle Cross Adventure beim Release komplett an mir vorbeigegangen ist. Umso mehr war ich schließlich gespannt, als ich das Rätsel-Adventure doch noch entdeckt habe. Erneut hat mich die witzige, wenn auch seichte Geschichte rund um Score-chan, Gig und Professor Matrix gut unterhalten und motiviert. Dass beim Gameplay die Nonogramm-Rätsel im Mittelpunkt stehen, ist angesichts der Reihenausrichtung wenig überraschend. Trotzdem habe ich den Adventure-Bonus gerne mitgenommen, auch wenn oft Rätsel auf Rätsel folgt. Gerade die kleinen Geheimnisse, versteckten Anspielungen und die durchaus schön gestaltete Stadt Piczleshire, verleihen dem Spiel etwas Mehrwert. Gerne darf der Adventure-Anteil in einem Piczle Cross Adventure 2 noch ausgebaut werden. Auch etwas mehr Rätselvielfalt würde dem Spiel nicht schaden. Nonogramm- beziehungsweise Picross-Fans sollten sich Piczle Cross Adventure unbedingt ansehen.